Kastilien León
Natur, Kultur und Geschichte in Zentralspanien
Kastilien-Leon ist mit 94.193 km² die flächenmäßig größte Region Spaniens und gleichzeitig die größte Region der Europäischen Union. Die Fläche von Kastilien – Leon beträgt somit etwa ein Fünftel der Fläche Spaniens.
Die Region liegt auf einem Hochplateau und grenzt an die Bergketten Sistema Iberico im Osten, Cordillera Central im Süden, Cordillera Cantabrica im Norden sowie an den Grenzfluß Duero, der Kastilien-Leon von Portugal trennt.
Es ist sehr schwer, die abwechslungsreiche, vielseitige und komplexe Region zu beschreiben. Wenn es jedoch eine Beschreibung gibt, dann währen die Begriffe monumental und gewaltig Bestandteil dieser Definition.
Alles Geographische und Kulturelle erscheint übermäßig groß und gigantisch.
Die autonome Region umfasst folgende 9 Provinzen: Ávila, Burgos, León, Palencia, Salamanca, Segovia, Soria, Valladolid und Zamora. Der Verwaltungssitz der Region ist in Valladolid, der Hauptstadt von Kastilien-Leon.
Entstanden ist die Region im Jahr 1983 durch die Vereinigung der Regionen Castilla la Vieja und Leon, zwei der wichtigstens Regionen des mittelalterlichen Spanien und mit großer historische Bedeutung. Dies erkennen Sie heute noch wird an den unzähligen Kathedralen, Klöstern, Burgen und befestigten Städten. Die Region hat aber auch Naturparks und kilometerlange Abschnitte beinahe unberührter Natur zu bieten, mit beeindruckenden Eichen- und Korkeichenwäldern.
Typisch für diese Region Spaniens ist das kontinentale Klima mit dem starken Kontrast zwischen langen und strengen Wintern und gemäßigten Sommern.
Das Territorium
Sollte es tatsächlich eine Definition für die komplexe Realität der Doppelregion Kastilien und León geben, so wäre dies ohne Zweifel der Begriff des Monumentalen, des Gewaltigen. Denn absolut alles erscheint übermäßig groß in der geografischen und kulturellen Persönlichkeit dieser Autonomen Verwaltungsregion, die im Nordwesten der Halbinsel einen strategischen Standort einnimmt. Die Vielfalt ihres Erscheinungsbildes ergibt sich einfach aus ihren naturgegebenen Dimensionen, die ein Fünftel des spanischen Territoriums ausmachen. Die Gesamtfläche von Kastilien und León beträgt 94.193 Quadratkilometer. Damit ist sie innerhalb der Europäischen Union die weitausgedehnteste Region.
Das Gebiet dieser Region umfasst hauptsächlich das Duero-Becken, die größte Flussebene Spaniens, und ist von vorrangiger Bedeutung aufgrund seiner wichtigen Verkehrswege, die die Hauptstadt des Landes mit den atlantischen Regionen verbinden. Somit liegt die “Comunidad Autónoma de Castilla y León” im nördlichen Teil der zentralspanischen Hochebene. Natürliche Grenzen bilden im Norden die Kantabrische Kordillere, im Osten das Iberische Randgebirge, im Süden das Kastilische Scheidegebirge und im Westen die galicisch-leonesische Bergkette.
Vom Iberischen Randgebirge strömt tosend aus 2000 m Höhe der Río Duero herab, die wichtigste Energiequelle des Landes. Der Fluss durchzieht rückgratartig die Region von Ost nach West. Zu den weiten Ebenen hin mäßigt er sein Tempo. In diesem Gebiet bildet sich ein Netz von Flüssen und Nebenflüssen des Duero, die ihrerseits drei topografische Abstufungen entstehen lassen: das öde steppenartige Hochland der páramos, die weiten kultivierten Felder der campiña, die fruchtbaren Auen der vegas. Die unterschiedlichen Gegebenheiten hinsichtlich Geografie und Oberflächengestalt sind dafür verantwortlich, dass die Vegetationsschicht eine so enorme ökologische Vielfalt aufweist. Der am weitesten verbreitete Baum ist die Steineiche, die hervorragend Kälte und Hitze standhält. In allen Provinzen sind Steineichenhaine anzutreffen, die sich in Form von Bergen und Wäldern gruppieren. Auf kühlen und nahrungsreichen Böden haben sich auch Kastanien verbreitet, vornehmlich im Nordwesten der Provinz León. Den Gebirgszugs Sierra de Gredos bedecken dichte Formationen der bekannten und hochgeschätzten Waldkiefer.
Dank seiner weiten Ausdehnung rühmt sich Kastilien und León auch einer reichen Fauna in seinen vielfältigen Lebensräumen. Schwer zugängliche und unwirtliche Gebiete beherbergen seltene Arten wie Wölfe und Braunbären, die vom Aussterben bedroht waren, obwohl Schutzmaßnahmen getroffen worden sind zur Erhaltung von Säugetieren, die seit ewigen Zeiten vom Menschen verfolgt werden. In der Bergwelt der Sierra de Gredos ist der emblematische Steinbock beheimatet, und in der Kantabrischen Kordillere sind Hirsche, Wildschweine und Auerhähne zu Hause. Zu nennen sind unter den Vögeln der Kaiseradler, die Gänsegeier der Schlucht Cañón de Río Lobos und die Störche, die in Villafáfila überwintern.
Es sind gerade die natürlichen Grenzen dieser “Comunidad Autónoma”, jene majestätischen Gebirgsketten mit ihrem unregelmäßigen Relief, die die so kontrastreichen und malerischen Landschaften bestimmen. Auf den hohen Gipfeln bleibt der Schnee liegen und wird zum Bestandteil einer ewigen, herrlichen Wirklichkeit. In den mittleren Höhenlagen dagegen wachsen üppige Baumgruppen, die die Flüsse, diesen herrlichen Lebensquell, säumen.
Das für Kastilien und León typische kontinentale Klima – lange und strenge Winter, die mit den gemäßigten Sommertemperaturen stark kontrastieren – ist höchstverantwortlich für die Färbung der Bodenfläche. Je nach Jahreszeit reichen die Farbnuancen der tiefen Täler vom saftigen Pflanzengrün bis zum leuchtenden Gold, wenngleich auch sanfte Hügel sie ständig beschützen, von Burgen gekrönt, die als aufmerksame Wächter das Kommen und Gehen von Menschen und Zeiten beobachten.
DAS WESEN DER REGION
Wurde zuvor schon auf das Überdimensionale ihrer Geografie hingewiesen, so gilt ein Gleiches für ihre Geschichte und Kultur. Übersät mit Überresten und Funden aus römischen Zeiten, von denen immer wieder neue ausgegraben werden, spielte Kastilien und León eine Hauptrolle auf jenem Weg des aktiven Christentums, der Anbetung und Glaubensverbreitung, der dem Lichtstreifen der Vía Láctea (Milchstraße) folgend bis zur Grabstätte des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela führt oder, um einen zeitgemäßen Ausdruck zu gebrauchen, bis ans Ende der Welt (finis terrae) reicht, den damaligen Kenntnissen entsprechend.
Das enorme Meisterwerk der Technik, das im mittelalterlichen Spanien in Gang gesetzt wurde im steten Bemühen um das Wohl der Jakobspilger, befestigte Straßen und schuf Brücken, Hospitäler und Herbergen. Dadurch wurden Handel und Völkerverständigung in erhöhtem Maße angeregt. Vor allem baute man herrliche Kirchen, die spürbarer Beweis für die Zeitlosigkeit religiösen Erlebens sind.
Im Schutze des Jakobsweges entstanden wahre Wunderwerke der Romanik wie zum Beispiel die Kirche San Martín in Frómista in Palencia, die Basilika San Isidoro von León und der einmalige Kreuzgang von Santo Domingo de Silos in Burgos. Daneben ist die lange Reihe der ländlichen Kirchen im Norden der Provinz Palencia zu nennen, einem Gebiet von höchster kunsthistorischer und touristischer Bedeutung.
Die Glanzepoche der Gotik entspricht der Blütezeit des Imperiums, als der Begriff Kastilien und León gleichbedeutend war mit Spanien und umgekehrt. Meisterwerke dieser Baukunst sind die Kathedralen von León und Burgos. Das schlichte Gotteshaus von León mit seinen exakt ausgearbeiteten Winkeln und Ecken fasziniert den Besucher mit seinen riesigen Buntglasfenstern, deren magische Ausstrahlung ihm den Eindruck vermittelt, sich im Zentrum der Helligkeit zu befinden. Die Kathedrale von Burgos, bei der sich Stein in filigranes Element verwandelt, überrascht mit einer dem Schönheitssinn der Renaissance sehr nahekommenden reichen Ornamentik.
Die nächste Stilepoche bringt Schöpfungen einer weiterentwickelten Gotik hervor. Der spätgotische Isabell-Stil mit reichster Dekoration (Isabellinik oder Sonderstil der spanischen Gotik genannt) bringt in Valladolid das Jesuitenkolleg Colegio de San Gregorio hervor, in Burgos das Kartäuserkloster Cartuja de Miraflores, dessen Schönheit die menschliche Phantasie anregt. Die kastilische Architektur mit islamischen Reminiszenzen, die vom Mudéjar-Stil beeinflusste Gotik, erfreut sich in diesen Gegenden langer Tradition: Das Kloster Santa Clara von Tordesillas und zahlreiche Festungen, unter denen der ewig präsente und stolze Alcázar von Segovia hervorsticht.
Die aus Italien eindringenden Renaissance-Elemente bringen den Platero- (Goldschmiede-) Stil hervor, auch Platereskstil genannt, der orientalisch-maurische Einflüsse verarbeitet und am Gebäude der Universität von Salamanca und im Kloster San Marcos von León herrlich verwirklicht ist. Es ist dies eine Epoche, in der die beste Literatur des spanischen “Goldenen Zeitalters” sehr eng mit diesen Orten verknüpft ist, wie ihr Paradebeipiel, der Schelmenroman El Lazarillo de Tormes, beweist.
Nach der Übersiedlung des Königshofes im Jahre 1561 nach Madrid verlor Kastilien und León einen Großteil seiner derzeitigen Hegemonie. Trotzdem schufen geniale Geisteseinfälle einzigartige Kostbarkeiten des Barock wie die Plaza Mayor von Salamanca oder die gefühlsbetonte, ausdruckskräftige Strömung der religiösen Bildhauerkunst, die in Gregorio Fernández ihren besten Exponenten hat. Einer bourbonischen Anregung ist der Palast von La Granja zu verdanken, das letzte Bauwerk von außerordentlicher künstlerischer Bedeutung innerhalb der Provinzen.
Ohne zu übertreiben darf behauptet werden, dass die “Comunidad Autónoma de Castilla y León” ein Kompendium zweitausendjähriger christlicher Kultur darstellt. Die Wesensart der Region wird von einem beeindruckenden künstlerischen und kulturellen Vermächtnis geprägt, das obendrein ständig um neue Namen und Werke bereichert wird. Die stilvolle Schönheit der Landschaft spiegelt sich in der Literatur von Miguel Delibes und der als “Schule von León” bezeichneten Schriftstellergruppe wider. Der Forscher und Folklorespezialist Joaquín Díaz bemüht sich weiterhin um die Aufrechterhaltung alter Volkstraditionen. Innerhalb der Bildenden Kunst erscheint wohl José Vela Zanetti als der repräsentativste Vertreter der Wandmalerei. Eins seiner besten Werke hängt im UNO-Gebäude in New York.
Alles in allem ist Kastilien und León ein gigantisches Museum, ein meisterhaftes Mosaik aus natürlichen Alternativen und jahrhundertealter glorreicher Geschichte.
Geschichte der Region Kastilien Leon
Nach einer Vielzahl von Volksstämmen, die diese Region besiedelten, waren es zuerst die Römer, die Fortschritt und Kultur hier her brachten. So entstanden die ersten Straßen und Brücken.
Auf die Römer folgten die Westgoten aus dem Norden, die das Landschaftsbild vom heutigen Kastilien-Leon mit den ersten Kirchen bereicherten. In den Jahren 711-719 unterlag das Westgotenreich den muslimischen Mauren.
Die Rebellion der Christen gegen die muslimische Herrschaft war 718 der Ausgangspunkt der Reconquista, der Rückeroberung muslimischer Gebiete. Die Verbündung vieler Königreiche, unter anderem Kastilien und Leon,
sorgte für die Rückeroberung des spanischen Festlandes. Ab 1230 schlossen sich Kastilien und Leon fest zusammen und die Region entwickelte von dort an eine eigene Kultur und Wesensart.
In der Folge wurde in Leon wurde das erste demokratische Volksparlament des Abendlandes einberufen. Die Katholischen Könige, Isabel und Fernando die als Urheber des spanischen Nationalstaates stehen, trauten sich in Valladolid.
Es folgte eine Epoche unendlichen Reichtums.
Jedoch ging in der Folge der erreichte Fortschritt und Wohlstand verloren, und das Imperium wurde nach und nach bis in seine Grundmauern erschüttert.
Durch die Suche nach neuen Existenzgrundlagen und Lebensmöglichkeiten entwickelte sich der praktisch bis heute anhaltende Trend der Emigration.
1983 wurde ein Autonomie-Statut verabschiedet,
das die Doppelregion Kastilien und Leon zur territorialen Einheit erklärte.
Mehrere Volksstämme, deren Geschichte sich im Dunkel der Vergangenheit verliert und die um den Duero und dessen Nebenflüsse sesshaft geworden waren, schufen die ersten Besiedelungen dieser Comunidad mit tausendjähriger Tradition.
Nach ihrer Unterwerfung durch die kaiserlichen Soldaten brachte die pax romana Kultur und Fortschritt in diesen Landstrich. Auf diese Weise entstanden Brücken und Straßen, Thermen und unterirdische Abwasserkanäle,
Aquädukte und neue Stadtgründungen. Als aus dem Norden die Westgoten kamen, wurde das Landschaftsbild um ein weiteres Element bereichert. Letztlich waren sie Christen, und als solche bauten sie die ersten
Kirchen, die am hellen Horizont Kastiliens zu erblicken waren.
Als Folge der vielen maurischen Invasionen verarmten und entvölkerten sich die Ufergebiete des Duero. Aber das Tal blieb nicht ohne Leben, und ab dem 9. Jahrhundert wurden Städte wie Zamora und Burgos gegründet. Im
nächsten Jahrhundert begann dank der wertvollen Anregung durch den Grafen Fernán González ein gemeinsames Unternehmen Gestalt anzunehmen, das bald den Namen “Kastilien” (Burgenland) tragen sollte. Die Reconquista, die
Rückeroberung der maurisch besetzten Gebiete durch die Christen, war voll im Gange und erfuhr neue Impulse durch den Zusammenschluss von Kastilien und León im Jahre 1230. Von diesem Zeitpunkt an modellierte
das mächtigste Königreich der Halbinsel seine eigene Kultur und Wesensart.
In León wurde das erste demokratische Volksparlament des Abendlandes einberufen. Und in Valladolid wurden Isabel und Fernando getraut, die Katholischen Könige, Urheber des spanischen Nationalstaates. Es war
eine Epoche unendlichen Reichtums, der mit jenen Karavellen, die die spanische Flagge auf allen bekannten Meeren wehen ließen, aus der Neuen Welt herangeschafft wurde.
Der in den nachfolgenden Jahrhunderten erreichte Fortschritt und Wohlstand ging jedoch nach und nach verloren, und jenes weite Imperium, “in dem die Sonne nie unterging”, erlebte gleichzeitig eine fotschreitende Erschütterung
seiner Grundmauern. Bedingt durch die Suche nach neuen Existenzgrundlagen und Lebensmöglichkeiten tauchte schließlich das Phänomen der Emigration auf, das praktisch bis heute besteht.
Im 20. Jahrhundert und in der Folge der Rückkehr zu einem demokratischen Zusammenleben wurde 1983 ein Autonomie-Statut verabschiedet, das die Doppelregion Kastilien und León zur territorialen Einheit erklärte,
wie zuvor schon erwähnt die größte Region Europas, deren Bevölkerung beim letzten Zensus 2,5 Mio. Einwohner zählte.
Die neue Verwaltungsregion umfasst neun Provinzen: Ávila, Burgos, León, Palencia, Salamanca, Segovia, Soria, Valladolid und Zamora. Ihre Städte und Dörfer differenzieren sich durch höchst eigene Merkmale, wenngleich sie
auch eine gemeinsame, von Geschichte und Tradition strotzende Vergangenheit verbindet. Kunst, Kultur und reizvolles Erleben für Urlauber und Besucher: Diese Trilogie definiert die faszinierende Persönlichkeit
von Kastilien und León, dieser legendären Landstriche, die erneut die Zügel ihres Geschickes in die Hand genommen haben.
WEG DER SPANISCHEN SPRACHE
Diese Route voller Geschichte, Kunst und Kultur bietet allen Interessierten einen Zugang zur Entwicklung der spanischen Sprache – einer Weltsprache, die heute von über 400 Mio. Menschen gesprochen wird. In Castilla y León befinden sich vier wichtige Orte dieser
Route: Santo Domingo de Silos, in dessen Kloster die Schriften Glosas Silenses (die ersten schriftlichen Dokumente in spanischer Sprache) entdeckt wurden.
Valladolid spielte als ehemalige Hauptstadt des Königreichs Kastilien eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der spanischen Sprache. Salamanca, die Universitätsstadt, in der 1492 die erste gedruckte Grammatik der spanischen Sprache,
ein Werk von Antonio de Nebrija, veröffentlicht wurde. Und zu guter Letzt Ávila, Geburtsort der bedeutendsten Mystiker der spanischen Literaturgeschichte, der Hl. Teresa von Ávila und von Johannes vom Kreuz.
Ferias und Feste in der Region Kastilien Leon
In der letzten Zeit haben die kulturellen Aktivitäten in der Autonomen Verwaltungsregion Kastilien und León einen enormen Aufschwung erlebt. Namhafte, themenbestimmte Wanderausstellungen sind in den Provinzhauptstädten zu Gast und
vervollständigen das schon vorhandene Angebot für Unterhaltung und Freizeitgestaltung, das die einzelnen Städte und Dörfer das ganze Jahr hindurch in ihrem Festkalender verzeichnen. Ein kurzer Einblick in diese volkstümlichen Feste und
Feierlichkeiten enthüllt die von Generation zu Generation vererbten Sitten.
Da wäre zunächst Ávila. Die musikalischen Darbietungen während der Sommerfeste werden noch ergänzt durch die im letzten Jahresquartal angesetzten Theateraufführungen und Konzerte mit klassischer Musik in der Kathedrale. Zu den typischen Fiestas
gehört Mitte September in Candeleda die volkstümliche Wallfahrt "romería" zur Kapelle Nuestra Señora de Chilla, die aufgrund ihrer Tänze in den Regionaltrachten so bekannt ist.
Die Fiestas de San Pedro y San Pablo Ende Juni in Burgos beinhalten eine Reihe von Stierkämpfen, denn dieses Tier spielt ja bei vielen Festlichkeiten eine bedeutende Rolle, sowie Musikwettbewerbe für die traditionellen Instrumente.
Hervorzuheben ist auch der Aufstieg zur Einsiedlerkapelle San Juan de Monte in Miranda de Ebro am Pfingstmontag. Im Oktober begeht León das im Volk tief verwurzelte lokale Fest des Heiligen Froilán. Bei diesen als Las Cantaderas
bekannten Fiestas werden vor der Kathedrale die typischen Volkslieder und –tänze dargeboten.
Palencia feiert Mitte April seine Romería de Santo Toribio, ebenfalls ein Fest alter und kurioser Tradition. Von der Kapelle des Heiligen aus bewerfen bzw. "steinigen" die Stadtvertretungen die Anwesenden mit Tüten voller "Brot und
Käse" zum Gedenken an ein mittelalterliches Wunder. Im August findet anlässlich des Descenso Internacional del Pisuerga eine Kanuwettfahrt auf dem Pisuerga statt, an der sich Kajakfahrer aus aller Welt beteiligen.
Das sprudelnde Universitätsleben von Salamanca spiegelt sich in seinen lebhaften Karnevalsfeiern wider. Das bunte und ausgelassene Ambiente vermischt sich mit Veranstaltungen ernsteren Charakters, wie sie in dieser Art in La Alberca stattfinden,
Mitte August zu Mariä Himmelfahrt. Die Loa ist zum Beispiel eine interessante Theatervorführung biblischen Inhaltes, wo allegorische Gestalten wie der Dämon und die Galane auftreten.
In Segovia wird in der Regel im Juni das Marionettenfestival Festival de Títeres oder Titirimundi angesetzt. Noch früher im Jahr, am 5. Februar, feiert das kleine Dorf Zamarramala seine Wallfahrt Las Águedas.
Einer der Festakte ist der "Tag der Frauen", an dem das weibliche Geschlecht das Zepter der Stadt schwingt.
In der Provinz Soria begeht das Dorf San Pedro Manrique die magische Johannisnacht auf ganz besondere Art. Zur Erinnerung an den keltiberischen Ritus des Paso del Fuego gehen die Feuerläufer barfüßig und mit einer Person auf ihren Schultern durch
das brennende Freudenfeuer. Erwähnenswert sind auch die Jornadas de la Matanza, die Schlachtfeste, in Burgo de Osma. Februar und März laden zu diesem kulinarischen und kulturellen Treffen ein.
Als Hauptstadt der Comunidad Autónoma de Castilla y León bietet Valladolid das ganze Jahr über ein ausgezeichnetes Kulturprogramm. An erster Stelle steht die Internationale Filmwoche, die sich besten Rufes erfreut dank der
hohen Qualität ihrer Projektionen. Die tiefempfundene Religiösität Kastiliens wird in der Osterwoche besonders verdeutlicht anlässlich der vielen Prozessionen, bei denen 29 kunstvolle "pasos", Aufbauten mit farbigen, eindrucksvollen Passionsfiguren
aus geschnitztem Holz, mitgetragen werden.
Auch in Zamora wird die Semana Santa, die Heilige Woche, feierlich begangen, denn hier sind ausgesprochene Kostbarkeiten der religiösen Bildhauerkunst Prozessionsgegenstand. Ein mehr weltliches, vergnügungsbetontes Element ist die Weinfontäne, die am
28. August in Toro gefeiert wird. Bei dieser volkstümlichen Wallfahrt, die hauptsächlich auf der Plaza Mayor ihren Schauplatz hat, fließt der heimische Rotwein nach Belieben.
Es gibt einige touristische Feste in den verschiedenen Provinzen von Kastilien Leon. Für Sie haben wir hier einige Feste und Ferias rausgesucht.
Es sind längst nicht alle für diese Region, doch so bekommen Sie einen Vorgeschmack auf das, was Sie in Kastilien – Leon an Feierlichkeiten erwartet.
- 5. Febr.: Fiestas de Santa Agueda, Jamarramala mit Frauenherrschaft
- Karwoche: Semana Santa, Umzüge in Zamora, Prozession in Valladolid & Umzug in León, die Procesión de los pasos
- 24.-26. Juni: Fiestas de San Juan y San Pedro, in León (größtes Fest) und anderen Städten
- 15.-25. Juli: Fiestas de Verano, in Ávila, Rock und Pop und Stierkampf
- Juli / Aug.: Festival de Segovia, letzte Juli und erste Augustwoche
- 15. Okt.: Fiestas de Santa Teresa, Straßenprozession in Ávila
- 3. Sept.-Wo.: Fiesta Mayor, Valladolid
- 8. Sept.: Ferias de Salamanca, Feuerwerk und Stierkampf
Folklore und Kunsthandwerk
Die ureigene Folklore (Lied, Tanz, Tracht, Brauchtum), die das tiefe Empfinden des Volkes aussstrahlt, hat den gleichen Ursprung wie die Bewohner der Meseta selber. Denn ihren vielfältigen Reichtum verdankt sie der Pluralität ethnischer und
kultureller Einflüsse, die diese Landstriche assimiliert haben. Ihre Höchstleistung besteht darin, mit großem ästhetischem Verständnis die Liebe zu den eigenen Dingen zu reflektieren: zur Musik, zu den Sitten und Bräuchen und vor allem zu der
allen gemeinsamen historischen Vergangenheit.
Diese Folklore ist eng verknüpft mit den Veranstaltungen und Traditionen, den gemeinsamen Beschäftigungen und Feierlichkeiten in Städten und Dörfern. Da sind zum Beispiel die coplas, die zu Weihnachten gesungen werden
während eines fröhlichen und festlichen Umzuges, wobei die typischen Weihnachtslieder(villancicos) erklingen. Andere Melodien sind mit der religiösen Liturgie verbunden wie die danzas (Volkstänze), die die jungen Burschen vor der Statue des lokalen
Schutzpatrons zum Klang der dulzaina (der Schalmei ähnliches Blasinstrument) und des tamboril (Trommel) vorführen. Dies ist ein Brauch ganz eigenartiger Färbung und voll innigster Emotion für all diejenigen, die ihn schon seit
undenklichen Zeiten ausführen.
Eine andere Folklore, die Anmut, Witz und Geistreichigkeit versprüht, begleitet die rondas de enamorados, die musikalischen Rundgänge der Verliebten. Zum Klang ihrer Gitarren und bandurrias (span. Laute mit 6 Doppelsaiten) laufen die jungen
Burschen singend durch die Straßen des Ortes und bringen ihrer Geliebten ein Ständchen. Es sind dies Tanzliedchen, coplillas, die die Gefühle und Traditionen der Einheimischen aufs Beste widerspiegeln.
Und Ähnliches ist beim Kunsthandwerk zu erleben, das eine Fülle feiner Nuancen und viel Reizvolles beinhaltet. Denn obwohl alles Handgefertigte einen unvermeidlichen Rückgang verzeichnet hat, haben sich die Techniken des Kunstgewerbes
weiterentwickelt, um die überlieferten Richtlinien mit den neuen Maßstäben der Industrie in Einklang zu bringen. So bleiben unterschiedliche alteingesessene Familienunternehmen erhalten, die die von ihren Vorfahren vor Hunderten von Jahren begonnene
Handwerkskunst weiterführen und weitergeben.
In der Gegend des Bergmassivs von Gredos überleben in der Provinz Ávila noch Werkstätten des Kunstgewerbes, die hübsche Arbeiten aus Holz, Leder, Korbweide und Keramik fertigen. Die Provinzhauptstadt Burgos stellt elegante Möbel im klassischen Stil
Kastiliens her, während Aranda de Duero bekannt ist für seine aktiven Töpfereien. Die typischen Webereien von Val de San Lorenzo, in der Nähe von Astorga, stellen charakteristische Decken und Teppiche her. Die gleichen Produkte gehören auch in
Palencia zu den populärsten, gemeint sind seine herrlichen Decken aus reiner Wolle.
Ohne Zweifel ist Salamanca diejenige unter den Provinzen, deren Kunsthandwerk die größte Vielfalt bietet. In der Hauptstadt findet man Produkte, die in engem Zusammenhang stehen mit den Aktivitäten der salmantinischen Viehzucht wie zum Beispiel Reitsättel
und die bekannten botos camperos (Stiefel). Traditionell sind auch die Arbeiten der Goldschmiedekunst Salamancas, vor allem Silberfiligrane in Form von Ringen und Ohrschmuck. Die feinsten Stickereien sind in den trajes de vistas von La Alberca zu
sehen, den mit Schmuckstücken und Goldschmiedearbeiten verzierten Trachten, die zu den Festen getragen werden.
Segovia ist bekannt für seine Wandteppiche und vielfältige Keramik, die auch an anderen Orten der Provinz anzutreffen sind. Gutes Mobiliar aus Holz und vielerlei Eisenschmiedearbeiten findet man in Soria. Das Kunstgewerbe von
Valladolid hat sich auf Keramik und Korbwaren spezialisiert, während sich Zamora durch das Töpferhandwerk von Pereruela und Moreros sowie die Stickereien aus Carbajales auszeichnet.
Gastronomie in der Region Kastilien Leon
Kastilien und León ist stolz auf seine lange Küchentradition, die imstande ist, allen Gästen, die seine unbegrenzten Regionen besuchen, herrliche Gaumenfreuden zu bescheren. Das gastronomische Angebot ist variantenreich und verlockend dank der Kunstfertigkeit,
mit der die einheimischen Produkte verarbeitet werden. Und das obendrein, wenn man bedenkt, dass die allgemeine Redensart die besten Ernährungsformen hier auf die bekannten Braten zu reduzieren pflegt. Es stimmt aber, dass hier
die tausendjährige Kunst, herrliche Braten aus dem Ofen zu zaubern, meisterhaft beherrscht wird, wobei zartes Lammfleich oder gebratenes Milchlamm mit rosigem Spanferkel, in der Meseta "tostón" genannt, wechselt.
Jedoch beschränkt sich die Küche von Kastilien und León offensichtlich nicht nur auf diese schmackhaften Speisen. Denn nicht zu vergessen sind die saftigen Kalbfleichgerichte Ávilas oder Zamoras aus Aliste, der feine Schafskäse aus Zamora, die
leckeren Schinken aus Guijuelo (Salamanca) und natürlich die vielen Dauerwurstwaren, die in der Regionalküche ein Thema für sich darstellen. In diesem Zusammenhang tauchen Bezeichnungen auf wie chorizo de Cantimpalos (Paprikasalami aus Segovia), die
einfache und würzige morcilla (spanische Blutwurst aus Burgos) oder der botillo berciano aus León, der schon aus Römertagen her bekannt ist. Wissen und Können vereinen sich bei der schwierigen Zubereitung dieses Leckerbissens.
Und um das Kapitel der Fleischsorten abzuschließen, sei noch auf den reichen Wildbestand der Region hingewiesen, der natürlich auch in den Küchen landet. Geschmorte Wachteln nach der Art von Valladolid, die Rebhühner aus
Segovia und die Jungtauben aus Zamora sind nur einige der meistbegehrten Gerichte.
Eines der wichtigsten regionalen Grundnahrungsmittel sind die Hülsenfrüchte. Die berühmten cocidos (Eintöpfe), wie sie auf dem dörflichen Herd gekocht werden, wären nicht denkbar ohne die Kirchererbsen aus Fuentesaúco (Zamora), wie zum Beispiel der
cocido der Region La Maragatería. Ferner sind noch die Linsen aus Armuña (Salamanca), die Kartoffeln aus Burgos, die kleinen weißen Bohnen aus El Barco de Ávila und die dicken Bohnen aus Segovia zu erwähnen.
Auch noch ein anderer Zweig der Gastronomie verlangt Beachtung, nämlich die Fischküche. Charakteristisch für diese Region ist die Forelle. Nur in Olivenöl gebraten bildet sie allein schon eine der feinsten Köstlichkeiten der "christlichen
Kochkunst des Abendlandes", wie sie Álvaro Cunqueiro einmal definierte.
Denn geben wir es zu: Will man Speisen von derartiger Persönlichkeit zubereiten, bedarf dies schließlich einer unendlichen Liebe, Zeit und Begabung zum Kochen. Diese Fähigkeit wird an den vielfältigen Spezialitäten der regionalen
Feinbäckerei bewiesen, die eine ganz besondere Note einbringt. Die beliebten mantecados aus Astorga, die rosquillas ciegas aus Palencia, die nicanores aus Boñar (León), der bollo maimón aus Salamanca und die yemas de Santa Teresa aus Ávila
zählen zu den erlesensten Süßigkeiten.
Selbstverständlich sollte jedes Menü, das auf sich hält, mit einem der exquisiten Regionalweine begleitet werden. Dieses Nahrungsmittel, das gleichzeitig die Gesundheit fördert, hat sich auf den internationalen Märkten gerade in letzter Zeit einen
verdienten Platz erobert. Weinsorten mit Ursprungsbezeichnung (D.O.) wie der exquisite Ribera del Duero, der Rosé Cigales, der weiße Rueda, der rote Toro und die bekannten Weine aus der Region El Bierzo sind nur einige Beispiele dieser vielen
edlen Rebensäfte, die sich, werden sie jung und unverfälscht getrunken, qualitätsmäßig mit ihren europäischen Rivalen messen können.
Avila
Hier wird die älteste Rinderrasse Europas gezüchtet, die Avilena Negra Iberica. Diese Rasse besitzt ein vorzügliches Fleisch. Erwähnenswert sind die köstlichen Bohnen aus El Barco von Avila mit ihren sieben Sorten und das berühmte Gebäck Yemas de Santa Teresa (Süßspeise aus Eigelb). Aber als Nachtisch können Sie auch das Feigendessert dieser Gegend, Kirschen und tropische Früchte kosten. All das dank des Micro-Klimas des Tietra- Tales. Berühmt sind auch die Weine aus Cebreros, eine perfekte Begleitung von geschmackvollen und reichhaltigen Speisen.
Burgos
Die typische morcilla de arroz (Reisblutwurst) ist eine fast zweihundertjährige Tradition, die mit den international anerkannten Käsesorten wetteifert, die nur auf natürliche Gärungsweise hergestellt werden. Die Bohnen aus Ibeas sind die Grundlage für ein landeigenes Rezept, das unter dem Namen „olla podrida“ (Eintopfart) bekannt ist. Es ist auch ein Gebiet eines der besten Weine der iberischen Halbinsel, der Ribera del Duero Wein.
Leon
Das Dörrfleisch, botillo, der cocido maragato (Eintopfart), sopa de truchas (Forellensuppe), die mantecadas (Butterkuchen) aus Astorga oder die nicanores aus Bonar machen aus Leons Küche eine der auserlesensten der Region. Es sticht ihre Vielfältigkeit und Qualität hervor, mit Weinen aus der Bierzo-Gegend, mit Herkunftsbezeichnung.
Palencia
In Palencia sind die geschmackvollen Bohnen aus Saldana typisch, die Paprikaschoten aus Torquemada, die Amarguillos (Bittermandelplätzchen) aus Villodo, die bollos tontos y listos (Kuchen) aus Frechilla und vor allem die traditionellen Kekse aus Augilar de Campoo. Der Wein aus Duenas besitzt ebenso eine verdiente Anerkennung und gehört zur Herkunftsbezeichnung Cigales.
Salamanca
In Salamanca bilden das Morucha Fleisch mit seiner eigenen Sortenbezeichnung, der Schinken aus Guijuelo, von den auserlesensten iberischen Schweine, und die Linsen aus La Armuna, ebenso mit eigener Sortenbezeichnung, die Grundlage der besten salmantinischen Küche, deren beiden typischen Gerichte der Farinato und der Hornazo sind. Die köstlichen Nachtische sind die Chochos (Karamel) und der bollo maimon (Kuchenart). Auch Salamanca verfügt über gute Weine, wie der Los Arribes del Duero und der Sierra de Salamanca aus der Gegend.
Segovia
In Segovia ist der Ferkelbraten obligatorisch. Jedoch ebenso die Paprikawurst aus Cantimpalos und die aus Granja kommenden großen Bohnen. Weniger gefragt, obgleich ebenso grundlegend, ist der Anbau von Möhren, Endivien und Zichorien, Zutaten einer der besten Küchen. Zwei Weingebiete bereichern Segovias Gastronomie. Die Weine aus Rueda und der Gegend Ribera del Duero.
Sorias
Auch in Sorias sind die Weine aus Rueda und der Gegend Ribera del Duero sehr beliebt und reichern das gastronomische Repertoire an. Der köstliche Lammbraten wetteifert mit dem Fleisch einer landeigenen Rasse, der Serrana Negra Iberica, das die Grundlage der Gerichte in Sorias bildet. Die im Lehmtopf zubereiteten Edelreizkerpilze und Sorias Butter, mit ihrem kennzeichnenden süßlichen Geschmack, vervollständigen die kulinarische Kultur dieser Provinz.
Valladolid
Das gastronomische Repertoire Valladolids ist reichhaltig und vielfältig. So sehr, dass es praktisch unbeschreiblich ist. Bemerkenswert sind die Würstchen aus Zaratan, der Käse pata de mulo aus Villalon, das pan lechuguino (Brotart), der bizcocho de santa clara (Kuchenart) aus Iscar, die marina (Kuchenart) und frisias aus Medina de Rioseco und ein ellenlanges usw. Die Provinz verfügt außerdem über drei Weinherkunftsbezeichnungen: Ribera del Duero, Rueda und Cigales.
Zamora
Berühmt und geschätzt ist vor allem der Käse aus Zamora, mit eigener Herkunftsbezeichnung, (der mit Knoblauch angerichtete Stockfisch) bacalao al ajoarriero und die zwei Rindfleischrassen aus Aliste und aus Sayago. Das süße Backwerk verwandelt sich mit ihren rebojo, magdalenas (Butterkuchenart) und das für Ostern typische aceitadas (Ölgebäck) in Konditorkunsthandwerk. Weine, aus den zwei Weingebieten von Zamora: das Weingebiet um Fermoselle und das Weingebiet um Benavente.
Sehenswertes in der Region Kastilien Leon
Die ehemaligen Goldmienen des römischen Reiches wurden im Jahre 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die imposante Form der Felsen ist jedoch nicht durch natürliche Einflüsse entstanden, sondern durch eine genau durchdachte Abbauform des Goldes durch die Römer. Sie nannten diese Form Ruina Montium und ließen ihre Arbeiter viele Gänge in die Berge bauen. Später wurde hier Wasser rein geleitet, das dann durch seine Kraft die Berge auseinander sprengte und das Gold in den tieferen Gesteinsschichten zu Tage brachte. Diese Methode war nicht ungefährlich und es wurden hierbei einige der Bergarbeiter getötet. Aus dem Gold fertigten die Römer dann Münzen und Schmuckstücke an. Insgesamt brachten die Römer jedes Jahr 20000 römische Pfund Gold zu Tage, womit 60000 freie Arbeiter beschäftigt waren. Heute können Sie in den Las Medulas noch die Überreste der Berge besichtigen, die nicht komplett auseinander gesprengt worden sind und aus denen die Römer ca. 250 Jahre Gold abgebaut und es nach Rom gebracht haben.
Die Kathedrale im Stil der französischen Gotik, wurde von 1255 – ungefähr 1303 gebaut und ist die Bistumskirche des Bistums Leon. Die Kirche wurde damals mit dem Aspekt der Leichtigkeit gebaut und daher wurde auf viele Säulen oder ähnliches verzichtet, dies hatte zur Folge, dass ein Anbau von schweren Teilen gar nicht machbar war. Zahlreiche Fenster sorgten ebenfalls dafür, dass das Gebäude bald instabil wurde und einige der Öffnungen zugemauert werden mussten. Die sehr farbenprächtigen Fenster, die nach dem Zumauern der Öffnungen noch übrig geblieben sind, sind ein Musterbeispiel der Glasverarbeitung im 13. Jahrhundert. Der Rest der Kathedrale ist sehr französisch geprägt, was sich bei der Betrachtung der Wände sehr bemerkbar macht, die bei jeder Gelegenheit von einem Fenster durchbrochen wurden.
Die Bistumskirche des Erzbistums Burgos ist im gotischen Stil erbaut worden und darf sich seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe nennen. Insgesamt erstreckte sich der Bau der Kathedrale bis zur vollständigen Vollendung von 1221 bis 1765 und damit war sie die erste große spanische Kathedrale. Sie enthält 15 Kapellen und wurde mit ihrem Bau der Jungfrau Maria geweiht. Die enthaltene Inschrift der Kathedrale : „ schön bist du und reichlich geschmückt“ (ins Deutsche übersetzt), wird somit auf die Kathedrale selbst und auch auf die Jungfrau bezogen. Im Innenraum haben viele bekannte Künstler aus unterschiedlichen Zeiten, ihre Kunstwerke mit eingebracht. Somit wirkt er etwas unübersichtlich, jedoch ist es ein Reichtum an Schätzen. Besonders hervorzuheben ist die goldene Treppe von Diego de Siloe, sowie die Kuppel des Hauptschiffes der Kathedrale oder die dreistöckige Doppelturmfassade, mit 88m hohen Türmen, die durch eine Galerie verbunden werden.
Natur in der Region Kastilien Leon
Picos de Europa - Regionaler Naturpark ( ca. 64660 Hektar )
Das Naturreservat Picos de Europa ist einzigartig und unbeschreiblich. Die Berge erheben sich herausfordernd wie eine graue Riesenmauer, wie ein weißer Eisberg. Der Nationalpark „Picos de Europa“ ist der größte Nationalpark Spaniens und einer der meistbesuchten.
Canon del Rio Lobos Naturpark ( ca. 9580 Hektar )
Entlang des Flusslaufs des Lobo finden Sie ein beeindruckende Landschaft mit spektakulären Schluchten. Besonders beeindruckend sind die senkrechten Wände des mit Felsenpflanzen bewachsenen Kalkstein-Canyons. Außerdem bietet der Naturpark eine vielseitige Flora und Fauna. Hervorzuheben sind hier die Raubvögel. Charakteristisch sind auch die vielen Höhlen des Parks.
Hoces del Rio Duraton Naturpark ( ca. 5037 Hektar )
Der Naturpark Hoces del Rio Duraton bildet ein Naturparadies für Raubvögel. Hier nisten annähernd 250 gelbbraune Geierpaare. Die Schluchten entstanden durch die Kraft des Flusses Duratón. Der Park besticht durch seine Natur und seinen archäologischen und historischen Reichtum. Hinter Sepúlveda staut sich der Fluss in einem Canyon mit Höhenunterschieden von bis zu 100 Metern.
Las Medulas Naturlandschaft ( ca. 1115 Hektar )
Das UNESCO Weltkulturerbe Las Medunas war einst die wichtigste Goldmine des römischen Reiches. Die rötliche Landschaft ist überwältigend und zurecht seit 1997 Weltkulturerbe.
Der Jakobsweg in der Region Kastilien Leon
Der Jakobsweg ist einer der bekanntesten Wander- und Pilgerwege der Welt. Ein Großteil der Strecke legen die Pilger in der Region Kastilien-Leon zurück.
373,6 Kilometer erstreckt sich die Strecke des originalen Jakobsweges,
der auf das Gebiet von Kastilien-Leon fällt. Der sogenannte „Camino Frances“ führt allgemein von den Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela. Der Teil, der auf die Region Kastilien-Leon fällt beginnt im kleinen Örtchen Redecilla del Camino in der
Provinz Burgos. Auf dem Weg nach Burgos, passieren die Pilger den Ort Villafranca de Montes de Oca. Burgos wird von einer Burgruine überragt und bietet mit der Kathedrale eines der Highlights der gesamten Region.
Über Castrojeriz geht es über Carrión de los Condes mit erhaltenen Teilen der mittelalterlichen Stadtmauer weiter nach Sahagún.
In Sahagún treffen der „Camino Frances“ und der „Camino de Madrid“ zusammen. Der Madrider Weg geht von Madrid über die Sierra de Guadarrama un betritt in Segovia die Region Kastlien-Leon. Über Coca und die Provinz Valladolid führt der Weg bis nach Sahagún,
von wo der Camino de Madrid und der Camino Frances eine gemeinsame Strecke Richtung Santiago de Compostela bilden.
Das nächste Highlight der Route wartet in Leon mit der Kathedrale. Das Wahrzeichen der alten Königsstadt ist ein absolutes Meisterwerk. Die letzten Stationen auf dem Gebiet der Region
Kastilien-Leon sind La Faba und La Laguna. Danach geht der Weg weiter auf dem Gebiet von Galicien bis nach Santiago.
Kastilien und León erleben
Mit Verlaub vergangener und glorreicher Verdienste: Diese ausgedehnte Region bietet dem Besucher geruhsame Erholsamkeit, traumhaft schöne Landschaften und eine vorzügliche Küche. Angefüllt
mit mächtigen und prächtigen Kirchenbauten aus der Vergangenheit, in denen Licht und Atmosphäre in magischer Vollendung eingefangen werden, beschert diese Comunidad auch eine abwechslungsreiche Natur.
Unwirtliche, rauhe Landstriche wechseln mit malerischen Ebenen und gestalten auf diese Weise ein Relief verlockender, ineinander übergehender Formen.
Traditionsgemäß gibt es drei Wegstrecken, denen Besucher aller Zeiten auf den regionalen Pfaden gefolgt sind.
Da ist zunächst der Jakobsweg, vielschichtige Metapher für das Leben, der sich nicht damit begnügt, schlechthin eine vergeistigte Pilgerstraße darzustellen. Vielmehr bildete sich an seinem langen Wegesrand die
Grundstruktur des christlichen Mittelalters heraus. Mit berechtigtem Stolz kann dieser uralte “Sternenweg” seine Auszeichnung als wahrer Vorläufer der Verständigung und Einheit der europäischen Völker tragen.
Die zweite Route schenkt “Vater” Duero, der für die geografische Raumgliederung von grundlegender Bedeutung ist und auf seinem langen Flusslauf landschaftliche Vielfalt offenbart.
Seine Wegstrecke führt vom Hochgebirge, dem Ausgangspunkt, bis hin zu den offenen Horizonten der Ribera, wo seine Gewässer “einem zu Land gewordenen Meer” gleichen.
Die dritte Alternative der Wander und Reiserouten bildet die Silberstraße, einer der Hauptverbindungswege des römischen Spaniens. Ursprünglich verlief sie zwischen den Städten Mérida in Extremadura und Astorga
in León, ein Unternehmen riesigen Ausmaßes, dessen historischer Reichtum verständlich wird angesichts seines privilegierten Standortes. Informationen zur Silberstraße durch die Region Asturien erfahren Sie
hier ...
Route des CID
Diese Route folgt den Abenteuern des spanischen Ritters Rodrigo Díaz de Vivar („El Cid“) bis zu seiner Verbannung im 11. Jahrhundert durch König Alfons VI. Geschichtliche Ereignisse und Legenden vermischen sich auf diesem Weg, der den
Reisenden auf den Spuren des spanischen Nationalhelden nach den Erzählungen des Versepos Cantar de mio Cid durch die Provinzen Burgos und Soria führt. Auf seinem Weg entdeckte El Cid Dörfer und Städte, Burgen und Festungen sowie Kirchen und Klöster, die bis heute ihren
mittelalterlichen Zauber versprühen.
weiter zur Parador Rundreise "Auf dem Weg des Cid".
Die Route von Isabella I.
Isabella I. von Kastilien wurde 1451 in Madrigal de las Altas Torres (Ávila) geboren. Nach dem Tod von König Johann II. übernahm Heinrich IV. die Herrschaft und Isabella zog sich mit ihrer Mutter nach Arévalo (Ávila) zurück. Die Differenzen zwischen
Isabella und ihrem Halbbruder Heinrich IV. wurden schließlich in El Tiemblo (Ávila) mit der Einigung „Concordia de Guisando“, durch die Isabella zur spanischen Thronfolgerin erklärt wurde, beigelegt. 1469 vermählte sich Isabella im Palacio de los Vivero in Valladolid mit
Ferdinand, dem zukünftigen König von Aragón. Nach dem Tod Heinrichs IV. im Jahre 1474 wurde Isabella in Segovia zur Königin von Kastilien proklamiert.
Isabella I. von Kastilien führte ein ereignisreiches Leben (Reconquista, Einführung der Inquisition, Entdeckung der Neuen Welt, Frieden mit Portugal...) und bereiste während ihrer Herrschaft weite Teile der Region und ganz Spaniens. In zahlreichen Ortschaften
sind bis heute Spuren ihrer Besuche erhalten. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Medina del Campo, wo sie 1504 im königlichen Palast verstarb.
Die Route von Karl V.
König Karl I. von Spanien und Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Sohn von Johanna I. von Kastilien und Philipp I. dem Schönen, war ein Herrscher, der besonders viel umherreiste. Er durchkreuzte Castilla y León auf seiner Reise nach Yuste, wo er sich im Alter im Kloster San Jerónimo zurückzog. Diese Route führt vom Norden der Provinz Burgos bis in den Süden der Provinz Ávila. Sie durchquert viele Ortschaften in den Provinzen Burgos, Palencia, Valladolid, Salamanca und Ávila, in denen der Kaiser auf seinen Reisen die Wertschätzung seiner Untertanen erfuhr, in prächtigen Palästen und bescheidenen Gasthäusern übernachtete und hervorragende kulinarische Spezialitäten genoss.
Teresianische Route
Die Route folgt den Spuren der Hl. Teresa von Ávila, Gründerin des Ordens der Unbeschuhten Karmelitinnen, zu 9 Orten in Castilla y León: Ávila (ihr Geburtsort), Segovia, Soria, Burgos, Palencia, Valladolid, Medina del Campo, Salamanca und Alba de Tormes, wo sich ihre Grabstätte und einige Reliquien befinden. An einigen dieser Orte erinnern Museen an die Heilige.
Die Route wurde in mehrere thematische Abschnitte unterteilt:- Lebensstationen
- Letzte Wohnorte
- Erste Gründungen
- Teresa in den Städten des Weltkulturerbes