Nerja

Nerja liegt direkt in einem Tal der Sierra Almijara und hat sich zu einem der wichtigsten Touristenzentren an der Costa del Sol entwickelt. Die herrliche Landschaft umfasst sowohl die Berge als auch das Meer mit seinen wunderschönen Stränden, große Äcker, auf denen tropische Früchte reifen und eine historische Altstadt, die sich noch das Ambiente der andalusisch-mediterranen Dörfer bewahrt hat.

Die ersten Referenzen zu Nerja findet man erst in der Zeit um die Besiedlung durch die Araber. Um das 9. und 10. Jhdt. herum tauchen die ersten Zeugnisse auf, die von einer Siedlung von der Größe einer Stadt sprechen, in der die Frauen sich hervorragend auf das Verarbeiten von Seide verstehen. Diese Kunst wurde dann auch entlang der gesamten Mittelmeerküste berühmt. Die Reste der Festung, zu deren Füßen sich Narixa erhob, kann man heute noch an der Abzweigung der Straße nach Frigiliana an einem Ort erkunden, der als Castillo Alto bekannt ist.

Die besondere Orografie des westlichsten Punktes der Gemeinde vereint Meer und Berge in sich und wird so von einer in der Provinz Malaga einzigartigen Landschaft beherrscht: Die Acantilados de Maro (Steilküste von Maro). Ihre Einzigartigkeit hat dazu geführt, dass sie inzwischen zum Naturpark und damit zu geschütztem Gebiet erklärt wurde. Diese Steilküste bildet eine bizarre Landschaft, die sich insbesondere um den Cerro de la Caleta und die Loma de la Torre de Maro konsolidiert, aber auch in verschiedenen herrlichen Buchten mit sauberem Wasser, die oft von verzinnten Wehrtürmen bewacht werden, ein weiteres Unikum in der Geschichte dieser Gegend.

Río Chillar
Ganz in der Nähe von Nerja, hinter einem Wohngebiet, beginnt der Wanderweg zur Quelle des Rio Chillar. Ständig ändert er seinen Weg und immer wieder gibt es tiefere Becken, in denen man sich erfrischen kann. Der Rio Chillar ist besonders für seine Cahorros oder Cajorros bekannt, enge Überwege durch die Schluchten der vertikal verlaufenden Wände. Diese Schlucht gehört zu den beeindruckendsten der gesamten Provinz Malagas.

Wissenswertes über Nerja

Fläche:85 km²
Höhe:21 m
Entfernung nach Malaga:53 km
Durchschnittstemperatur:20°C
Sonnenstunden pro Jahr:2980
Niederschlagsmenge/Jahr:325 l/m²
Einwohnerzahl:20.361
Volksbezeichnung:Nerjeños/ Morralleros

Feste & Tradition

Vom 16. auf den 17. Januar feiert die Bürgerschaft von Maro den Día de San Antón zu Ehren des Schutzpatrons der Tiere. Um San Isidro herum (15. Mai) wird ein großes Fest von der Gemeindekirche bis hin zur Wallfahrtskapelle des Heiligen organisiert.

In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni wird das Johannisfest (San Juan) gefeiert, das hier seit dem 18. Jhdt. als Familienfest begangen wird. Die Familien treffen sich am Strand, um den Sommer zu begrüßen. Heute findet dabei ein riesiges Volksfest für die Besucher und Touristen in Burriana statt.

Im Juni wird die Virgen del Carmen in einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen.

Vom 7. bis zum 9. September wird in Maro die Feria de las Maravillas zu Ehren der Schutzpatronin ausgerichtet.

Und vom 8. bis zum 12. Oktober finden dann die Patronatsfeste zu Ehren der Virgen de las Angustias und San Miguel Arcángel statt.

Zum Fest der Cruzes de Mayo werden im ganzen Ort mit Blumen und Mantillas geschmückte Monumente aufgestellt. Dazu gehören auch traditionelle Elemente, mit denen die Altäre verschönert werden. Im Juli oder August findet das Festival de las Cuevas de Nerja statt. Hier sind schon die bekanntesten Künstler der spanischen Musik- und Tanzszene aufgetreten.

Seit den 60er Jahren feiert die Gemeinde am letzten Freitag im August den Día de Turista, den Tag der Touristen.

Gastronomie

Bei der einheimischen Küche ist der Einfluss des Tourismus nicht unbemerkt vorbei gegangen. Hier findet man heute einige wirklich hervorragende Restaurants und eine ganz eigene Küche, in der immer wieder Produkte der Landwirtschaft mit frischen Meeresfrüchten gemischt werden.

Dazu zählen z.B. Paprika mit Fisch und Muscheln, Migas mit Suppe und Muscheln, Nudelsuppe mit Fisch, Ajoblanco mit Trauben, Ajocolorao (Knoblauchgericht), gebratene Brasse aus Burriana (eine der Buchten dieser Gegend), Kürbisse, usw.

Beliebt ist auch die traditionelle Torta Sanjaunera, die mit Mehl, Zucker, Öl, Anis und Ei zubereitet wird.

Nerja Sehenswürdigkeiten

Die berühmten Cuevas de Nerja (Höhlen von Nerja) sind ein obligatorisches Ausflugsziel. Sie werden auch Kathedralen der Vorzeit genannt.

Nicht weniger bekannt ist der Balcón de Europa, eine alte Festung aus dem 9. Jhdt., die zu einem wunderschönen Aussichtspunkt über dem Mittelmeer umgebaut wurde und sich mitten in der Stadt befindet. Neben ihren grandiosen Ausmaßen zählen die Höhlen auch einundzwanzig Wandmalereien, die vermutlich noch aus der Zeit des Aurignacien stammen und zum Monument von nationalem historisch-künstlerischem Interesse erklärt wurden.

Die Stadt hat aber noch mehr zu bieten. Dazu gehört auch die Gemeindekirche El Salvador, die Ende des 17. Jhdts. errichtet wurde. Zu dieser Zeit wurde auch das mudejarische Tafelwerk und der Chor angebracht, die Kirche selber im 19. Jhdt. erweitert. Ihre Architektur ist barocken Stils mit drei Kirchenschiffen, wobei man sich besonders die Holzvertäfelung im mittleren Teil einmal genauer ansehen sollte. Die Wallfahrtskapelle Ermita de las Angustias, ebenfalls barocken Stils, weist einen kleinen Glockenturm auf, der über der Kapelle thront.

In Maro, einem kleinen Ort, der sich etwa drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet, steht die Kirche Iglesia de Nuestra Señora de la Maravillas. Diese wurde zu Beginn des 17. Jhdts. erbaut und später restauriert.

Das Acueducto del Águila wurde um 1879/1880 errichtet, um der Zuckerfabrik von San Joaquín das für die Produktion erforderliche Wasser zuzuführen.