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Tortosa und sein Parador



Tortosa: Die fünfte Provinz


„Auf dem Gipfel einer kargen Anhöhe, wo niemand daran denken
würde, eine bequeme Zuflucht zu finden, dort krächzen die
Raben und kann man alle Winde blasen hören. Diejenigen, die
irgendwann im Leben einmal den Aufstieg gewagt haben, beschweren
sich häufig, dass ihnen das Herz aussetzte".
Al-Gaziri, Arabischer Dichter

Parador Tortosa Auch heute noch kann einem das Herz schwach werden... im übertragenen Sinne, beim Betrachten all des Glanzes und der Schönheit dieser zweitausendjährigen Stadt in strategischer Lage; gegenüber dem warmen Mittelmeer. Im Hintergrund die Felswand von Beceite; parallel, in der Zeit und im Leben zu einem Fluss, dem Ebro, der sich in seinem letzten Abschnitt zweiteilt, als wolle er die Stadt bei seinem Abschied umarmen, bevor er sich dem Meer ausliefert. Der Ursprung Tortosas liegt im antiken Hiberia, der Hauptstadt von Ilercarvonia, einem ausgedehntem Territorium, das viele Jahre später mit dem Hoheitsbereich des Bistums Tortosa übereinstimmen sollte. Iberische Siedlung im Ursprung, später römischer Ort. Julius Cäsar selbst ernannte sie zur Gemeinde und der legendäre Augusto zur Kolonie mit dem Namen Julia Augusta Dertosa.


Tortosa hat es nie an Anwärtern gemangelt. Dank seines Aussehens, seines Wuchses, seines Ursprungs, seines reichen Erbes oder vielleicht aufgrund seiner einzigartigen Lage. Dieser Ansicht waren auch die Araber, die sie in den Jahren 712 und 715 eroberten und dem Bezirk oder der Seeprovinz Marokko, die von dem Kalifat in Damaskus abhing, einverleibten. Nachdem diese aufgelöst wurde, wurde Tortosa zur Hauptstadt eines Königreichs, das sein Schicksal mit dem der Königreiche Saragossa, Valencia und Denia, in direkter Abhängigkeit der Umstände des jeweiligen Moments, einte. In anderen Zeitabschnitten zeigte sich Tortosa unabhängig, und seine Könige prägten sogar eigene Münzen. Bis zur Ankunft der Almoraviden –so um das Jahr 1100- beugte sich der Bezirk, und mit ihm die Stadt, der Souveränität Córdobas.


Der Geist Tortosas wird zum ersten Mal von einer Persönlichkeit namens Mocheir, oder Mochehid, eingehaucht, der zu Beginn des 10. Jahrhunderts den Begriff "Abul-Jisusd", was soviel heißt wie Vater des Heeres, seinem Namen hinzufügt. Vorgänger der späteren Taifa- Könige von Tortosa, regierte er die Stadt bis zur Ankunft des Königs Nábil, den zeitweise Mokatil und Yala ablösten, bevor Nábil selbst –wieder auf dem Thron- das Kalifat von Tortosa unter die Herrschaft des maurischen Königs von Saragossa stellt.


Eine Luftaufnahme des Paradors Zu einer Zeit, wo der Fluss, ja stets der Fluss, immerzu der Ebro, sich zur kulturellen und sozialen Blüte, die die Muslime in der Stadt einleiten, gesellt. Auf seinen Gewässern und in Richtung Saragossa fahren Gewebe und Seiden aus Florenz. Am Ufer seines Fahrwassers erblüht das Gewerbe und die Goldschmiedekunst. Im Inneren der Stadt spricht man von Theologie, Geschichte und Literatur. Und man zahlte mit bis zu drei Währungen: der muslimische Emiral, die Kalifal aus Cordoba und der Taifal aus Tortosa. Alle den Währungsschwankungen unserer Tage abhold...Ja das waren andere Zeiten. Der Graf Ramón Berenguer IV., Geißel der Muslimen im Süden des Mittelmeers, landet im Hafen von Barcelona mit seinem Geschwader von Genuesen. Er schließt einen Pakt mit den Templern und mit Guillermo Ramón de Moncada, und erhält vom Papst Eugen III. die Ehren und Privilegien eines Kreuzfahrers, dieselben die auch den Befreiern des Heiligen Landes zuteil wurden. Lasst uns alle Tortosa einnehmen! Eine Belagerung die von Juni 1148 bis Ende desselben Jahres dauern sollte. 83 Galeeren, zirka 200 kleinere Schiffe und ein großes Heer zu Fuß belagerten die Stadt vom Fluss aus. Der Kampf zog sich in die Länge, die Ressourcen wurden immer knapper. Es wurden Kelche und Silber der Kirche von Barcelona geschmolzen, um den Kampf zu finanzieren. Berenguer trieb sie weiter in die Enge, doch die Mauren leisteten Widerstand. Und schließlich eine Burg, die der Zuda, der heutige Parador. Von hier aus leistete das maurische Heer, dasselbe, das die Stadt seit 434 Jahren besetzt hielt, Widerstand und gab sich nicht geschlagen. Die Verstärkung des maurischen Königs aus Valencia kam nie an und nach einem vereinbarten Waffenstillstand, ergaben sie sich den kastilischen Heeren.


Doch die Auseinandersetzung hörte damit nicht auf. Von Valencia kam der maurische König mit Rachegelüsten nach Tortosa und machte sich die Anstrengungen des Grafen bei der Belagerung von Lérida zu Nutzen. Die Bewohner Tortosas, ohne die Streitkräfte von Berenguer, beschlossen lieber zu sterben, als sich zu ergeben. Das war allerdings nicht nötig. Denn dann kam der Faktor Frau ins Spiel. Die Frauen aus Tortosa, die sich als Männer verkleidet hatten, schwangen die Waffen, und ließen Töpfe und Kessel erklingen, und machten so dem Feind glauben, dass man über mehr Kräfte verfügte, als die Mauren gehofft hatten.


Zur Hälfte Einfallsreichtum, zur Hälfte Kühnheit und ein bisschen Wunder – scheinbar ein Pilger, der Furcht und Respekt einflößte, der Apostel Santiago selbst, nach der Legende – dienten dazu, den muslimischen Feind ein für alle Mal des Landes zu verweisen. Der zufriedene Graf verlieh Tortosa Sonderechte und eine eigene Gesetzgebung. Er gab ihr eine Urkunde über die Landaufteilung, die den Gemeindebezirk absteckt und belohnte die weibliche Bevölkerung der Stadt mit der Schaffung des Ordens der Axt: "Alle Frauen trugen über dem Kleid eine scharlachrote oder hochrote Axt über einer Rüstung, wie das Skapulier der Karthäusermönche, die sie „Passatems“ nannten, und die wie eine militärisches Überkleid aussah", wie Cristóbal Despuig in seinem Buch „Kolloquien der berühmten Stadt Tortosa“ schrieb. Und was vielleicht das wichtigste aller Privilegien zu Gunsten der Frauen von Trtuosa war, ist die Gleichstellung der verheirateten Frau mit ihrem Ehemann, Vater oder Bruder. Die Gleichberechtigung der Geschlechter begann in Tortosa also bereits zu Ende des 12. Jahrhunderts.


Über die Verse des Korans und andere Mysterien


Eine eindrucksvolle Burg, die sich 59 Meter über dem Meer erhebt. Sie beherrscht die Stadt, beherrscht den Fluss. Sie überwacht das untere Tal des Ebro.


Schon die Römer haben die ersten Mauerstrukturen errichtet; die Römer waren es auch, die den unaufhörlichen Traum in dieser Akropolis der damaligen Dertosa träumten.


Es waren aber die Muslime unter der Herrschaft des Kalifen Abderramán III., die dieser fabelhaften Konstruktion Form gaben, und wie in der Umgebung heute noch auf der Terrasse des Parador zu sehen, die Zuda, ein Brunnen mit großem Durchmesser, der sich von den Wassern des nahe gelegenen Ebro speiste:


Man schrieb das Jahr 944. Andere Flusswehren, also Brunnen nahe an einem Fluss, kann man in Saragossa und Lérida finden.


Nach der Wiedereroberung durch den Grafen Berenguer IV. wurde die Burg zur Residenz der Montcada und der Templer als Dank für während der Schlacht geleisteten Hilfe.


Ein Turm der Burg Von damals bewahrt der Parador die drei stolzen Kamine und vier Treppenhausfenster, die so bezeichnend sind für die schönste katalonische Gotik.


1294 wurde die Herrschaft über Tortosa auf die Krone übertragen und die Flussburg in einen königlichen Palast verwandelt, in dem man ihr neue Säle und Wehrelemente hinzufügte.


Im Mittelalter war die Burg Sitz des Gerichtshofs jener Zeit. Die mittelalterlichen Bauten wurden durch die im 17. und 18. Jahrhundert durchgeführten Arbeiten ziemlich getarnt, in dem die zwei anliegenden Anhöhen auch befestigt wurden, um eine Wehreinrichtung zu schaffen. Der König Jaime I. machte sie zu seiner Lieblingsresidenz und von hier aus bereitete er die Wiedereroberung von Morella, Peñíscola und Burriana vor.


Die tausendjährige Burg hütet die reiche Geschichte der Stadt. Aus ihren Überresten wurde eine Steintafel mit kufischer Schrift geborgen, auf der Koranverse zitiert werden. Iberer, Römer und Araber sind noch im Untergrund der Jahrhunderte zu finden. Dokumente, Waffen und Eisenbeschläge sind auf dem Boden des ewigen Brunnens verborgen.


Der Eingang mit Garten Von seiner Höhe aus im Schatten des Beceite, tun sich eindrucksvolle Ausblicke auf. Man träumt davon, die zahllosen Werften ausmachen zu können, die es bis Anfang des Jahrhunderts in der Stadt noch gab. Die Befahrbarkeit des Flusses machte dies erforderlich. Von hier oben hört man bei der Klarheit des Sonnenaufgangs beinah den ständigen und ruhigen Lauf des Flusswassers des Ebro. Von rechts nach links, vom Landesinneren zum Meer.


Das Ende einer langen und bedächtigen Reise.


Durch Straßen des Stolzes und der Bescheidenheit


Überischtskarte des Paradors und seiner Umgebung

  • 1. Die Kathedrale. Gotisch mit romanischen
    Ursprüngen.
  • 2. Bischofspalast. Gebäude der katalonischen Gotik
    des 14. Jahrhunderts.
  • 3. Despuig i Oriol-Palast.
  • 4. Oliver de Boteller-Palast.
  • 5. Die Warenbörse, ziviler Bau aus dem 14.
    Jahrhundert.
  • 6. Die königlichen Kollegien, gegründet durch Karl
    V. im Jahr 1564. Heute Museum Arxiu,
    Stadtmuseum von Tortosa.
  • 7. Der Markt, Park und das Schlachthaus, mit
    Jugendstil-Einflüssen.
  • 8. Gärten des Prinzen, Freiluftskulpturenmuseum.
  • 9. Sant Jaume Apóstol-Kirche.
  • 10. Konvent der Santa Clara.
  • 11. Königliches Kloster der P. Concepción.


Über Reis und Aal


Nur wenige Zonen können sich einer so vielfältigen Küche rühmen. Gerichte aus dem Landesinneren, der Küste und des Ebro-Deltas. Im Parador werden diese klug zusammengestellt und sein nobler Speisesaal ist ein gediegener Rahmen, um diese Gaumenschmäuse zu verköstigen. Küche aus Fleisch und Fisch. Ersteres auf dem Holzkohlengrill. Wie Kaninchen oder Lamm. Und echten Reizker. Vom Schwein wird alles verwertet und verzehrt. Nicht umsonst ist Tarragona eine der größten Provinzen der industriellen Schweinfleischproduktion. Unter den Produkten finden wir auch die Reisblutwurst En Baldana; die der bekannten aus Burgos in nichts nachsteht. Sollten Sie eher auf Fisch stehen, dann bietet uns die Mittelmeerküste ihr Allerbestes. Der „Suquet Calero“ –ein deliziöser Fischtopf-, die Sardinada, der Suquet de Pescado (Fischtopf) und die Parrillada (Grillplatte) aus Fisch oder Meeresfrüchten. Leckere Austern, Langusten oder Miesmuscheln aus San Carles de la Rápita.


Im Parador de la Zuda genießen Sie hervorragend zubereitete Goldbrasse und Wolfsbarsch. Und der Katzenfisch, der zwar hier vom Mensch angesiedelt wurde, aber schon fast einheimisch ist. Und im Delta, der Reis. Exquisit in seinen Varianten: Reis mit Fischbrühe, schwarzer Reis oder Paella. Mit Meeresfrüchten, Fisch oder Fleisch gewürzt. Lose und leicht. Mit einer ganz besonderen Farbe und Aroma. Und um in unserer Aufzählung fort zu fahren: Froschschenkel oder die verschiedenen Zubereitungen des Aals. Und im Schmortopf, die Glasaale. Glasaale des Deltas, die direkt an der Flussmündung gefangen werden. Dort, wo der Ebro breiter wird und bis zu vierhundert Meter vom einem zum anderen Ufer misst. Wo man auch heute noch die vier Pfeiler sehen kann, die oben vier Statuetten mit den Schutzjungfrauen der vier Provinzen trugen, welche der Fluss durchquert:


La Rioja, Saragossa, Teruel und Tarragona. Statuetten, die irgendein Freund der Habe anderer hat verschwinden lassen. Reiche und reichhaltige Gastronomie. Wie es von der Region nicht anders zu erwarten war. Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch. Nachtisch mit Blätterteig und Zucker: die „Garrofetas“ des Mondpapstes. Deliziöse Happen, die von den Nonnen von Tortosa für den Feinschmecker- Magen des Prälats zubereitet wurden. Der „Pastiset“ (mit Kürbiskonfitüre gefüllte Teigtaschen), vielleicht das Charakteristischste der Zone zum Abschluss eines Mittagessens. Oder als Vesper oder für Zwischendrin am späten Vormittag. Festliche und heitere Menüs. Mit guten Weinen begossen. Denn auch in Tortosa kann man die Weine und Cavas (Sekte) der Region probieren.


Fleisch und Fisch sind hier echte Delikatessen Zeugnis dessen sind die regelmäßigen Wein- und Sektausstellungen, die an diesem Ort alle Jahre aufs Neue abgehalten werdend, und wo sich vier Herkunftsbezeichnungen der Umgebung ein Stelldichein geben: Tarragona, Terra Alta, Ribera del Ebro und Barberá. Mehr kann man nur wirklich nicht verlangen... Illustre Besucher haben sie kennen und schätzen gelernt. Wie es nicht anders sein kann, haben Adlige und Prinzen den Parador de la Zuda einen Besuch abgestattet. Wie der Kronprinz Felipe, anlässlich der Einweihung der Gärten/Museum, die an den Parador, dessen Namen sie tragen, angrenzen. Oder seine Königliche Hoheit der Prinz von Saudi-Arabien. Intellektuelle und Gelehrte, wie die Teilnehmer des zwanzigsten Jubiläums der spanischen Fernuniversität (UNED).


Männer und Frauen, die eines Tages die zahlreichen Attraktivitäten, die Tortosa birgt, entdeckt haben. Die zweitausendjährige Stadt. Ort der Begegnung von Kulturen. Kulturen, die Jahrhunderten ihren Stempel aufgedrückt haben. Kulturen die sich auf dem Grund des Zuda- Brunnens ihre Spuren hinterlassen haben. Dort, wo der Ebro unterirdisch Brunnen wird. Brunnen der Geschichte. Römische, arabische und christliche Geschichte. Ein Brunnen ohne Boden, im besten Sinne des Wortes. Bedeutungen, die der Wasserlauf des Flusses sanft und rhythmisch wiegt. Ein Fluss, der in seinem Lauf durch Tortosa vom Land Abschied nimmt und Vorbereitungen trifft, sich dem Meer zu übergeben. Er umarmt die Stadt bei seinem Ade, einem Abschied, der bis zum letzten Punkt seiner Mündung geht. Wo Süß- und Salzwasser sich in perfekter Harmonie mit einander vermischen. Und Tortosa, in der Zwischenzeit, stets mit Blick auf den Fluss.


Spaziergang durch das Delta des nun und nimmer


Die umliegenden Landstriche von Tortosa sind äußerst vielfältig. Die Sierra de Beceite-Tortosa, naturgemäß Schutzgebiet der spanischen Ziege, gebirgiges Gelände, das jedem Weidmann von Großwild zum Schwärmen bringt. Die Ebene bis Amposta, dort wo wirklich die Mündung des Ebro und sein Delta beginnen. Und das Delta selbst, der flächenmäßig größte Feuchtbiotop in ganz Katalonien.


Der Naturschutzpark des Ebro-Deltas:


An dessen Besuch kein Weg vorbei führt. Ein geografisches Phänomen mit einer Ausdehnung von mehr 300 Quadratkilometern. Resultat des Endes der letzten Eiszeit, mit dem damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels. Im 12. Jahrhundert drangen die Deltagebiete noch einige Kilometer ins Meer vor. Bereits im 20. Jahrhundert, kurz nach Beginn des spanischen Bürgerkriegs breitete sich der Ebro weiter nördlich aus – wollte er wohl fliehen? – und gab diese originelle Art der Flussmündung auf. Seit 1946 hat er den äußersten Osten erodiert. Heute macht der Ebro in seinem dynamischen Gleichgewicht weiter, und absorbiert die konstruktiven und erodierenden Kräfte seiner Endbestimmung, dem Mittelmeer.


Diese Landzunge, die vom Meer umgeben ist, umfasst in seiner ganzen Ausdehnung mehr als 515 Pflanzenarten. Brackwasserzonen mit Dünen; Schilfrohr, Küstenwälder, Weidegebüsch, Ulmenwälder und Weidengeflecht. Und natürlich die Reisfelder: in den kleinen Süßwasserteichen wachsen Seerosen und Laichkraut. Und auch die Schwertlilien und der Wasserschlauch.


An der Rezeption des Paradors ist ein Plan und Führer des Deltas erhältlich. Hier können wir schon die Route planen und uns nach den Bootsfahrten erkundigen. Denn im Delta leben eine Vielzahl von Tierarten friedlich nebeneinander. Wirbellose Tiere – Insekten, Spinnenarten und Käfer - wilde Schlangen, Seeschildkröten, Sankt- Antons- Frösche und der gemalte Scheibenzüngler. Fische, wie Störe und Neunaugen – im Rückgang begriffen -; amerikanische Barsche, Hecht, Katzenfisch – als Neuzugänge-; Glasaale, Goldbarsche, Umberfische, Adlerfische und Rotbarben – als die Traditionelleren. Säugetiere, wie Wildschweine und Dachse – schon eher selten – und Kaninchen sowie Füchse. Auch Otter, Igel und Wiesel. Die antike und zahlreiche Fledermaus-Bevölkerung nimmt zusehends ab.


Eine Karte der Umgebung von Tortosa Wenn es aber Tiere gibt, die kennzeichnend für das Delta sind, so ist sind es die Vögel.


Mehr als 300 Spezies, die 60% aller bestehenden Vogelarten in ganz Europa darstellen. Die Stars unter ihnen sind die Löffelente und die Pfeifente. Häufig vertreten auch die Brandgans, die Schnatterente, die Krickente und die Moorrente. Für jeden Geschmack eine eigene Vogelart: die Sumpfohreule, der Reiher, der Flamingo, die Wasserralle, das Blässhuhn und die dünnschnäbelige Möwe.


L’Ampolla.


Nordtor des Deltas. Sein Name stammt von der Form, die eine der drei Flussmündungen aufwies. Ihre Küste war privilegierter Zeuge zahlloser Ereignisse: Seeschlachten zwischen Römern und Karthagern im 3. Jahrhundert v. Ch. oder den Karlistenkriegen des 19. Jahrhunderts...


Von hier aus können wir la Bassas de les Olles, bereits im Inneren des Naturparks, besuchen. Ein Gebiet, das reich an endemischer Flora und Fauna ist. Ferner der Fischerhafen und die Fischmarkthalle, mit Versteigerungen montags bis freitags mit Durchgängen am Morgen und Nachmittag. Auf derselben Route liegt Cap Roig, ideal für die Unterwasserjagd. Und L'Arenal, ein weitläufiger Sandstrand mit flachem Wasser. Wassersport wird hier ganz groß geschrieben: Windsurfen, Segeln, Rudern und Schwimmen.


Miravet:


Hübsches Dorf am Ufer des Flusses. Auf dem Hügel, die Burg. Letzte Festung der Templer, nachdem der Papst Klemens V. die Abschaffung des Ordens beschloss. Berühmtes Töpferviertel mit allerlei Tongefäßen und den bekannten Botijos (Tonkrügen) aus Miravet.


Der Bezirk Montsiá.


Ein Gebiet mit enormem Potential für die Freunde des Jagd- und Fischsports. Hat Gebirgspässe -Wildschweine, spanische Ziege, und Mufflon, Turteltauben, Wachteln, Ringeltauben und gewöhnliche Tauben - und das Delta – kleiner Karpfen, Barbe und Aale. Amposta, Hauptstadt des Kreises, deren Hängebrücke, Carroba-Turm und das Prähistorische Museum unbedingt einen Besuch lohnen.


Andere Ausflugsorte ab Tortosa. Der Baix Ebre (untere Ebro). Sein Umland. Die Terra Alta (Hochland)im Norden und Nordosten, das Ribera d'Ebre (Ebroufer). Nah und doch ganz anders. Verschieden und divers. Flora und Fauna. Kunsthandwerk und Kultur. Geschichte und Zukunft. Der Süden Kataloniens. Den jemand einmal die fünfte Provinz getauft hat.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar