León - Der Jakobswegs
Routen- und Tourenvorschläge.
Orientiert sich der Besucher an der gleichen Wegstrecke, die schon von den Pilgerscharen voriger Jahrhunderte beschritten wurde, so startet er in der Hauptstadt León auf der 120 und legt bei der
Wallfahrtsstation Hospital de Órbigo seinen ersten Halt ein. Zwei die römische Brücke flankierende Monolithen erinnern an die an dieser Stelle ausgetragene Fehde bzw. “den
ritterlichen Zweikampf”, seiner Ehrenhaftigkeit wegen von der Nachwelt “paso honroso” getauft.
Bald kommt man nach Astorga, dem “Asturica Augusta” zur Zeit des römischen Imperiums. Unter seinen sehenwerten Bauwerken, die einmal Glanzzeiten erlebt haben, sei die Kathedrale erwähnt. In ihrem Innenraum
beeindrucken das Hauptaltarbild, ein Werk von Gaspar Becerra, sowie die Kanzel und das Chorgestühl. Zu den etwa fünfzig Exponaten des Diözesanmuseums zählt eine vergoldete Silbertruhe des Heiligen Genadio. In dem
von Antonio Gaudí entworfenen Bischofspalast im Stil der Neugotik (Historismus) findet man das Museo de los Caminos, das Kirchliches und Volkskundliches zur Geschichte des Jakobsweges zeigt.
Pilgerstation, an deren Eingang die so populäre romanische Kirche Santiago aus dem 12. Jh. grüßt. Auch denjenigen unter den Pilgern, die krank waren und den Weg nach Santiago nicht fortsetzen konnten, wurde beim Niederknien an der Tür der Vergebung dieses Gotteshauses gleichermaßen der “jubileo”, der vollkommene Ablass aller Sünden, gewährt. In der näheren Umgebung ist die reichste Goldfundstätte des Imperiums zu sehen, Las Médulas, eine bizarr geformte Hügellandschaft, wo dieRömer Tausende Tonnen dieses Edelmetalls abbauten, 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Besucher, den der “grüne oder ökologische” Tourismus begeistert, sollte seine Schritte am besten in den Norden der Provinz lenken, auf der Suche nach dem ewigen Wettstreit zwischen Wasser und Steinen, wie man ihn im Nationalpark der Picos de Europa erlebt. Man verlässt León auf der 621, und vorbei an zahlreichen Dörfern geht die Fahrt hoch bis zum Alto de Tarna (1490 m). Einer traumhaft schönen Strecke voller Täler, Seen und Bergketten folgend, erreicht der Reisende Posada de Valdeón, die Hauptstadt des gleichnamigen Tales, das ein einzigartiges Naturparadies darstellt. Das letzte Ausflugsziel ist der sagenhafte Pfad des Cares, eine überwältigende Wanderstrecke durch die sogenannte “göttliche Schlucht”, zwischen senkrechten, mehrere Hundert Meter hohen Steilwänden hindurch, inmitten eines Naturwunders himmlicher Perspektiven.