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Sos del rey Catolico und sein Parador


Von Donnern und ruhigen romanischen Blitzen


“...Für jedes unnütze Wort
werden die Menschen genaue Rechnung ablegen...”
(Inschrift, eingemeißelt in der Kirche von San Esteban)

Der Parador Sos del rey Catolico So wollte und will dieser ewige und mittelalterliche Ort Sos sein: ein friedliches Dorf, gemütlich, ruhig...; aber genauso stolz auf seine herrliche Vergangenheit wie auf die zukünftigen, jeden Tag erhabeneren Zeiten.


Weil es wenige Götter und nicht allzu viele Menschen so beschlossen hatten, wurden diese Ländereien weise vermengt mit anderen Schwesterländereien, obwohl sie niemals so ganz Geschwister waren; ohne von der eigenen Bevölkerung gekennzeichnete Grenzen der Kulte, Kulturen, und Gebräuche.


Sobald hier der Tag anbricht, fühlt der Fremde sich von einem seltsamen und angenehmen Gefühl wie in mittelalterlichen Zeiten übermannt: denn so ist diese kleine, aber sehr weise Stadt. Es gibt nicht viel zu sehen; aber es gibt viel zu erkennen in unendlichen Reflexionen. Man kann sagen, fast der gesamte Stadtkern ist ein Beweis, beinahe ein Museum, des Mittelalters. Und wenn es auch nur ein hochgelegener Weiler ist, der sich auf der Erde von Navarra um Sangüesa drängt, sicher ist, dass Sos seit den ersten mittelalterlichen Jahrhunderten Grenzbollwerk sein musste, ein eifriger Wächter gegen die Ambitionen der feudalen adligen Nachbarn. Und auch gegen die nicht wenigen kriegerischen Ausschweifungen der Kirche:


“...Es fehlte nie an einem kriegerischen Bischof, der mit seinen Vasallen die Könige bei der Reconquista begleitete, oder auf eigene Rechnung Einfälle in die von den Mauren besetzten Ländereien unternahm. Ohne dass sie dabei den berühmten Bischof von Valencia beneiden mussten, Don Jerome aus dem Cantar del Mío Cid, der die Messe vor der Schlacht las, den Kriegern die Absolution erteilte und demjenigen den Himmel versprach, der "im Kampf Aug in Aug sterben" sollte“, so die Worte von Tomás Buesa, dem unbestrittenen Lehrstuhlinhaber an der Universität Zaragoza.


Diese ganze Geschichte ist in diesem Parador verewigt, protokolliert am Rand von mittelalterlichen Steinen und Legenden... Mit ziemlicher Sicherheit wird vermutet, dass dieses gedrängte und dichte mittelalterliche Muster sich in der Morgendämmerung des 11. Jahrhunderts verfestigte. Es wurde schon sehr bald eingesegnet durch König Ferdinand II. von Aragonien, später bekannt als der Katholische König, der in Sos geboren werden sollte.


Die Stadt die um den Parador liegt Seit sehr früher Zeit waren diese Bauern Christen, oder, je nach Sichtweise, christianisiert: Die Umarmung des Glaubens war vorsichtigen Meinungen zufolge wohl eher eine Pflichtaufgabe denn ehrliche Überzeugung.


Auf jeden Fall hat Sos sich im Jahre 975 als christliche Stadt bestätigt, damals, als Ramiro Garcés herrschte und regierte. Es sollte bald von Navarra annektiert werden; gehörte aber auch zum aragonischen Territorium, als man sich gerade dem magischen Jahr Tausend näherte, das nach allen Voraussagen das unausweichliche Ende der Welt bedeuten würde, einer Welt, die ob ihrer Sünden unerbittlich zum Untergang verdammt war.


In jener Zeit erhob sich Sos an einem der am stärksten und besten befestigten Plätze der Region des 10. und 11. Jahrhunderts. Der Fremde kann dies feststellen durch die bloße Betrachtung der reichlich vorhandenen, reichen und geschützten Adelshäuser.


Der primitive Weiler wollte sich zu seiner besseren Verteidigung an einen versteckten Hügel drängen, der ebenfalls unter dem Schutz der romanischen Kirche von El Salvador y San Esteban stand.


Der Stadtkomplex befindet sich immer noch auf einem gewaltigen Sporn der Ausläufer der Sierra de la Peña, so dass diese schöne Stadt außerdem eine Festung ist, die in eine erstaunliche und felsige Natur eingepasst wurde.


Der Fremde wird das bemerken, kaum dass er in den Ort kommt, der sich aus guten Gründen des Erstgeburtsrechts des wunderschönen Landstrichs “Las Altas Cinco Villas” (der hochgelegenen fünf Städte) rühmen darf. Vielleicht wegen seines privilegierten Observatoriums, das wie ein wundersames Kaleidoskop bis in nicht wenige der navarrischen und aragonischen Länder reicht.


Es ist sehr wichtig, dass der Fremde auf diesen besänftigenden Höhen Übungen der Stille durchführt, frei und befreit von den vielen Zwängen, die ihn bis hierher gebracht haben.


Es wird unvermeidlich so sein. Die Stadt ist magisch und großzügig, aber geizig gegenüber dem Fremden; man könnte sagen, sie eignet sich den Besucher an: Sie verzaubert ihn; sie führt ihn durch Straßen und Gässchen, durch die man geht, um immer wiederzukommen. Über Plätze und Plätzchen, durch Kirchen und Kapellen, bis an seine wunderbar ummauerten Grenzen...


Der Parador verfügt über eine breite Fensterfront Es ist kein Zufall, dass der Ort auf einem hervorstehenden Sporn der Sierra de la Peña wachsen sollte. Zwischen diesen steilen Felsen sollte der spätere Katholische König geboren werden, genauer im Palacio de Sada. Stets in der Nähe erhebt sich die steile Peña Feliciana, auf der König Ramiro II. zu seiner höchsten Ehre und aus kriegsstrategischen Gründen seine eigene und geeignete Burg errichten ließ, wo vorher eine schon nicht mehr zu gebrauchende Festung stand, welche der Monarch Sancho Garcés II. in den letzten Jahren des 10. Jahrhunderts hatte bauen lassen.


Aber der neugierige Fremde möge sich erinnern, dass viel früher, bevor aus diesen unwegsamen Kämmen furchterregende Bollwerke der “sociun” des römischen Imperiums wurden, diese Gegend bereits besiedelt war von Stämmen und Völkern aus der Alt- und Jungsteinzeit. Völker, welche die rudimentären Grundlagen unserer Zivilisationen und Kulturen legen und somit das Feuer unseres Ursprungs entfachen sollten: zunächst Stämme wilder Jäger, die im Verlaufe der Jahrhunderte zu Hirten wurden; sehr viel später zu Landwirten und eifrigen Verteidigern und Pflegern ihres Heims und ihres geographischen Umfelds: Es war eine gewisse Vorstellung vom Eigentum und von gewissen Familienbanden, den so genannten Stämmen und Horden, entstanden. Es gelang ihnen, Glauben, Götter und Religionen zu teilen; eine Art von Sprache und gewisse technologische Fortschritte wie das Feuer und einige rudimentäre Bau- und Verteidigungsverfahren… Nicht mehr, aber auch nicht weniger...


Einer solch uralten prähistorischen Abstammung erfreut sich diese Gegend und sie zeigt sie noch heute. Hier sind auch Teile einer der entscheidendsten Straßen erhalten, welche das Imperium Romanum weise und strategisch richtig anlegen und konstruieren ließ, um leichter solch große Gebiete erobern, ausbeuten und regieren zu können. Dieser lange Heldenepos bedurfte unberechenbarer menschlicher Anstrengungen: Legionäre und Sklaven, aber auch Techniken und Ingenieurswissenschaften, die damals unbekannt oder kaum beherrschbar waren für jene hispanischen Siedler. In dieser Gegend wird der Fremde Überreste der Römerstraße finden, die eine Lebensader der Kommunikation zwischen Zaragoza (Cesaraugusta) und Pamplona (Pompaelo) werden sollte.


Schließlich sollten diese Gegenden frühzeitig romanisiert werden nach nicht geringem und auch nicht friedlichem Widerstand einiger keltischer Bewohner, die in dieser steilen Landschaft bereits etwa sechshundert Jahre vor Beginn unserer christlichen Ära ihr Vieh weideten.


Und recht wenig weiß man, im Gegensatz dazu, über die zweifellos kurze Siedlungszeit der maurischen Invasoren, obwohl auch diese die prächtigen Kämme und Täler befruchten konnten: mit Kultur, mit Bräuchen, mit Handwerkskunst... Der Ort war nur so flüchtig maurisch, dass er bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts christlich war...


Verlorene Vergangenheit auf der Suche nach Gegenwart


“...Die Verwünschung der Mutter
verbrennt und verwüstet
bis in die Wurzeln Kinder und Haus...”
“...Es sagt Gott, unser Herr:
Im Hause des Schwörenden
wird Unglück nicht fehlen...” (Jahr 1681)
(Inschrift an der Rathausfassade)

Es sind dies nur Symbole; aber auch die Fantasie anregende Vorgefühle von Haltungen, Wesensarten und Berufungen dieser Nachbarn, vernünftig und zornig entschlossen, über ihre Zukunft zu beschließen...


In jener Zeit wurde dieser Ort geboren und getauft, und die Menschen dieses hohen und stolzen Paradors, Vorbild für Bautechnik und Bauästhetik; mit mehr als einzigartiger Bedienung und Service. Mit einer ausgezeichneten Gastronomie... Und allen Sorten von Aufmerksamkeiten, die der Fremde benötigt. Er wird es gleich feststellen:


Eben diese Straßen, Gässchen; aber auch Paläste und Mauern bildeten eine Festung, die ursprünglich vom Königreich Navarra abhing, aber etwa um die Mitte des 11. Jahrhunderts unter König Ramiro I. aragonisch wurde. Für Sos beginnt die Geschichte im Frühling 1452, als hier im Palacio de Sada der Mann geboren wurde, der später Ferdinand der Katholische genannt wurde, der Sohn von Johann II. von Aragon: “...Es kam die Königin, doña Juana, in die Stadt Sos, an einen Ort im Reich von Aragonien an den Grenzen zu Navarra, und am zehnten Tag des Monats März gebar sie einen Sohn, der Hernando genannt wurde, wie der Großvater...”


Die Inneneinrichtung des Paradors (So hinterließ es schriftlich der erlauchte Chronist Zurita)


Und es gibt immer noch mehr und mehr Zeugnisse und Dokumente, welche das getreue Zusammenleben zwischen dieser Bevölkerung und ihren königlichen Beschützern aufzeigen. Nur ein Beispiel mehr:


“...um sie für ihre großen Opfer zu belohnen, welche die Menschen aus diesem Ort für die Krone von Aragonien geleistet haben, sie für die großen Schäden und Kosten, die sie infolge ihrer ureigensten höchsten Treue erlitten, zu entschädigen, und um ihnen eine würdige Vergütung zu zahlen, weil hier der erlauchte Kronprinz Don Ferdinand geboren wurde,... ist es dessen Wille, dass die Bewohner dieses Ortes Sos frank und frei seien von allen Wegezöllen, Gewohnheitsrechten... und von allen alten und neuen Rechten und Gebräuchen.. .Alle Bewohner dieser Stadt sollen auf immer Infanzones (niedrige Landadlige) sein.”


Um den Leser nicht zu sehr zu langweilen oder zu überschütten, soll nur noch daran erinnert werden, falls nötig, dass es ein anderer Monarch sein sollte, Philipp V., der dieser Stadt den privilegierten Titel “Muy Leal y Vencedora Villa” als dankbare Anerkennung für ihre Kämpfe gegen Karl von Habsburg verlieh...


Soweit die Beispiele gegenseitiger Treue zwischen Monarchen und Vasallen in angemessener und gerechter Verbindung. Aber all diese königlichen Privilegien konnten den progressiven Bevölkerungsschwund nicht aufhalten, der dazu führte, dass heute die Einwohnerschaft um ein Drittel geringer ist als vor etwa einem Jahrhundert.


Wundersame legendäre Heilmittel


Um das 19. Jahrhundert herum kannte man zahllose Fälle von "Besessenen” und “Dämonisierten”. Der Teufel befiel, aus Rache oder aus Zorn, den Körper irgendeines christlichen oder sündigen Nachbarn. Und man suchte und fand Vorgehensweisen und Formeln von "erprobter" Wirksamkeit, um den Unhold wieder loszuwerden und so die Seele des gepeinigten "Besessenen" zurückzugewinnen.


Vor langer Zeit wurde im Nachbarort Calatorao eine Christusfigur besonders verehrt, die großzügig Wunder austeilte. Eines Tages erschien im Dorf ein schwacher und sehr kranker Pilger. Die barmherzigen Menschen gaben ihm zu essen und heilten seine schweren Leiden. Der dankbare Pilger ging in die Kirche, um dem Herrn zu danken. Und als er bemerkte, dass es kein Abbild des gekreuzigten Christus gab, bot er sich an, innerhalb von drei Tagen ein Kruzifix zu schnitzen. Nach Ablauf dieser Frist betraten einige Nachbarn seine Ruhestätte: Der dankbare Pilger war verschwunden. Aber sie fanden das perfekt geschnitzte Bildnis des gekreuzigten Christus. Das Wunder wurde von einem gewissen Padre Faci dem Christus von Calatorao zugeschrieben.


Eines der Zimmer im Parador Faci berichtet, dass, als Mosén Antonio Pascual das Heiligenbildnis in Gegenwart des Doktor Falcón reinigte, ein Dorn der Krone abbrach: Die beiden vereinbarten, die beiden Hälften der Reliquie unter sich aufzuteilen.


Es verging die Zeit, und eines Tages wurde Mosén Antonio, der gerade durch Sos ging, aufgefordert, eine Kranke zu besuchen, die in letzter Agonie lag. Er legte der Sterbenden einen Beutel auf, in dem er das Stück des heiligen Dorns aufbewahrte. Die schon fast tote Frau erhob sich plötzlich. Woraufhin der Pfarrer von Sos den Dämon beschwörte, ihm zu sagen, was dieser machtvolle Beutel enthielt: “...es ist ein Dorn des “Gerösteten von Calatorao...”. Es galt als große Blasphemie, den heiligen Christus als “Gerösteten” zu bezeichnen, weil er aus einem dunkelfarbigen Holz geschnitzt war.


Seit damals und bis ins 19. Jahrhundert hinein dauerte die feste Überzeugung an, dass der wundersame Christus die Dämonen aus den Körpern der Frauen herauszog. Dabei wurden ihnen die Schuhe ausgezogen, die Strumpfhalter, die Strümpfe, das Korsett...


Pünktlich jedes Jahr kamen zum Fest Santo Cristo viele Menschen, um das Wunder des Exorzismus an Besessenen in Gegenwart des wundersamen Bildnisses zu sehen und zu überprüfen... Der Zustrom der frommen Menschen war so groß, dass die Eisenbahngesellschaften ihre Fahrten nach Zaragoza ausweiteten und den Fahrscheinpreis kräftig senkten. Der Chronist des Heraldo de Aragón war 1919 bei einer dieser magischen Heilungen dabei und berichtete: ”...Eine Frau kam aus der Kirche mit starken und seltsamen Krämpfen; vielleicht erlitt sie einen Epilepsieanfall. Als man sie aufhob, hatte die Frau ihr Taschentuch verloren. Es bildete sich eine Menschenmenge um das merkwürdige Tuch herum, das anzufassen niemand sich getraute: in jenem Tuch waren die Feinde gefangen...


Panoramaaussichten


Woher er auch kommen mag, der Fremde wird die ungewöhnliche und unerwartete Lage dieses verwirrenden und einzigartigen Ortes bemerkt haben: versteckt zwischen grünen, schattigen Tälern, umgeben von den Trockenkulturen der Cinco Villas... Wie eine magische Oase, die sich der herrlichsten Blicke erfreut, wie man sie häufig in dieser Gegend genießen kann. Aussichten und Blicke, die von nahezu jedem Punkt des Ortes aus zu einer angenehmen Kontemplation verleiten. Obwohl vielleicht am meisten aus einem der hochgelegenen Zimmer in diesem alten, aber exzellent restaurierten Gebäude.


Der Besucher sei darauf hingewiesen, dass die Stadt mit so viel Eifer restauriert worden ist, dass sie als Ganzes nun wie Dekor wirkt; aber nein, es ist so: Jede dieser Straßen leitet den Passanten hin zu Zeiten, die so mittelalterlich wie sicher belegt sind: Der mittelalterliche und ummauerte Stadtkern prahlt heute noch mit seinen sieben Toren, die früher am Tage geöffnet und nachts geschlossen waren, zur Abwehr unbequemer Fremder.


Sollte der Reisende ein Neuling sein in diesen mittelalterlichen und steilen Gassen, dann sollte er den Rat annehmen und seine Besichtigung an der Calle Sainz de Vicuña beginnen und in Richtung Portal de Nador gehen. Zu seiner Linken geht es über die Calle Desengaño bis zur Plaza del Mercado. Genau gegenüber liegt das so genannte “Portal de Jaca” und die Casa de Bonafonte, ein Adelssitz mit einem Spitzbogen in edler Quaderbauweise und dem unvermeidlichen heraldischen Wappen, vermutlich adligen Ursprungs. Er rühmt sich durchaus verdienstvoll eines Innenhofes, der zu den beachtlichsten und prächtigsten des historischen Städtchens gehört.


Jede Route ist in jedem Falle erfreulich: Eine Möglichkeit wäre, den Palast Palacio de Sada zu sehen und zu besichtigen, die Wiege und das Taufbecken des allerchristlichsten Königs Ferdinand dem Katholischen von 1452. Das befindet sich genau über und neben der “Peña Feliciana”, wo König Ramiro eine herrliche Burg hatte errichten lassen wollen:


“...dass die Blicke der Augen, die weniger sehen wollten,
obwohl sie dies nicht wollen, die Berge erblicken werden
der Pyrenäenkämme und der Länder von Sanguesa...”


Die Burg wurde im 12. Jahrhundert eingeweiht. Sie ist nicht groß, aber sehr eindrucksvoll. Neben dem zu Recht übermächtigen herrlichen Anblick des Wehrturms wollte man die exquisite romanische Kirche San Esteban als privilegierten Blickfang für den Besucher errichten. Aber es gibt noch mehr und viel mehr in diesen steilen Straßen und Gassen, die glücklicherweise immer wieder zusammentreffen: Von welcher Seite wir auch kommen, immer finden wir uns vor der angenehmen Überraschung der Kirche Iglesia de San Martín wieder: einer schönen romanischgotischen Kapelle zum privaten Gebrauch der Adligen und Höflinge, nach Geschmack und Bedürfnis der Sada.


Oder die Kapelle Santa Lucía, aus Stein errichtet mit ein wenig spätromanischem Flair (13. Jh.), die unsere Aufmerksamkeit verdient.


Und das Kloster Nuestra Señora de Valentuñana, ein Karmeliterkonvent, das einen bemerkenswerten Tempel aus dem 18. Jahrhundert enthält und bewahrt, darin eine kuriose Sammlung von Objekten und Reliquien aus Südamerika aus der Zeit, als die hispanischen Abenteurer mit ihrem glühenden Eifer loszogen, um als eitle und mächtige, großzügige „Indianos“ nach Europa zurückzukehren. Auf alle Fälle akzeptiert das Kloster sowohl gläubige als auch ungläubige Einmieter...


Das, was Sos bietet und vom Fremden wünscht und erbittet, sind vor allem Blicke, die so schlicht wie aufmerksam sind. Dieser Ort bietet mehr als nur fotografische Schnappschüsse.


Tische und Gästehäuser voller mittelalterlicher Mischungen

So sind also diese nur dem Anschein nach elementaren Küchen: Sie sind einmal mehr Produkte ihrer hybriden Mischungen mit den benachbarten Küchen aus Navarra: Untereinander teilen sie den einen oder anderen Geschmack, die Hingabe und Begeisterung für die hervorragenden Gartengemüsesorten wie Borretsch und Kardone. Stockfisch, besonders auf Maultiertreiber-Art "Ajoarriero" mit viel Knoblauch, und "Chilindrones" (Gericht aus Fleisch- oder Geflügelstücken mit Paprika, Tomaten und Zwiebeln) in magischen und nie gekannten Zusammensetzungen...


Kluge und eigentümliche Braten mit den Tugenden der Milchlämmer; und viele weitere und überraschende Gerichte im Wechsel je nach Sitten und Launen, die manchmal nur in einen begrenzten Gebiet anzutreffen sind. Dieses reichliche und abwechslungsreiche kulinarische Angebot ist kein Zufall: “Man weiß ja, das wichtigste Zimmer, wenn auch nicht das luxuriöseste, war für die Aragoneser richtiger und notwendigerweise die Küche. Der gewöhnliche Aufenthaltsort und Mehrzweckraum zum Arbeiten. In der Küche spannen, woben und flickten die Frauen. Der Brotteig wurde für den stets bereiten Herd geknetet, und das Schlachtfleisch wurde im Rauchfang gelagert. Man aß, und anschließend betete man den täglichen abendlichen Rosenkranz...”


In dieser schlichten Umgebung zu essen ist ein Vergnügen ohne Geheimnisse. Überall, der Unterschied liegt nur im Preis und im Komfort, nicht aber in der Qualität. Es gibt hervorragende Salate aus Endivie, Zichorie, Distel, Sellerie und Kopfsalat. Die typischsten Starter bestehen aus zarten Vorspeisen aus Gemüse: Spargel, weiße Bohnen mit Aal. Artischocken auf alle möglichen Arten. Mit Venusmuscheln, gekocht, gegrillt... Und vor allem die Gemüsesuppe, gesegnet durch das beste Gemüse der Welt, wie man hier schwört, bei dem auch der erfahrenste Gaumen es nicht wagt, zu mucken. Das Menü verlangt nach einer Abrundung durch ein Gericht vom Lamm aus Bardena, zubereitet auf sehr verschiedene Arten, allerdings vorzugsweise in einem dieser Öfen aus Tudela, die hier “Jarrete” genannt werden. Mit Gemüsesauce oder Lamm "al chilindrón". Milchlamm aus dem Ofen mit Brotsuppe.


Das schöne Restaurant Rippchen, gebraten oder gegrillt...An Wild sind vor allem Hasenragout und Rebhuhnschmorbraten zu empfehlen. Auch Stierschwanz ist ein Gericht, das unter den Menschen hier sehr geschätzt wird. Der Tischgenosse möge die grünen Paprikaschoten, gewissenhaft gefüllt, nicht vergessen, oder die schlichten gebratenen Aale. Unter den verschiedenen Süßspeisen ragen besonders die Windbeutel mit Schokolade, Quark mit Obst und Nüssen, die "costrada" (Pastete mit einer Kruste aus Semmelbröseln, Ei und Zucker), Cremespeisen mit Baiser und die Kirschen aus Milagro hervor...Und ein Repertoire an hochgeschätzten Weinen. Im Eichenfass gereifte Rotweine, je nach Dauer „Crianza“ oder "Gran reserva", sowie weitere von exzellenter Qualität, die kein großes Loch in den Geldbeutel reißen. Weißweine, Rosés, gegebenenfalls sogar Muskateller. Es wurde bereits gesagt, und bestimmt auch von den Leuten hier, jedem Nachbarn und jedem Fremden gegenüber wiederholt: ”...gut essen kann man hier überall; jeder einzelne muss aber das aussuchen, was ihm schmeckt...”


Und so lässt sich festhalten: Alles in Allem, wenn der Reisende gastronomisch auf Nummer sicher gehen will, dann sollte er alles in diesem Parador probieren und testen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er dort das Richtige findet und erneut bestellt. Ohne Überraschungen kann man praktisch zu jeder Jahreszeit unter Gerichten und Zubereitungsarten wählen, die so einmalig sind wie:


-Silberdisteln aus Muel, mit typischen Mandeln aus der Region und geschmortem Schinken aus der näheren Umgebung.


-Migas (Brotkrumen) nach Hirtenrezept mit Eiern und chistorra (dünner Paprikasalami).


-Borretsch mit neuen Kartoffeln und echten Venusmuscheln aus Carril.


-Paprika von diesen Hügeln hier, sautiert mit zartem Knoblauch und Garnelen.


Und wunderbarer Stockfisch, oder Schulterblatt vom Lamm. Und mit dem Gemüse sind Sie immer auf der richtigen Seite.


DAS GEHEIMREZEPT


Feine Speisen des Paradors

- La Bodela de tena.
Eine Art Suppe oder Brühe mit Lammeinlage.


- Pochas con chorizo de Uncastillo.
Das sind tatsächlich pochas (weiße Bohnen) mit Paprikawurst von hier;
die Bohnen rundlich, grün geerntet, dann getrocknet.


FRIGOLLA BATURRA


Auflauf mit geschlagenen Eiern (mit in dicke Streifen geschnittenen Zwiebeln, Tomaten, Paprika und ausreichend Zucchini). Alles bei moderaten Temperaturen überbacken.


ENGRUDOS DE JACA.


Ein mystisches Omelett aus Eiern, Kartoffeln und Stockfisch.


- Conejo escabechado al modo de Sos:
Das zerkleinerte Kaninchen braten. Zusammen mit den in dicke Streifen geschnittenen Zwiebeln und Möhren andünsten. Alles kochen in einer Mischung, bestehend zu gleichen Teilen aus Wasser, weißem Essig und Weißwein. Zwei Tage und Nächte einweichen lassen.


Mit anderen Menschen geteilte Spaziergänge


So sind die Menschen hier; nur oder fast nur weil sie es so gewollt haben, haben sie diese launigen Landstriche gewählt. Und die Geschichten, immer mit wilden Gelüsten. Über Grenzen, die mit Waffengewalt festgelegt werden. Aber diese Gemeinden sollten generell stumme Zeugen der Invasionen von Mächten und Mächtigen und anderen, mehr oder weniger sichtbaren Regierungen und Autoritäten der Zeiten werden.


Mehr mit Geschick vielleicht denn mit Gewalt gelang es diesen Landstrichen, eine gewisse Unabhängigkeit zu erlangen, was für jene Zeiten noch undenkbar war...


Gott sei Dank schließlich für diesen so einzigartigen Landstrich, der allgemein bekannt ist als der der "Fünf Orte", “Las cinco villas”. Unter der Protektion von Sos regiert er den Nordwesten von Zaragoza: Ländereien, die stolz sind auf ihre Kunst, ihr Kunsthandwerk, ihre Gastronomie und die sehr eigenartigen Sitten. Wir schlagen zwei Routen vor, um diese Gegend ein wenig kennen zu lernen.


SOS-UNCASTILLO-LUESIA-BIEL-SOS


UNCASTILLO: Zeigt dem Besucher sehr kostbare archäologische Funde. Getreue Reproduktion bemerkenswerter Spuren des Durchzugs und des Bodensatzes, den das Imperium Romanum hier zurücklassen sollte. Der Ort ist stolz auf seine Burg mit Bergfried aus dem 13.-14. Jahrhundert. Er erhebt sich in der Peña Ayllón und ist Namensgeber der Stadt.


Eine angenehme Ortschaft, die den Besucher in mittelalterliche Zeiten zurückführt: die Säulengänge, die Herrenhäuser, die Warenbörse, das Rathaus, sie alle helfen dabei, diese Atmosphäre zu schaffen. Die Stiftskirche Santa María, romanisch aus dem 12. Jahrhundert, und die Kirchen San Martín, San Juan, San Andrés und San Felices steuern Retabeln und Stücke von hohem künstlerischem Wert bei. Santa María, aus dem 13. Jahrhundert, wird als eine der schönsten romanischen Kirchen Aragoniens anerkannt. Die Kirche San Martín aus dem 12. Jahrhundert bewahrt primitive romanische Elemente. Die Kirche San Juan weist gotische Wandmalereien auf.


LUESIA: Eine der ältesten Burgen Aragoniens mit bedeutendem historischem Inhalt. Heute sind nur noch ein Festungsturm und ein Tor mit Halbkreisbogen übrig. Die Kirche Iglesia del Salvador verwahrt bedeutende Stücke.


BIEL: Liegt in den Ausläufern der Sierra de Santo Domingo und in der Nähe des Flusses Arba. Der Ortskern von Biel wird von einem Festungsturm der Burg aus dem 10. Jahrhundert und von seiner Kirche San Martín beherrscht. Er ist außerdem stolz auf einen Rundweg durch seine Natur mit einem enormen Reichtum an Flora und Fauna in seiner Umgebung.


Die Umgebung von Sos del rey Catolico

SOS -CASTILISCAR-SADABA-EJEA DE LOS CABALLEROS-SOS


CASTILISCAR: Diese Burg entstand auf einer felsigen Hochebene im Jahre 1088. Um sie herum gruppierten sich die Wohngebäude. Heute ist nur noch ein Turm erhalten; die Kapelle ist dort, wo man einen romanischen Christus findet, der als eine der besten aragonischen Schnitzereien gilt. Herrliche Pfarrkirche aus dem 12. Jahrhundert.


SÁDABA: An der Römerstraße zwischen Zaragoza und Pamplona gelegen. In der Nähe befinden sich das so genannte Mausoleum der Atilier, ein römischer Grabbau aus dem 2. Jahrhundert, und die römische Fundstelle von Los Bañales mit Thermen, hydraulischen Werken und Aquädukt. Der urbane Komplex ist sehr interessant: Beherrscht wird er vom Burgpalast aus dem 13. Jahrhundert. Fachleuten zufolge ist die Kirche Iglesia de Santa María eines der wichtigsten Zeugnisse der aragonischen Gotik.


EJEA DE LOS CABALLEROS: Romanisiert, wie alle diese Orte in der Region von Cinco Villas, wegen seiner hervorragenden Getreideernten. Später war der Ort bis zum 12. Jahrhundert eine arabische Siedlung, bis Alfons I. der Kämpfer ihn eroberte. Sehenswert sind die Kirchen Santa María de la Corona aus dem 12. Jahrhundert, Salvador aus dem 13. Jahrhundert und Santa María aus dem 12. Jahrhundert.


TAUSTE: Die südlichste der aragonischen Cinco Villas. Die Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Santa María ist eine großartige Mudejararbeit, ebenso wie ihr zugehöriger Turm.


DIE MERKWÜRDIGE SCHLUCHT FOZ DE LUMBIER


Am Eingang nach Lumbier führt ein Weg zu dieser von den Naturgewalten geschaffenen Schlucht. Von den Wassern des Flusses Iratí, kurz bevor er sich mit dem Fluss Salazar traf: Es entstand in dieser Gegend eine ebenso künstliche wie überraschende Kaskade, die über verborgene alte Eisenbahntunnel, die für die Holztransporte gebaut wurden, passiert werden kann.


Nach dem ersten Tunnel empfindet der Fremde ein überwältigendes Gefühl, wenn er nach Corte de la Foz kommt: Eine schöne und schwindelerregende Aussicht, oft begleitet von majestätischen Geiern und dem nervösen Flügelschlagen der Wildtauben.


Sobald der Fremde zuhört, wird er feststellen, dass sein Schritt sich mit dem Murmeln des Flusses und dem Flug der Vögel mischt. Es kann zu einer erhabenen Erfahrung werden. Zumindest zu einer merkwürdigen.


In jedem Falle sollte der Gast nicht vergessen, dass er im Parador komplette Informationen zu allen Sportmöglichkeiten in Sos erhalten kann, ebenso wie genaue Angaben zu Wanderungen oder lokalen Festen. Zögern Sie nicht, an der Rezeption nachzufragen.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar