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Santiago de Compostela und sein Parador


Santiago, Freibrief für die Ewigkeit


Parador de Santiago de Compostela

Niemand kann besser als der Tourist sich dem magischen und wundersamen Phänomen von Compostela nähern und dieses verstehen. Was ist ein Tourist, wenn nicht ein Fremder, ein Pilger, ein Ideenhändler, ein Sammler von Reliquien? Er überquert Flüsse und Berge , zieht vom Kloster zum Gasthaus; überwindet Unwirtlichkeiten, Verspätungen und vielfache Mühen auf der Suche nach Erholung und endgültiger Erfüllung der Sehnsüchte seines Geistes und der Bedürfnisse seines Körpers. Und das Bestreben, zu reisen um zu reisen, also ein anderes Leben kennen zu lernen und zu leben.Tourist und Pilger sind Reisende auf der Suche nach ähnlichen Zielen: der Vollendung eines Wunders. Ruhe und Dankbarkeit nach aller Hetzerei und den Wechselfällen des Lebens bei der langen Wanderung durch den Alltag: das Jubiläum verdienen.


Das Wunder begann in der ältesten Schmiede aller Zeiten, in prähistorischer Zeit. Damals -mehr als 3.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung- dienten die ruhigen Täler des Sar und des Sarela den Eingeborenenstämmen als Heim, Zufluchtsort und Quartier. So bezeugen es die zahlreichen “mamoas” (Grabdolmen). Und so bestätigt es viele Jahrhunderte später, bereits in der Eisenzeit, die Existenz von befestigten Siedlungen in der Umgebung und bis hinein in das Gebiet dieser ewigen Stadt. Diese ersten Ureinwohner lernten mit der Invasion der Kelten eine gewisse Zivilisation kennen. So wurde der "Druidismus" geboren, die erste magisch-religiöse Manifestation, die alle Jahrhunderte überlebte und vielleicht auch bis in alle Ewigkeit bestehen wird, zumindest im kollektiven Unterbewusstsein der Galicier.


Bis dann schon bald der römische Eroberer kam, wahrscheinlich auf der Suche nach den metallurgischen Schätzen dieser Böden: vor allem Gold, Silber und Zinn. Bereits im ersten Jahrhundert hatten die kaiserlichen Legionen in diesen Landstrichen des “Finis Terrae” Fahnen eingerammt und Lager eingerichtet. Durch dieses Umland verliefen die Straßen III und IV der Route des Antoninus, um Astorga mit Braga und Brigantium mit Iria Flavia zu verbinden. In den letzten Jahrhunderten des Imperiums wurde genau unter der Kathedrale eine “Civitas” errichtet, wie gründliche und neue archäologische Ausgrabungen ergaben. Etwas später, aber immer noch früh für die Geschichte, sollte Compostela entstehen, ersehntes Ziel und Punkt erlösender Begegnungen für die mittelalterliche Christenheit und für die folgenden Generationen.Es sollte im ersten Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts sein, als der Erzbischof Teodomiro von Iria Flavia (heute: Padrón), von einem Eremiten namens Pelayo aufmerksam gemacht, das Grab der “Arca Marmorica” inspizieren sollte. Und “wegen der vielen gefundenen Spuren” entschied er, es handele sich um das Grab des Apostels Jakobus des Älteren, Sohn des Zebedäus.


Unter diesen Vorzeichen wird aus der Geschichte Legende und Tradition; sie wird reicher: Sie bewirkt Wunder. Die mittelalterlichen Berichte lassen keine Zweifel zu: Obwohl man nicht so genau weiß wann, ist es sicher, dass der Apostel in diese Lande kam und dazu die Reise eines phönizischen Handelsschiffs nutzte. Der Heilige predigte und predigte in Orense, in Tuy, in Braga, in Lugo, in Astorga... Bis er dann sieben Jahre später entschied, nach Jerusalem zurückzukehren, wo er Schriftgelehrten und Pharisäern in die Hände fiel. Er wurde zum Tode verurteilt und rigoros enthauptet. Seine Schüler aber bargen im Schutze der Nacht seinen Körper. Um ihm ein gebührendes und christliches Begräbnis an einem fernen und sicheren Ort zu verschaffen, schifften sie sich nach Iria ein.Glücklich am Ziel angelangt, sahen sich die Schüler -Fremde im feindlichen Land- in großen Schwierigkeiten, einen versteckten und angemessenen Ort zu finden, der dem Meister als Grab dienen könnte.


Sie verhandelten mit einer mächtigen und reichen Witwe namens Lupa, Herrin über ausgedehnte Ländereien in dieser Gegend. Nach langem Hin und Her wurden die Schüler von den römischen Behörden festgenommen, aber sogleich wieder dank des günstigen Eingreifens eines himmlischen Engels befreit.Zuletzt gab die unentschlossene und ängstliche Lupa nach und stellte einen Platz für das Grab zur Verfügung: Der gewählte Ort sollte am Monte Ilicino liegen, wenige Meilen von ihrer Festung Castro Lupario, dessen Ruinen noch erhalten sind, entfernt. Damals war es ein Druidenplatz, von einer wilden Schlange verteidigt und behutsam respektiert vom ängstlichen römischen Invasor. Dort wurde der Körper des Heiligen Apostels beerdigt, gleichzeitig starb die Schlange blitzartig.Jahrelang verehrten die Bewohner von Iria Flavia das Apostelgrab, das zeitweise in Vergessenheit geriet, bis der bereits genannte und ehrwürdige Teodomirus das Grab im 9. Jahrhundert wieder entdeckte. Als er von den Ereignissen erfuhr -die Legende verschmilzt bereits mit der Geschichte und wird mit dieser verwechselt-, eilte König Alfons II., der Keusche genannt, mit seinem vollen Hofstaat zum Apostelgrab. Santiago (Der Hl. Jakobus) wird offizieller Schutzpatron des Reiches.


Die Nachricht breitete sich aus und gelangte nach Frankreich. Sogleich kamen die ersten europäischen Pilger an, um die Überreste des Apostels zu verehren; außerdem begierig darauf, die verlockenden Ländereien des nachbarlichen und legendären arabischen Reiches kennen zu lernen. Die Anzahl der Pilger wuchs so stark an - über sämtliche Grenzen kamen sie - dass König Alfons III. den Bau einer großen Basilika in den letzten Jahren des 9. Jahrhunderts anordnen musste. Aber der neidische und ungläubige Almanzor ebnete ein Jahrhundert später die Kathedrale und die Stadt wieder ein. Da die Geschichte aus der Not eine Tugend zu machen pflegt, verwandelte sich die durch die Mauren erhaltene Schlappe in die notwendig gewordene Gelegenheit zum Neubau von Kathedrale und Stadt. Mit dem festen Rückhalt durch König Alfons VI. begann Bischof Diego Peláez im Jahre 1075 mit dem Bau der heutigen Basilika. Und so entstand das definitive Antlitz Santiagos, einer der schönsten Städte dieses Landes, wie auch der skeptischste Reisende leicht feststellen kann. Aber von Anbeginn an war die Ruta de la Perdonanza („Straße der Vergebung“) genannte Straße, sehr viel mehr als glühende Frömmigkeit.


Sogar die namhaftesten Historiker weisen auf die Tragweite hin, die eine nicht existierende oder zumindest diskutierbare und diskutierte Tatsache wie das Begräbnis des Apostels in diesen Landen nach sich ziehen konnte. Das Phänomen des Camino (des Jakobswegs) war so komplex und von solch großer Bedeutung, dass es das geringste Problem war, ob die hier gefundenen und erhaltenen Überreste wirklich die des Patrons sind. Wichtig ist aber, dass die Menschen im mittelalterlichen Europa dies glaubten. Es wäre in jedem Fall eine Unterrichtsstunde in Kommunikationswissenschaften am Lehrstuhl für angewandte Soziologie wert.Gewitzte Historiker brachten den verdächtigen Zufall an den Tag, dass die Entdeckung des Grabs mit der Ankunft zahlreicher Mozaraber im asturisch-leonesischen Reich zusammenfiel, die aus den maurischen Herrschaftsbereichen geflohen waren, welche den Christen ihre grundsätzlichen Unterschiede, sowohl in religiöser als auch in politischer Hinsicht, mit dem Emirat von Cordoba demonstrieren mussten. Die asturisch-leonesischen Monarchen erkannten die hervorragende Gelegenheit, die das Phänomen des "Camino" ihnen bot, um die Fahne der Reconquista zu erheben und gleichzeitig die christlichen Territorien, stets ein wenig anarchistisch und sehr unruhig, zu vereinen.Die Biegungen der Route führten zu Veränderungen, die in der Gesellschaft jener Zeit beispiellos waren. Es wurden Heere vereint. Es wurde wiederbevölkert. Es wurde urbanisiert. Es wurden Gesetze erlassen. Man betrieb Handel. Man forschte. Man änderte sich: Man entwickelte sich.


Santiago de Compostela Statue

Aber auch an den Rändern des "Camino", im Schatten von Klöstern, Sanktuarien, Herbergen und Spitälern keimten die Samen des Wunders und der Wundererzählungen sowie das Kraut des Gaunertums. Die Chroniken berichten, in Sahagún würde man bereits dicke Geschäfte mit Wein und Sex abwickeln: Geschickte Falschspieler und ausschweifende Frauen böten dem Pilger ihre Dienste im Kartenspiel und in der Wolllust an. In diesem Kloster wurden durch den Weinverkauf Jahreseinkünfte von 3.000 Dukaten gezählt, und unter Mönchen und Pilgern trank man bis zu 150 Liter pro Tag. Aymerico Picaud höchstpersönlich, der Autor des berühmten Pilgerführers, aufgenommen in den Codex Calixtinus, vollbrachte seine Wallfahrt in "Gesellschaft einer flämischen Freundin". Offensichtlich kamen Herbergen, in denen das älteste Gewerbe der Welt angeboten wurde, mehr als nur häufig vor. “Und Diebstahl und Raub und der Verkauf falscher Reliquien waren an der Tagesordnung”. Die Dinge gingen so weit, dass es notwendig wurde, so vielen Schandtaten einen Riegel vorzuschieben. Dies geschah manchmal wieder auf dem Weg eines Wunders. Wie z.B. als der Graf Miguel, ein Cousin des Bernardo del Carpio, bei einer Vergewaltigung überrascht wurde: Als der Apostel davon erfuhr, bewirkte er, dass dem Vergewaltiger “das Gesicht verdreht wurde und die Zunge heraushing. Und nach sieben Tagen starb er...”


Zu anderen Gelegenheiten wurden Gesetze erlassen, zum Beispiel, um die Spekulation zu unterbinden: “Weder innerhalb noch außerhalb der Stadt werden Wiederverkäufer geduldet, auch nicht solche, die auf Messen handeln; und es dürfen weder Fisch noch Fleisch noch Meeresfrüchte gekauft werden, um diese mit Gewinn weiter zu verkaufen, sondern nur für den eigenen Verzehr...”


Gelegentlich wurden auch “Gottesurteile” vollstreckt. Sánchez Albornoz erinnert daran, dass man bei Raub zum Mittel der “caldaria” griff: Der Dieb musste drei kleine Steine aus einem Kessel (spanisch: caldero) mit kochendem Wasser herausholen. Danach wurde sein Arm verbunden und drei Tage später öffentlich wieder entblößt. Wenn Spuren von Verbrennungen zu erkennen waren, so war dies ein unwiderleglicher Beweis für seine Schuld...


Zum Schluss,


“Sie kamen nach Compostela, Gingen zur Kathedrale “Dank sei Dir, mein Herr Santiago;
Zu Deinen Füßen werfe ich mich sogleich nieder;
Willst Du das Leben mir nehmen, So nimm es mir, mein Herr,
So werde ich zufrieden sterben In dieser heiligen Kathedrale...”


Unterkunft der Katholischen Könige: Besserung der Sünder, Zuflucht der Pilger


San Marcos

“Die Pilger, sowohl die armen als auch die reichen, müssen von allen
wohltätig behandelt und geachtet werden, wenn sie nach Santiago
kommen oder von dort gehen. Denn jeder, der sie empfängt und ihnen eine
ordentliche Unterkunft gibt, hat nicht nur Jakobus zu Gast, sondern auch
den Herrn...”
( Pilgerführer nach Santiago. Codex Calixtinus )

Geschichte erzählt Tatsachen. Legenden machen Wunder. Es war schon um das Jahr 1000, als der gefürchtete Heerführer Almanzor in Santiago einfielt, um sämtliche Spuren des größten Heiligtums der Christenheit auf der Halbinsel auszulöschen. Und er tat dies ohne den geringsten Widerstand der Bewohner, die ihre Häuser und Ämter verlassen und in den nahe liegenden Tälern und Bergen Zuflucht gesucht hatten.


Der wilde maurische Anführer ließ als Beute und als Andenken an seine Heldentat die Glocken der Basilika nach Cordoba schaffen, wo sie als Lampen in der Moschee benutzt wurden. Sie wurden von den gefangen genommenen Christen auf den Schultern getragen. Und dort blieben sie, bis sie nach der Zurückeroberung von Cordoba zurückgegeben und an ihren Ort gebracht wurden, diesmal jedoch auf den Schultern maurischer Sklaven.


Das Wunder bei dem Vorfall geschah, als Almanzor die Kathedrale betrat. Vor dem Apostelgrab traf er einen greisen Mönch an, der kniend ein Gebet verrichtete. Die Legende versichert, es habe sich um den Bischof von Iria, Pedro de Mezonzo, gehandelt. Tatsache ist, dass die Wildheit des Heerführers sich plötzlich in Sanftmut oder sogar Furcht verwandelte, dieses Grab und den Mönch Acht gab und sich leise zurückzog, allerdings nicht, ohne zuvor sein Pferd mit Weihwasser aus dem Taufbecken zu tränken, vielleicht als geheimes Zeichen und Beweis der Annäherung an den Glauben des ungläubigen Feindes. Der Rest der Kathedrale hatte nicht dieses Glück: Er wurde vollständig zerstört und geplündert.


Wundersame Fügungen wie diese geschahen häufig in der Stadt und auf dem Camino “und waren Anlass zur Bewunderung und zu Kommentaren seitens der zahlreichen Pilger, die von überallher kamen...” Die Chroniken behaupten, zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert seien zwischen 300.000 und 500.000 Pilger nach Santiago gekommen. Sie kamen von überall her: Franken, Gascogner, Bretonen, Burgunder, Tolosaner, Provenzalen, Normannen... Und auch Engländer, Deutsche, Lombarden und “andere Menschen aus verschiedenen Nationen und mit fremden Sprachen...” Über den Camino de la Perdonanza schwappte damals auch eine ständige Flut von Sündern und Büßern aller Art. Einige auf der Suche nach Ablass und Vergebung, viele andere mit weniger leicht zu beichtenden Absichten: Adlige und Heilige; Vagabunden und Berufsgauner, die unterstützt vom Schutz und der Gastfreundschaft auf dem Camino, welche ihnen eine warme Mahlzeit und Brot, Bett und Wein garantierte, agierten.


Die Plaza del Obradoiro war Treffpunkt des repräsentativsten Teils der Gesellschaft aus jenen mittelalterlichen Zeiten. Menschen, die alle auf der Suche nach Unterhalt waren; einige geistiger Art, andere mit mehr profanem Appetit. Bedürftig waren sie alle. Das Katholische Königspaar, das kurz vor dem Abschluss der Reconquista und der Vereinigung seiner Reiche stand, entschied, selbst eine königliche Wallfahrt zu unternehmen. Das war 1488, als die Einnahme von Granada nur noch eine Frage der Geduld war. Bereits damals war Santiago Zentrum der Frömmigkeit und der großzügigen Spenden der Adligen und Könige Europas. So hatte zum Beispiel, und das ist nur einer von vielen Fällen, der französische König Ludwig XI. der Kathedrale ein riesiges Räuchergefäß aus Silber (Kostenpunkt: etwa 1.000 Dukaten) geschenkt, oder die “beiden größten Glocken, die man hatte herstellen können, und von denen es keine größeren gab...” Zu all dem gesellt sich die strategische Zweckmäßigkeit, dass Compostela für das im Entstehen begriffene Reich Kelch und Schmelztiegel der Christenheit bedeutete.


So hatten also aus dem einen oder anderen Grund die Katholischen Monarchen ihren Blick auf Santiago gerichtet. Kurz vor Beginn ihrer Wallfahrt hatte die Königin -vielleicht als Botschaft und Vorschussder Kathedrale eine Rente von jährlich 35.000 Marevedi ausgesetzt “wegen meiner großen Ergebenheit für den glückseligen Apostel, den Herrn Santiago, Licht und Schutzpatron und Führer der Könige Spaniens...”


Endlich kamen die Monarchen nach Compostela. Und nachdem sie das gottergebene und fromme Protokoll erfüllt und sich vor dem Sarg niedergeworfen hatten, bemerkten sie, dass das Hospital, das es hier gab, alt war und nicht ausreichte zur Betreuung der Bedürfnisse so


Santiago de Compostela Kathedrale


vieler Pilger, die in die Stadt kamen, und die so gezwungen waren, zu schlafen wo es eben ging: im Inneren der Kathedrale oder sogar vor ihren Türen. Es schien also notwendig geworden zu sein, ein neues Hospital zu erbauen, “geräumig genug, um die Frommen, Kranken und Gesunden, die in die Stadt kommen, anständig betreuen zu können...”


Nach der Einnahme von Granada vereinbarten die Könige, dass ein Teil der “Kriegsgewinne” zur Finanzierung des Baus eines neuen Hospitals bestimmt sein sollte. Als Verwalter und Bauleiter wurde Don Hernando de la Vega designiert. Und die Durchführung des Projektes erfolgte unter der Verantwortung von Don Enrique Egas, des zu dieser Zeit führenden und begehrtesten Architekten. Die Monarchen versprachen sich soviel von seiner guten Arbeit, dass sie sich selbst um jedes Detail kümmerten. Sie befanden und entschieden über die Qualität und die Anordnung der Steine, über die Einzelheiten bei der Anheuerung von Arbeitern, über die Qualität der Mauern, die "gut fundamentiert und stark" sein sollten; über die Anordnung der Innenhöfe und der Kamine und bis hin zum Dach des Gebäudes, das alle Garantien bieten sollte, um einem feuchten und regnerischen Klima widerstehen zu können; “Die königlichen Waffen sollen zum Ruhm und zum Lobe Gottes, der Jungfrau und des Apostels aufgestellt werden; es soll Wasser in den Brunnen und Innenhöfen geben, und man soll viele Kamine errichten...”


Es gab nicht wenige “angetroffene Hindernisse” für den Beginn eines solch frommen Unternehmens, und sie waren nicht einfach zu lösen. Da gab es Landenteignungen, für die die Gemeinde Ausgleich und Gegenleistungen verlangte. Die benachbarten Benediktinermönche waren nicht damit einverstanden, einen Teil ihres Wassers abzugeben... All dies und mehr wurde dank der königlichen Unerschütterlichkeit gelöst, es wurde aber auch behauptet, dank des Wohlwollens des Heiligen. Innenhöfe, Brunnen, Wasserspeier, Kassettendecken, Eisengitter, Steinhauereien, Altäre, Statuen, Glasfenster. Ein Heer von Künstlern und Kunsthandwerkern. Zehn Jahre fieberhafter, aber sorgfältiger Arbeit erforderte das Werk. Kranke und Pilger eröffneten das Real Hospital im Jahre 1509. Es war das größte und am besten ausgestattete unter den nicht wenigen, die es zu jener Zeit entlang des Camino gab.


Alles war peinlich genau geregelt: medizinische Behandlung, Hygiene, Komfort, Verpflegung... ”Der Kranke erhalte eine Gipstafel, auf der er notiert, welche Speisen der Arzt anordnet... Der Apotheker führe ein Buch, in dem die Medikamente verzeichnet werden, die er ausgeben soll... Der Arzt ist verpflichtet, die Säfte eines jeden Kranken zu untersuchen und sich mit ihm eine Weile zu befassen, um ihn gut kennen zu lernen und ihn, wenn nötig, die Zunge zeigen zu lassen...” Nicht zu vergessen die Anordnungen zur spirituellen Pflege (“Sämtliche Minister und weltliche Angestellte haben die Pflicht, jeden Tag fünf Mal das Vaterunser zu beten”) oder zur erforderlichen Hygiene und Reinheit. Die Bettwäsche muss im Sommer alle acht Tage und im Winder alle fünfzehn Tage gewechselt werden, das Stroh der Strohsäcke alle sechs Monate. ”...Die Matratzen müssen abgenommen und die Wolle gesäubert werden, je nach Notwendigkeit, und ganz besonders die der Betten, in denen jemand gestorben ist, damit keine Gefahr entsteht, andere mit der Krankheit anzustecken...”


Das Real Hospital verfügte über die besten und fortschrittlichsten Mittel der Zeit. Ärzte, Gehilfen, Installationen, Apotheke... Kranke und Pilger wurden betreut “in über einem halben Dutzend Sprachen Europas”. Aber viel zu häufig reichte die Wissenschaft nicht aus, bei so vielen Kranken und so vielen Erkrankungen. (“Wahnsinnige, Nierenkranke, Triebhafte, Leprakranke, Besessene, Phlegmatiker, Rasende, Ruhrkranke, Hitzköpfe, von Fisteln Geplagte...”)


Santiago de Compostela Real Hospital

So blieb manchmal nichts anderes übrig, als auf die Gnade des Apostels zurückzugreifen. Dieser heilte “nicht mit Medikamenten, Sirups, Pflastern oder Arzneien, sondern mit göttlicher Gnade” diejenigen, welche die Wissenschaft nicht mehr erreichte: “... Er gab Blinden das Augenlicht wieder, ließ Lahme gehen, Taube hören, Stumme reden, Tote auferstehen...” Definitiv hatten die Katholischen Monarchen das beste Gesundheitszentrum der gequälten mittelalterlichen Christenheit erbaut. So bemerkte es auch ein Chronist und mitteleuropäischer Pilger: “Es ist ein herrliches und luxuriöses Werk, aus Stein erbaut, ausgestattet mit großen Ressourcen und Fonds, die immer zu seiner Verfügung stehen. Es hat eine eigene und sehr teure Apotheke, Ärzte, Chirurgen, und kann zweifellos mit den allerbesten Hospitälern der Christenheit konkurrieren...”


Aber es sollten nicht immer nur Tage voller Wein und Rosen sein. Das Real Hospital kannte auch Zeiten des Streits und des wirtschaftlichen Mangels, wenn die Mittel nicht weiter reichten, als um die Pilger, die "krank angekommen" waren, zu speisen, während seine Berufung und seine Absichten darin lagen, auch den gesunden Pilgern die erbetene Hilfe zukommen zu lassen. Nach diesen und vielen weiteren Wechselfällen sollte das Hospital- seit jeher auch ein Gasthaus- in ein Hotel umgebaut werden, dank des Einsatzes jener triumphalen Initiative von 1958. Das Resultat ist der heutige Parador. Der Reisende steht vor dem “ältesten Hotel der Welt." Von außen und von innen, vom Obradoiro zum Gasthaus, ist alles eine wunderbare Komposition aus Stein und Holz; aus Glas und Eisen; aus Stimmen und Lichtern. Alles geknetet von den Fingern der Zeit und den Händen der Menschen. Immer mit der Hilfe und dem Schatten des Apostels.


Drinnen geht es in diesem Parador sehr gepflegt zu. Alles scheint voller Respekt vor der überwältigenden Vergangenheit zu sein. Gänge und Innenhöfe; Korridore und Zimmer. Bis hin zu den Fußböden, Türen und Fenstern. Alles ist reine Kunst, wenn nicht gar Kunsthandwerk. Stets Geschichte, aufbewahrt für den Reisenden der Gegenwart, der auch Geschichte im Hotel geschrieben hat.


Santiago de Compostela Klavier

Berühmte und hochberühmte Persönlichkeiten. Leute aus Kunst und Kultur. Politiker, Wissenschaftler, Gelehrte, internationaler Hochadel, Führungspersönlichkeiten aus aller Welt. Wie die Könige von Spanien, die Grafen von Barcelona, Baudouin und Fabiola, Humberto von Savoyen, der Kaiser von Japan; der Argentinier Menem, der Portugiese Mario Soares, der umstrittene Gelehrte Salman Rushdie. Und Camilo José Cela, Severo Ochoa, Felipe González... Hier erlebt der Fremde -der dies nie sein wird- erneut die Zeiten voller Glanz und Elend, deren Schwert die Geschichte durchschneidet, um das aus ihr zu machen, was sie am Ende sein wird. Das Mittelalter, Romanik und Gotik, die Kaiserzeit, die Moderne und die Renaissance, immer ein wenig barock, und manchmal sogar überladen.


Der Reisende lebt hier vom klügsten Komfort umgeben, den ihm Kunst und Kultur bieten können, Erben der Vergangenheit und mit der Gegenwart geteilter Reichtum. Der Reisende ist untergebracht in einem Privileg namens Compostela, und dieser Parador ist eifrig darauf bedacht, den Geist zu bewahren, der einst seine Gründer inspirierte: “Es gibt weder Sprachen noch Dialekte, die hier nicht klingen. Die Finsternis flieht vor dem erlauchten Bereich, der glänzt wie der Mittag...”


Compostela: Alles andere sind Lagerplätze


Parador de Santiago de Compostela Kreutz

Santiago ist eher ewig denn alt
( Valle Inclán )

amilo José Cela, immer überzeugend; immer genial, immer treffend, hat gesagt: “In Spanien gibt es zwei Städte: Santiago und Salamanca. Alles andere sind Lagerplätze...” Sooft der Reisende auch hierher zurückkommen mag -und dies ist ein Ort, zu dem man eher zurückkommt als kommt-, wird er feststellen, wie überaus richtig diese Übertreibung des Nobelpreisträgers ist. Diese Stadt der weinenden Steine ist wie die Wiederauferstehung der Vergangenheit, vielleicht auf der Suche nach der unendlichen Reinkarnation. Ewig, wie Valle Inclán es wollte. Eine Stadt, um tief durchzuatmen. Um den tausend Sinnen des Menschen eine Pause zu gönnen.


Vom Anblick der Romanik, der Gotik, des Barocks; vom Klang der Glocken, der über alle Musik hinaus einen Seelenzustand komponiert; vom Geruch des Weihrauchs, der durch die Straßen und auf den Plätzen sich verbreitet; vom Berühren der Steine, welches die Hände mit Vergangenheit und Zauber und Wunder füllt. Vom Geschmack, der sich in den Meeresfrüchten findet... Die Besichtigung Santiagos hat einen obligatorischen Ausgangspunkt: Die Plaza del Obradoiro, früherer Arbeitsplatz der Steinmetze und heute ein Geschenk und Privileg ab der plateresken Schwelle des Paradors. Hier befindet sich die Kathedrale, heute barock, romanisch gestern, die darauf drängt, den Pórtico de la Gloria zu zeigen, den größten Kunstschatz und den Geist Compostelas, mit dem der romanische Meister Mateo unsterblich wurde. Zu ihren Seiten zwei kleine romanische und barocke Türme. Der Torre de la Carraca, in dem früher ein enormes Perkussionsinstrument, eine Ratsche, installiert war, die nur zu Ostern klang, wenn die Glocken verstummten. Oben ein Abbild des Pilgers, der der Plaza, der Stadt und der Christenheit vorsteht. Die Urne und der Reliquienschrein über dem großen Mittelfenster.


Man muss um die Kathedrale herumgehen. Die Fassade des Torre del Tesoro, des Schatzturms mit seiner höfischen Ausstrahlung, einer Arbeit von Gil de Hontañón, von der man sagt, sie ähnele dem Monterrey-Palast in Salamanca. Die Fachada de las Platerías, romanisch, ist ein Werk aus den Werkstätten dreier Meister: des Esteban mit seinen Bildnissen von Adam und Eva und David; des Maestro Rafael Cordero, der den Christus schuf; und eines dritten Künstlers, der die Vertreibung aus dem Paradies darstellt. Die Puerta Real ist ein hervorragendes Beispiel für den compostelanischen Barock, errichtet um die Mitte des 17. Jahrhunderts durch den Architekten Andrade. Die Puerta Santa, auch bekannt als Puerta de los Perdones (Gnadenpforte), die nur dann geöffnet werden darf, wenn der 25. Juli auf einen Sonntag fällt und es ein Heiliges Jahr ist.


Skulpturen des Apostels und anderer Heiliger. Und die Fassade von Azabachería, die um die Mitte des 18. Jahrhunderts zum Ersatz der zuvor vorhandenen romanischen auf Geheiß des Erzbischofs Raxoi errichtet wurde. Alles drängt darauf, einen Blick ins Innere zu werfen, welches -neben all dem, was es ist und was es darstellt- eine Kathedrale der Kathedralen und ein Museum der Museen ist. Und hier ist Eile nicht geboten. Es erfordert Ruhe. Es lädt zur Reflektion ein. Die Krypta, das verehrte Mausoleum des Santiago und seiner Schüler. Das Archiv, wo der universelle Codex Calixtinus aufbewahrt wird. Die Museen, die den Entstehungsprozess der Kathedrale zeigen, und eine Sammlung gewebter Wandteppiche auf Grundlage von Kartons mit unsterblichen Unterschriften: Teniers, Rubens, Goya... Das spektakuläre Weihrauchfass, das überladene Räuchergefäß, das in Schwingung zu bringen der Kräfte von acht Männern bedarf, lässt die Kathedrale seit dem 16. Jahrhundert duften.Menge, Wert und Interesse der Dinge, welche diese Stadt an allen Ecken und Enden bewahrt und vorzeigt, sind so groß, dass dem Besucher empfohlen wird, sich eine dieser zahlreichen Publikationen zu besorgen, die überall die Schaufenster überschwemmen.


An der Rezeption des Paradors erteilt man gerne nähere Informationen, um den Wünschen und Bedürfnissen eines jeden einzelnen gerecht zu werden.Für alle Fälle wird im Folgenden eine kurze Auswahl der Orte genannt, deren Besuch obligatorisch ist und nie mit Eile verbunden sein darf. Orte, die immer darauf warten, ein wenig Krake und einen Schluck Ribeiro oder eine andere Köstlichkeit in Form von Meeresfrüchten anzubieten, wenn der Gast eine Pause einlegen möchte.Herrenhaus Pazo de Raxoi: Heute Sitz der Stadtverwaltung und des Präsidiums der Xunta de Galicia, der Regionalregierung Galiciens. Das neoklassizistische Gebäude wurde auf Anordnung des Erzbischofs Raxoi im Jahre 1757 errichtet. Es diente als Seminar und Gefängnis. Der Pazo de Xerome ist heute Rektorat der Universität und war bereits im 17. Jahrhundert Colegio Universitario. Das neoromanische Portal ist ein Transplantat und befand sich vom 12. bis zum 16. Jahrhundert im Hospital Viejo. Der Palast „Palacio de Gelmírez“ zeigt eine bürgerliche Romanik von einzigartiger Schönheit. Er war prunkvolles Heim für “Könige, Konsuln und andere Magnaten”, die hierher auf Pilgerfahrt kamen.Das Kloster San Martín Pinario. Nach der Kathedrale vielleicht der herausragendste Baukomplex. Seine Originalsteine gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. Das vom Bischof Sisnandus initiierte Werk wurde 1738 vollendet. Der Hochaltar gehört zu den besten Beispielen des galicischen Barocks.


Das Kloster San Pelayo. Alfons II. ordnete den Bau an, um das Apostelgrab aufzunehmen. Heute Konvent von Benediktinerinnen. Herrliche Barockretabeln. Die Kirche Iglesia de San Fiz de Solorio. Aller Wahrscheinlichkeit nach die älteste Kirche von Santiago über einem antiken Oratorium aus dem 6. Jahrhundert, von Almanzor zerstört und von Gelmírez wieder aufgebaut. Ihre Mauern aus dem 18. Jahrhundert respektieren das romanische Portal aus dem 14. Jahrhundert.Die bloße Aufzählung religiöser und weltlicher Bauwerke ist unendlich: der gotische Palast des Don Pedro, die Iglesia de San Benito, die Seelenkapelle Capilla de las Ánimas, Iglesia de Santa María del Camino. Die Klöster San Agustín, San Francisco und Belvis. Die Häuser der Domherren, Dekane und Stadträte. Die romanisch-gotische Kirche Santa María Salomé. Der Bogen Arco de Mazarelos, Überbleibsel eines Tores aus den antiken Stadtmauern...Und es sollten noch Zeit und Gelegenheit bleiben für Spaziergänge und Ausflüge, die der Reisende unternehmen möchte oder kann. Entlang der Küste, der Rias oder ins Landesinnere, denn überall wird er Schönheit finden, Wohlstand und guten Empfang. So sind diese Steine; so ist dieses Land:


“Auch der Stein, wenn es Sterne gibt,
schwebt über der scharfen und kalten Nacht,
wachset, lyrische Zwillinge des Wagemuts,
wachset, steigt empor, Türme von Compostela”.
( Gerardo Diego )

Santiago de Compostela Stadtplan

1. Kathedrale. Baubeginn im 11. Jahrhundert.
2. Kolleg des San Jerónimo. Romanischer Portikus aus dem 15. Jh.
3. Palast Raxoi, neoklassizistisch.
4. Palast Gelmírez, 12. Jh.
5. Kloster San Martín Pinario.
6. Kirche Iglesia de San Miguel Dos Agros.
7. Kirche Iglesia de San Benito.
8. Kapelle Capilla de las Ánimas.
9. Kirche Iglesia de Santa María del Camino.
10. Konvent San Agustín.
11. Konvent San Francisco.
12. Dekanatshaus, geometrischer Barock.
13. Haus des Stadtrats, barocke Fassade.
14. Kirche Iglesia de la Compañía.


Die Dinge so wie sie sind: Unverkleidete Küche


Parador de Santiago de Compostela Essen und Trinken

"Die Küche muss die drei Bedingungen des Caballero del Verde
Gabán erfüllen: sauber, reichlich und schmackhaft...”
( Gräfin von Pardo Bazán )

Und sie ist es tatsächlich. Und daher ist sie auch noch viel mehr.


Diese Küche ist noch mehr als andere das, was ihre Vorratskammer ausmacht. Diese besteht aus dem Meer und der Küste, und das ist nicht dasselbe. Da gibt es die Flüsse und Rias; Täler, Wälder und Berge; Quellen von Fleisch und Gemüse.


Außerdem hat Galicien eine weitere geografische Ausnahmelage, blickt man ins Landesinnere. Es kann von seinen Nachbarn mit ebenfalls verwöhntem Gaumen lernen und diese auch großzügig lehren. Da gibt es Asturien mit seiner Küche, eine perfekte wechselseitige Ergänzung. León, mit verschwommenen Grenzen und Rezepten, die mit dem Bierzo geteilt werden. Die zamoranische Sanabria, Vorbild des kulinarischen Austausches. Und Portugal, das bis hin zur Sprache nimmt und gibt.


Mehr zu verlangen wäre wagemutig. Gut zu essen ist daher keine große Leistung; man tut es einfach, wie es die einheimische Landbevölkerung anerkennt.


Zweifellos liegt darin mehr Geheimnis denn Einfachheit. Es sind Gerichte, beinahe alle, von sehr einfacher -allerdings bei weitem nicht leichter- Zubereitung. Das große Geheimnis, sagt man, ist offensichtlich. Die Weisheit besteht darin, dieses umfangreiche und ausführliche Repertoire von natürlichen Geschmacksrichtungen zu respektieren und alle Anflüge von Barockismus, Zierereien und anderen Verkleidungen zu vermeiden.


Diese Regel ist, und da ist keine Ausnahme möglich, auf Eintöpfe und Suppen, auf Fisch und Meeresfrüchte, anzuwenden. Auf Fleisch und sogar auf die Nachspeisen.


Vielleicht interessiert es den Reisenden, die Meisterformel für das Kochen von Meeresfrüchten kennen zu lernen. Ganz einfach, ganz delikat.


Einige großzügige Köche haben ihr Geheimnis enthüllt und verschenkt: Das Wasser muss süß sein und wird nachträglich, das Meer imitierend, gesalzen. Einige Lorbeerblätter hinzugeben und auf das erste Sieden warten. Die Meeresfrüchte hineingeben, bis das Wasser erneut siedet. Einige Augenblicke warten, bis zu einer Minute (je nach Größe der Viecher), und ab auf den Tisch mit ihnen. Heiß, wenn es sich um Entenmuscheln handelt. Alles andere je nach Vorliebe der Tischgenossen abkühlen lassen. Gewöhnlich werden die Meeresfrüchte lebend ins Siedewasser gegeben, es gibt aber auch gnädigere Methoden, bei denen man das Leid abkürzt und die Tierchen vorher mit Essig betrunken macht.


Daneben bietet das Essen in Santiago nur eine große Schwierigkeit: der quälende Zweifel bei der Auswahl. So groß ist das Angebot, so groß auch die Unsicherheit, sowohl in Santiago als auch in seiner Umgebung. Der Reisende befindet sich in einem weiteren Obradoiro (Werkstatt), nämlich dem der Küche. An der Rúa de Franco und in ihrer Nachbarschaft. Und vor allem im Hostal de los Reyes Católicos, welches ein komplettes und meisterhaftes Kompendium der Küche dieser keltischen Stämme darstellt.


Der Parador hat alte Rezepte wieder entdeckt und neue geschaffen: wie zum Beispiel Lomo de Lubina Asado en Piel de Tocino Ibérico con Habas a la Menta (Gebratener Seebarschrücken umwickelt mit iberischem Speck mit Saubohnen in Minze). Eine Menestra de Pescado con Cachelos (Fischeintopf mit Kartoffelstücken). Oder Vieiras Rellenas de Erizos (mit Seeigeln gefüllte Jakobsmuscheln); Marmita de Fideos con Bogavante (Nudeltopf mit Hummer). Solomillo de Ternera al Queso de Cebreiro (Kalbsfilet mit Cebreiro-Käse). Als Nachspeise vielleicht einige Filloas Rellenas de Compota de Manzana (Crêpes gefüllt mit Apfelkompott), es sei denn, man bevorzugt die unverzichtbare Tarta de Santiago (Mandelkuchen).


Käse, vor allem der Tetilla-Käse. An Weinen Ribeiros, Albariños und andere. Alle mit diesem leichten Perlen, das sie auszeichnet.


Und wenn der Tischgenosse es sich erlauben will oder kann, bedenke er, dass er sich am Heiligen Stuhl des Orujo, eines Tresterschnapses, befindet; destilliert Tropfen für Tropfen, von Destillierkolben zu Destillierkolben. Von Haus zu Haus...





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar