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Ronda und sein Parador


Ronda, über verwirrende Hohlwege der Banditen


Parador de Ronda ZeichnungDiese Gegenden sind aufgrund ihrer isolierten geographischen Lage sehr unabhängig. Abschüssig, unwirtlich und gleichzeitig verschwenderisch. Hier haben jahrhundertealte Bräuche allen Gefahren Stand gehalten und überlebt. Als Sklaven, aber auch als Hauptdarsteller der Geschichte der Halbinsel haben diese Menschen hier unter den verschiedenen Kulturen beider Küsten des nahen Mittelmeers gelitten und von ihnen profitiert. Sie wurden zu weisen Konvertierten der vielen Religionen und Kulturen, die bis in diese felsige Gegend vordrangen. Die Verschmelzungen zwischen den Kulturen waren, auf längere Sicht gesehen, äußerst fruchtbar: Die arabischen Eindringlinge verstanden es eher zu teilen, als einzunehmen und neigten eher zu Verständnis, als dass sie hart ihre Regeln durchsetzten. Mauren, Juden und Christen schufen ein Zusammenleben, das sich auf die gegenseitige Toleranz stützte.

Diese ungewöhnliche Stadt thront auf einer Hochebene auf der Spitze einer Felsformation, die nur schwer zu erreichen ist. Sie entstand als eine schier uneinnehmbare Verteidigungsfestung und hatte so etwas wie die Vorreiterrolle in dieser Berglandschaft. Der Besucher sollte sich ins Gedächtnis rufen, dass dies eine der ältesten und edelsten Städte der Halbinsel gewesen ist. Die Menschen hier sind sehr stolz, Nachkommen paläolithischer Vorfahren zu sein. Von dieser Vergangenheit gibt es reichlich Belege: Höhlen wie die „Pileta“ und megalithische Totenstädte, wie z.B. die „Encinas Borrachas“, „Dólmen del Chopo“ und „La Giganta“. Und näher in der Umgebung: El „Tajo Algarín“.

Ronda ist so alt, dass die Stadt schon von Plinius und anderen Urvätern der Geschichte erwähnt wurde. Als solche wurde sie während des 10. Jahrhunderts bekannt und anerkannt, was unter der fruchtbaren und milden Herrschaft der Araber geschah: „Ihre Burg ist sehr alt und sehr stark“, schrieb der unsterbliche Reisende Al-Rasí.Ein anderer berühmter Muslim, Abu al Fidá, sagte, dass Ronda eine „elegante und herrliche Stadt sei, in der die Wolken als Turbane und die Türme als Schwertgürtel dienen“.Wie der heutige Besucher gut weiß, ist diese Halbinsel, die ein bisschen unglücklich „Iberisch“ genannt wurde, Enkelin, Tochter und Nichte von eher südlichen Zivilisationen: Wir sind eine kluge, unwiderrufliche mediterrane Mischung, ein Produkt der fruchtbaren Parador Ronda Zeichnung TorInvasionen entlang dieser Länder und Meere.Ronda, so will es die Geschichte, sollte sehr früh erobert werden, was vermutlich durch einen Sohn des Königs Muza geschah. Die Stadt war sieben Jahrhunderte lang in arabischer Hand. Niemand kann abstreiten, dass die Stadt in dieser Zeit bedeutende militärische, politische und kulturelle Macht besaß, weitaus mehr als andere nah und fern liegende Orte.


…Ronda stark und treu…
( Karl I., Kaiser von Spanien )


Nicht viel später kamen die christlichen Rebellen, protzende und überhebliche Erben Ungläubiger, die aber gleichzeitig die Landwirte mit den versiertesten Gewohnheiten und Kulturen der damaligen Zeit waren und die ertragreichsten Ernten hatten. Am Ende behielt der Kaiser Recht: Kurz nach der Niederschlagung des Aufstands der Mudejars begann für die Gegend um Ronda die „Phase der Entvölkerung“. Ronda, über verwirrende Hohlwege der Banditen ..nichts ist hier am falschen Platz leuchtend und auf einer Anhöhe beruhigt uns die Stadt… Antonio Gala über Ronda Grausame Kriege und Unterdrückung brachen in den Bergen aus, die im Auftrag des Königs vom Herzog von Arcos angeführt wurden. Dieser sagte: „Dieses sind Menschen, die traditionell großen Mut besitzen“. Der Lauf der Zeiten sollte sich unerbittlich beschleunigen: vielleicht war es die scheinbare Unterwerfung der Bevölkerung von Ronda. Durch die Beherrschung des Imperiums verschwand durch Missachtung die Viehzucht und machte Platz für andere noch nützlichere Aktivitäten, die den Gewohnheiten und Bräuchen der Bevölkerung aber fremd waren.


Ronda gibt nicht auf


Alles in allem sind die Bewohner von Ronda genügsam aber stur. Sie wussten immer, was sie wollten. Und so kam es, dass sie es aus Liebe zur Natur und Hingabe zum Stierkampf ohne große Schwierigkeiten schafften, nicht weniger als eine der allerersten Stierkampfarenen der Halbinsel und vieler anderer Länder zu erbauen. Es war 1572, als die königliche Maestranza der Kavallerie von Ronda entstand, als Zeichen der Bestätigung Rondas als Wiege des universellen Stierkampfes. So entwickelten sich aus dieser ersten Veranstaltung von Ronda eine Kunst, ein Ritus und eine mächtige Sammlung von Folklore, Kunsthandwerk und sogar Soziologie.

Dennoch sollte es kein leichtes Unterfangen sein. Während der Regierungszeit von Philipp V. versuchte der König (vielleicht bereits ein Visionär von ökologischer Einstellung) der wachsenden und „wilden“ Liebe zum Stierkampf ein Ende zu setzen. Zu dieser Zeit bestand der „Kampf“ nur aus ein paar edlen Reitern, die mit Lanzen auf ein paar Stiere einstachen. Während eines dieser „Duelle“ wurde ein Reiter von dem gehörnten Stier vom Pferd gerissen, und es ist nur dem spontanen Einsatz des unvergessenen Francisco Romero aus Ronda zu verdanken, dass das Leben dieses edlen Stierkämpfers gerettet wurde.

So ist es in etwa gewesen, als sich genau hier der Stierkampf zu einem Spektakel, einem Ritus, einer Kunstform und Kultur entwickeln sollte. „Ronda bedeutet viel Stierkampf und viele Nüsse“, heißt es in einem Sprichwort.

Aber die universelle Anerkennung der Stierkampfkunst aus Ronda ist auch verbürgt durch so ewige Namen wie Rafael Alberti, José Bergamín, Jorge Luis Borges und Federico García Lorca...


Bergland von Ronda
ein runder Platz.
Und das Licht des Stierkampfes
misst deinen Wert.
Frieden von Iberia, du gewinnst
Mein reines Ronda
Erleuchtete Arena ohne Fest
Rose, die sich erhält.
( Gerardo Diego )


Es sollten sich noch viel mehr Dinge in diesen schroffen, aber dennoch einladenden Gegenden abspielen. Tiefe Not, hartnäckige Seuchen und sogar einige Erdbeben. Am Ende erlebte aber auch Ronda eine gewisse Zeit, die eher von Freuden als von Schatten bestimmt war. Im 18. Jahrhundert erlangte die Stadt letztlich ihren früheren Glanz zurück. Damit verbunden auch ihre früheren Bollwerke. So zeigte sie sich wieder stolz und erhaben, so wie sie war, wie sie sein wollte und wie sie heute ist: Die Königin von Ronda.

Die Einwohner der Stadt gingen auch regelmäßig gelehrten kulturellen Betätigungen nach. Mitte des 19. Jahrhunderts wollte sich diese wieder aufgestiegene Stadt auch im Bereich der Information und des Wissens um die Ereignisse der turbulenten Welt der damaligen Zeit hervortun. Vielleicht lag es an der Isoliertheit und auch an der Beharrlichkeit und der Notwendigkeit von Kommunikation, dass diese Stadt einen so großen Informationsbedarf entwickeln würde, dass sich Ronda noch immer damit schmücken kann, die Stadt mit der höchsten Zeitungsauflage Mitte des 19. Jahrhunderts zu sein.


  • 1850 begann die Publikation des „El Rondeño“, einer Zeitung von allgemeinem Interesse.
  • 1868 wird „Órgano de Móstoles“ ins Leben gerufen.
  • 1883 begann die Publikation von „El Eco de la Serranía”.
  • 1889 kommt “El Globo” auf, eine Zeitung mit republikanischer Gesinnung, die von Emilio Castelar geleitet wird. Weitere bedeutende Zeitungen waren: „La voluntad del Pueblo“, „El Tajo“ und „La Justicia“.

Vom gesegneten Zug und dem merkwürdig großzügigen Banditen


Parador de Ronda Schlucht Zu Beginn des 19. Jahrhunderts sollte in Ronda außerdem der Zug eingeweiht werden: ein merkwürdiges Gerät, das den sicheren Transport vieler Passagiere möglich machte – frei von den Gefahren der Überfälle auf die Postkutschen. Die Strecke führte mit britischer Beförderung und Genehmigung von Bobadilla nach Algeciras, an Ronda vorbei, wo es eine Haltestelle und ein Gasthaus gab.

Die Eisenbahn stellte sich als ein außergewöhnlicher und als der einzige Kommunikationsweg für Menschen, Güter und vor allen Dingen den Verkehr von Ideen, Ideologien und Gewohnheiten heraus, die von weit entfernten und häufig unbekannten Orten kamen. Der Zug war die große Revolution. Aber gleichzeitig stellte sich dieses effektive Kommunikationsmittel auch als ein exzellentes Vehikel heraus, um die Effektivität des Banditentums zu verschleiern und zu beschleunigen. Die so genannten und gefürchteten „caballistas“ (Reiter) waren nun praktisch allgegenwärtig und schwer zu kontrollieren. „Während eine Gruppe von Reitern über die Berge kam, reiste eine andere als Frauen verkleidet mit dem Zug zum verabredeten Treffpunkt“.

Viele von ihnen wurden hier in den Bergen gefürchtet, respektiert und sogar bewundert. Als eine Folge der allgemeinen Armut der Region entstand eine Vereinigung mit dem auffallenden Symbol „Mano Negra“ (Die schwarze Hand).

(Sie war so berühmt, dass sie in weiten Teilen der Halbinsel zum Schriftzug einer Rasierklingenmarke wurde: „Better: Mano Negra...“).

Den Informationsquellen zufolge war dies eine anarchistische Organisation, die mittels ihrer grausamen Vorgehensweise Gerechtigkeit ausüben wollte. Am Ende war es dank des harten Durchgreifens der Regierung möglich, die Gruppe „Mano Negra“ zu stoppen, jedoch nicht die Aktivität der reitenden Banditen.

1879 erlebte Ronda bedeutende und gewaltsame Aufstände der Arbeiterklassen, die damals als Anarchisten bezeichnet wurden. Noch dazu boten das ruhelose und rebellische Ronda und seine Umgebung einen idealen Boden für Gesetzlose und Schmuggler, die hier in den Bergen sicheren Unterschlupf fanden.

Nicht wenige „Reiter“ und Banditen erlangten Berühmtheit und manchmal sogar den Respekt und die Anerkennung der Menschen. Der „Tragabuches“ ist dafür ein Beispiel.


Der Tragabuches: Stierkämpfer und Bandit


Parador de Ronda Brücke José Ulloa, oder Tragabuches (Allesfresser), war Zigeuner und herausragender Stierkämpfer aus der Schule von Pedro Romero unter dem Schutz der Königlichen Maestranza der Kavallerievon Ronda. Er erhielt 1802 in Salamanca die Auszeichnung als Matador. Es scheint, dass er zu Recht „unbestreitbaren Ruhm aufgrund seiner strengen, ruhigen und wirksamen Art des Stierkampfes genoss“.

Nicht lange nach Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in der Stadt eine Kulisse gebaut, die „Pabellón Modernista“ (modernistischer Pavillion) genannt wurde. Seine Attraktivität resultierte aus einem „kinematographischen Apparat“, mit dem Filme wie „La Huelga“ (Der Streik), „Venecia en Góndola“ (Venedig in der Gondel) und „La Caza del Jabalí“ (Die Wildschweinjagd) gezeigt werden konnten.

Die folgenden Jahre waren etwas zäh und für beinahe alles wurde ein Platz gefunden: ein Hahnenkampfplatz, ein Gefängnis, das später zum Rathaus werden sollte und heute Parador ist. Drei Apotheken, eine Reihe von Druckereien, vier Pfarrkirchen, Tavernen und zahlreiche andere Orte für Gespräche zwischen Konservativen und Liberalen.

1924 kam die gesamte Region, angeführt von Ronda, darin überein, eine Bergland-Vereinigung („Mancomunidad de la Serranía) zu gründen, die ein klares Ziel hatte: „Uneinigkeit muss durch eine perfekte Abstimmung von Willensstärke, Misstrauen durch herzliche Intelligenz, uralte Apathie durch begeistertes und fleißiges Handeln ersetzt werden“, druckte die Lokalzeitung „El Fénix“.

Am Ende litt die Stadt und ihre Umgebung unvermeidlicherweise unter den Folgen eines Krieges, der so zivil wie unzivilisiert war. Die Nachkriegszeit der beschwerlichen Resignation brachte viele Probleme für die siegreichen Armeen, die gegen die bestehende Verfassung rebelliert hatten. Die so genannte „Maquis“ (spanische Guerrilla) – Männer und Frauen, die fruchtlose Hoffnungen in sich trugen – hielten in diesen Bergen weiterhin Stand. Unter fürchterlichem Leid und ohne jeden Erfolg. Ein weiterer Schwindel der Geschichte.


Parador der maurischen Augen


…Ronda, Ronda;
der, der sich noch nicht versteckt hat,
verstecke sich…)
(alte politische Warnung; heute Kinderlied )


Dieser bekannte Satz breitete sich mindestens über die ganze Halbinsel aus. Es gibt viele Akademiker, die diesen Kinderreim auf die edle und strategische Stadt anwenden. Es gibt begründete Annahmen dafür, dass sich diese Redensart auf die Nische und den Zufluchtsort bezog, den die Stadt schon beinahe seit den ersten Tagen für eine unzählige Gruppe von Fremden darstellte, die bis an ihre Türen gelangte. Einige kamen als Eroberer; viele suchten Schutz, vielleicht auf der Flucht vor begangenen Sünden, einige kamen auf der Suche nach innerem Frieden. Es waren Juden, die sich weigerten, ihre Vertreibung durch die Katholischen Könige zu akzeptieren, Muslime aller Schichten und aller Beschaffenheit: Bewohner, die wussten, wie man mit verschiedenen Rassen und Religionen zusammen lebt. Und Christen, die in der Lage waren, friedlich zusammen zu leben und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Sie alle waren durch lokale Bände, Lebensweisen und Gebräuche verbunden, weit weg von den militärischen Bestrebungen der Könige, Krieger und Guerillakämpfer, die aus den verschiedensten Leidenschaften eine gemeinsame Sache machten. Heute christlich, morgen muslimisch.

Wie diese, litten viele der Ansiedlungen unter den andauernden Unruhen seit jeher und bis in alle Zeiten. Der Besucher, der heute in diesem Parador Unterkunft findet, wird bereits wissen, dass er privilegierter Zeuge weit zurückliegender Zeiten ist, die voll sind von wahren Geschichten, wahren Legenden, Wundern und Heldentaten. Aber darüber hinaus kann der Gast auch erahnen, dass er sich in der Geschichte der Literatur befindet, der großzügigen Banditen, der Stierkämpfer und vieler kluger Leute, die diese beeindruckenden Gegenden, lange bevor die Touristenschwärme kamen, zu entdecken wussten. Im Grunde ist dieser beeindruckende Parador ein Aussichtspunkt; ein außergewöhnlicher Balkon, der sich kühn und vorlaut aus der Vergangenheit in die Zukunft hinauslehnt. Diese natürliche und zerklüftete Grenze ist so tolerant wie unabhängig.

Parador de Ronda BarDer Parador ist auf dem Gelände des ehemaligen Rathauses erbaut worden. Zum Glück ist die ursprüngliche Fassade mit ihren Arkaden, Kranzgesimsen und sogar einer ursprünglichen Uhr erhalten geblieben. Direkt neben dem Parador wird der Besucher die „Neue Brücke“ finden, die so genannt wurde, um sie stolz von den anderen, so genannten „alten“ zu unterscheiden, die scheinbar romanischen oder sogar arabischen Ursprungs waren. Sicher ist, dass diese beeindruckende und schwindelerregende Brücke über den beiden Teilen dieser außergewöhnlichen Stadt thront und diese verbindet. Sie wurde 1788 erbaut und erreicht eine Höhe von 200 Metern. Oberhalb des Hauptbogens gibt es einen gewölbten Saal, der hier in der Gegend „das Gefängnis“ genannt wird, denn das sollte es auch für eine bestimmte Zeit sein. Die Lage dieses Paradors ist so ausgezeichnet, dass Gäste, die häufiger in ihm verweilen, keine Vorlieben für die Aussicht in einem bestimmten Zimmer haben. Dies überrascht nicht, denn sie schauen entweder im Süden auf das Zentrum der Stadt herab, oder im Osten, einen Steinwurf von der Stierkampfarena entfernt, oder im Süden mit der schönen tiefen Narbe, welche die zwei verbundenen Nachbarviertel der Stadt teilt. Oder im Westen mit den unendlichen Ufern. Die Lage ist so spektakulär, dass der Besucher, woher er auch kommen mag und welches Zimmer er auch haben sollte, immer ein eindrucksvolles Panorama der alten Stadt mit ihren kleinen und großen Häusern haben wird, die oberhalb der schwindelerregenden Klüfte thronen mit dem Fluss Guadalevín zu ihren Füßen.

Vom Café und dem Esszimmer aus gibt es unendliche und tiefe Panoramablicke auf die Täler und die von den Felsen geschützten Grünflächen, die noch immer Relikte arabischer Bewässerungsgräben und Mühlen aufweisen, Mauern, die noch immer zwei Türen bewahren, die Zeugen alter, aber lebendiger Lebensarten sind. Wenige Schritte entfernt finden sich die ewigen Gärten von Blas Infante und „La Plaza“ (die Stierkampfarena). Hier wurde sie so genannt, weil „La Plaza“ mit Fug und Recht von sich behaupten kann, eine der allerersten Stierkampfarenen Spaniens zu sein. Auf jeden Fall ist sie der Stolz der Stadt, der in Ronda nicht in Frage gestellt wird. Auch die aller Skeptischsten sind sich einig, dass sie 1784 eingeweiht wurde. Und es ist bekannt, dass der unsterbliche Pedro Romero während der dreißig Jahre, die er seine mutige Kunst, sein Kunsthandwerk und seine Heldentaten, ohne eine einzige Verletzung durch einen Hornstoß zu erleiden, ausübte, hier gegen mehr als 5.500 Stiere kämpfte.

Da Ronda sich selbst, was nicht überrascht, mit seiner Nähe zum Stierkampf brüstet, veranstaltet die Stadt auch jedes Jahr im September die große Corrida Goyesca (im Stile Goyas), zu der „Gott und die ganze Welt“ eingeladen werden, mit dem schönen und außergewöhnlichen Schmuck der Epoche. Die Mutter von König Juan Carlos übernachtete im Parador, als sie, als treue Anhängerin, der Goyesca-Woche beiwohnte.Diese Aktivitäten überschneiden sich mit den Festen der Stadt. Der Besucher sollte darauf vorbereitet sein, hier eher unternehmungslustig zu sein, als Ruhe zu suchen.Zwischen angenehmen Wanderungen, Museen und Spaziergängen wird der Besucher feststellen, dass dieser Parador mehr bietet als nur einen entspannten und angenehmen Aufenthalt. Der Besucher wird außerdem schöne und gewagte architektonische Stile und Moden bewundern können, die von bedeutenden Kunstwerken gekrönt werden: ein schmiedeeisernes Geländer aus dem 17. Jahrhundert, das beinahe eine Filigranarbeit ist; eine Skulptur aus Bronze, die „La Jubilada o Ángeles en la compra“ (die Rentnerin oder Ángeles beim Einkaufen) genannt wird und von dem Künstler Julio López Hernández stammt; Oder auch ein schönes und verführerisches Gemälde der polemischen und streitbaren Gruppe „Equipo Crónica“ sowie schöne Bilder mit Stierkampfmotiven. Das Dekor des Gebäudes ist eine besondere Kombination aus antiken Möbeln, modernen Wandteppichen und Keramik von früher und heute, die alle ein bestimmtes Gefühl von angenehmer Freude vermitteln.

Nicht zu vergessen solche persönlichen Stücke wie Photographien von Orson Welles bei seinen Besuchen in Ronda, wo er auch, auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin, beigesetzt wurde. Hier gibt es so vieles, das der Besucher bei seinem Aufenthalt entdecken kann. Die „Plaza de España“ aus dem 19. Jahrhundert ist Antonio de Los Ríos Rosas aus Ronda gewidmet, einem erfolgreichen, anständigen und ehrbaren Politiker sowie Minister und Präsident des Kongresses im Jahre 1862. Er war außerdem der Onkel von Giner de los Ríos, dem Mentor der liberalen Ideen und Gründer der Kraft und der klugen Gedanken des Freien Instituts für Erziehung, welches im Grunde die Ursprünge dessen geliefert hat, was heute unsere Demokratie ausmacht.


Durch schwindelerregende Schluchten und Abkürzungen


  1. Kirche „La Merced“ aus dem 16.-17. Jahrhundert. Reliquienschrein mit der vermeintlich unversehrten Hand der Heiligen Teresa.
  2. Die Allee der Schlucht; Ausblicke auf die zerklüftete Landschaft eines Gehweges aus dem 19. Jahrhundert.
  3. Stierkampfarena von 1785. Ein außergewöhnliches
  4. Stierkampfmuseum.
  5. Das Haus des Riesen. Nasridischer Palast aus dem 8.– 15. Jahrhundert.
  6. Konvent von Santo Domingo. Man errichtete es auf ausdrücklichen Wunsch der Katholischen Könige. Um das 16. Jahrhundert sollten diese Mauern zum Ort des Tribunals der Heiligen Inquisition werden. Neue BrückeEin beeindruckendes Kunstwerk der Regierungszeit Philipp V. aus dem erstes Drittel des 18. Jahrhunderts.
  7. Palast von Mondragónv; Wichtigstes bürgerliches Bauwerk Rondas.
  8. Casa del Rey Moro (Haus des maurischen Königs). Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, mit veränderten und wechselnden stickereiartigen Zeichnungen der Herzogin von Parcent. Das erhabene Gebäude begrüßt den Besucher im Erdgeschoss. Wenn er Neugierde für historische Details besitzt, muss er eine endlose Treppe mit fast 200 Stufen hinabsteigen.
  9. Palacio de Moctezuma (Palast des Moctezuma). Ziviles Gebäude mit einer neugotischen Kirche.
  10. Kirche Iglesia de Santa María la Mayor. Ferdinand der Katholische verwandelte die Moschee in eine Kirche.

Parador Ronda Lageplan


Einzigartige Küchen aus den Bergen und vom Meer


Parador de Ronda RestaurantDiese Tische sind von historischen und angenehmen Mischungen gesegnet worden, welche diese Felsen über einen Zeitraum von einigen Jahrhunderten zu bewahren und zu verbessern wussten. Es gibt Gerichte nach maurischer oder jüdischer Art, die Großeltern der christianisierten Rezepte. Es werden kulinarische Macharten der napoleonischen Invasoren wie auch anderer Eindringlinge ungewissen Ursprungs bewahrt, und dies nicht ganz ohne ehrfürchtige Bewunderung: Über Jahre hinweg waren diese Berge Unterschlupf und Zufluchtsort für Banditen und Schmuggler mit unbestreitbaren Fähigkeiten.

Diese Küche ist also ohne Frage durch Produkte aus dem Mittelmeer und aus dem Hochgebirge von Cádiz bereichert worden: kleine gebratene Fische, vorzügliche Krabben und die glorreichen Muscheln. Hier gibt es Gazpachos und kalte Mandel- und Knoblauchsuppen mit einer regionalen Note wie auch Pökelfleisch, Suppen und Eintöpfe für robustere Gaumen. Außerdem eine Handvoll Braten, die nur der Tischgast beurteilen darf.

Auf dieselbe Art und Weise wie die abschließenden Süßspeisen, die ebenfalls eine eigene und spezielle Herstellungsart haben. Den Chefkochs zufolge, die die Geschmäcker und Vorlieben einer bunten Mischung von Besuchern getestet haben, sind die folgenden Gerichte einige der beliebtesten: Die Kroketten nach regionaler Zubereitungsart. Sie sind anderen Kroketten ähnlich, aber in keinster Weise vergleichbar: Diese werden „al puchero“ (im Kochtopf) zubereitet nach einem Rezept, dessen Geheimnis die Küchenchefs noch nicht enthüllt haben. Die „Migas“ (geröstete Brotkrumen) nach Art von Ronda. Auch diese ähneln anderen Migas, unterscheiden sich aber darin, dass ihnen Weintrauben, gebratene Eier und Schinken zugefügt werden.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sie zu probieren. „Ajoblanco“ (Mandel- und Knoblauchsuppe). Eine besondere Zubereitung mit einer erstaunlichen Mischung aus geröstetem Knoblauch und Heringskaviar. „Zoque de tomate“ ist eine kalte Cremesuppe mit Tunfischrogen, grüner Tomate und Fetakäse. Für diejenigen unter den Gästen, die kräftigere Mahlzeiten bevorzugen, empfiehlt sich stets ein „costillar de Lechazo“ (Rippchen vom Milchlamm), „zweifach geschnitten“. Dieses zu probieren ist eine gute Entscheidung.

Der Schmortopf mit „rabo de Toro“ (Stierschwanz), der sehr typisch für diese Regionen ist, erfordert in dieser Küche einige spezielle Zutaten: er wird mit regionalem Gemüse aus den Bergen, Rotwein und aromatischen Gewürzen, die unmöglich zu bestimmen sind, angereichert. Außerdem bietet der Parador unter anderem folgende Spezialitäten an: Eine Rebhuhnpastete, angemacht mit Sommerpilz-Vinaigrette aus einem der vielen Pilze, die es in diesen Gegenden gibt. Diese hausgemachte Pastete wird aus Rebhuhnleber zusammen mit Sherry und Portwein hergestellt. Rebhuhn nach Art von Ronda (das hier immer und zu jeder Zeit zu erhalten ist) wird geschmort und mit Weinen der Region übergossen. Als Nachtisch empfehlen die erfahrenen Küchenchefs die „Yemas“ aus Ronda (Konfekt aus Eigelb und Zucker), hausgemachten Mandelkäse und das „helado de aceite“ (Öl-Eis), eine weitere Spezialität dieses Paradors mit einem sehr eigenen besonderen Geschmack. Dem Gast sollte dabei jedoch nicht schwindelig werden. Es gibt noch viele weitere gastronomische Spezialitäten: Wenn er Lust hat, neue Geschmacksarten zu erforschen, kann er „morcilla caliente“(warme Blutwurst) probieren, oder „Gazpachuelo“, eine kalte Suppe auf der Basis von Fisch und Krabben, oder wilden grünen Spargel in Soße, oder Schweinekotelett mit Pinienkernen. Oder auch „Tagarninas“, ein überraschendes Gericht, das nur aus wilden Golddisteln zubereitet wird. Zudem der mit einer Paste aus Brot, Schafskäse, Mandeln, Milch und Ei gefüllte Kürbis. Und ein Ziegenkäse von „Las Cuevas“, der beim Essen nicht vergessen werden darf.

DAS GEHEIMREZEPT
(Hirschlende) mit Kastanien (und ein paar Glasaalen aus den Bergen) gebraten
Nachdem man das Fleisch von Fasern und Sehnen gesäubert hat, wäscht, säubert und würzt man es. Dann wird es in Oregano und Olivenöl eingelegt. Als nächstes wird es in der Pfanne von allen Seiten gebraten, bis sich eine Kruste bildet, aber ohne dass es seinen Saft verliert. Anschließend wird es je nach dem Geschmack jedes Einzelnen serviert.


Spaziergänge durch magische Gegenden


Ronda bietet eine Reihe von Zielen, deren Besuch beinahe obligatorisch ist. So z.B. die „Cueva de la Pileta“ (die Höhle von la Pileta). Diese liegt ganz in der Nähe und ist leicht zu erreichen. Sie wurde 1905 von einem ortsansässigen Bauern entdeckt und später von internationalen Fachleuten besucht und untersucht, die sie hinsichtlich ihrer Kunstqualität bewerten wollten. 1924 wurde sie zum Nationaldenkmal erklärt. Ihre Hauptattraktion sind einige außergewöhnliche prähistorische Felsmalereien, die Pferde, Ziegen und Büffel zeigen. Fachleute schätzen, dass sie in grauer Vorzeit vor etwa 20.000 Jahren entstanden sind.

Eine bedeutende römische Stadt ist Acinipo. Sie liegt direkt in der Nähe von Ronda und gehörte zum keltischen „Baeturia“. Das beeindruckende Theater wurde etwa 55 Jahre vor Beginn des christlichen Zeitalters erbaut und bot Platz für etwa 2000 Zuschauer. Acinipo bewahrt außerdem Reste einer Siedlung aus der Bronzezeit mit runden Hütten, die aus der Zeit zwischen 700 und 1000 vor Christus stammen.

Parador Ronda Lageplan RondaNaturliebhaber finden in diesem Bergland einen Naturpark, den die Ortsansässigen „Sierra de las Nieves“ (Schneegebirge) nennen. Es zeigt seltene Baumarten aus dem Tertiär, von den bekannten Pinien, Eschen, Ahorn, Portugiesischen Eichen bis hin zu unbekannten oder seltenen Arten wie der Eibe oder dem phönizischen Wacholder). Es sollte erwähnt werden, dass ein Spaziergang in der Sierra de las Nieves sehr uneben ist, mit Höhen, die 1500 Meter überschreiten. Diese Berge sind außerdem das Zuhause einer vielfältigen Fauna mit Füchsen, Rehböcken und Fischottern. Oder Vögeln wie dem Wanderfalken, dem Sperber und dem Turmfalken.

Man sollte sich gut auf diese Wanderung vorbereiten: Die Temperaturen können sehr stark schwanken. Die Ortsansässigen sagen, dass die Temperaturen im Winter häufig deutlich unter 0 Grad sinken und im Sommer bis auf 40 Grad ansteigen.

Parque Natural de la Sierra de Grazalema. Naturpark der Berge von Grazalema, der 1977 von der Unesco zum Biosphären-Reservat erklärt wurde. Der Park liegt am westlichsten Abhang des Berglandes. Er ist riesig mit einer Größe von rund 50.000 Hektar, ein überraschender feuchter Punkt im trockenen spanischen Binnenland. Die Höhen sind beeindruckend. Es heißt, dass das Massiv von San Cristóbal das erste Land war, das die Seefahrer erblickten, als sie von ihrer Reise nach Amerika zurückkehrten, und das letzte, was sie sahen, als sie abfuhren. Ein Park, der alle Erwartungen des naturliebenden Besuchers erfüllen wird. Er ist von einem außergewöhnlichen und so saftigen Grün, das im Kontrast zu den Felsmassen umso mehr ins Auge fällt. Hier gibt es Igeltannen, Strauch-Dornlattich, Erdbeerbäume, Portugiesische Eichen, Zwergpalmen und Mastixsträucher. Medizinische Pflanzen wie Poleiminze, Lavendel und Oregano parfümieren die Wege und erfreuen den Besucher. Die Berge von Grazalema sind ebenfalls reich an Fauna: Die Besucher können seltene Exemplare wie Fischotter, Ginsterkatzen, Ichneumone (Schleichkatzen) und Füchse finden. Oder zutraulichere Tiere wie Rehböcke, Hirsche oder die eine oder andere Bergziege. Am Himmel kreisen die Kaiseradler, Wanderfalken und eine Vielzahl von Geiern. Die Gegend rühmt sich, eine der größten Geierkolonien ganz Europas zu haben.

Verlassen Sie Ronda auf der C-339 in Richtung Sevilla. Nach etwa 17 Kilometern kommt eine Ausfahrt nach Grazalema. Von hier aus gibt es eine Reihe von Wanderwegen, die durch das Naturreservat führen.

SETENIL DE LAS BODEGAS
(Setenil der Weinkeller)
Wie uns Wissenschaftler berichten, nannten die Römer diese Stadt Lacippo. Der Name Setenil ist modernen Ursprungs, hat aber auch lateinische Wurzeln. „Septemnihil“, sieben Mal nichts, scheint er zu bedeuten. Eine mögliche Erklärung ist, dass er sich auf die Anzahl der fehlgeschlagenen Eroberungsversuche der Christen bezieht. Was die Weinkeller betrifft, sind sich alle einig: Vor Jahrhunderten gab es hier schon Wein im Überfluss. Die alten Höhlen der Weinkeller sind in Häuser umgewandelt worden, die sich zwischen den Steinen einpassen.

Wenn das, wonach Sie suchen, ein typisches andalusisches Dorf ist, wird dieser Besuch für Sie ein Vergnügen sein. Man kann spazieren gehen und den ursprünglichen Entwurf der Straßen erleben sowie vor allen Dingen die regionalen Bräuche der Bewohner teilen, die so stolz auf ihr Land und ihre Lebensweise sind.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar