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Mazagon und sein Parador



Zeuge längst vergangener Zeit und gegenwärtiger Zukunft


Der Parador Mazagon

Meer der Morgenröte, Silbermeer;
wie sauber bist du zwischen den Pinien!
Meer der Siesta, Goldmeer;
wie fröhlich bist du über den Pinien!
Meer des Nachmittags, Rosenmeer;
wie süß bist du zwischen den Kiefern!“
Juan Ramón Jiménez

So ist es und so wird es immer sein: Mazagón ist geprägt durch seine Lage am Atlantik, aber auch am Mittelmeer, ein erstaunliches Klima und eine fruchtbare Umgebung... Und das, weil es die Geschichte so wollte und auch weiterhin so bestimmt. Dem Reisenden, der bis in diese Gegend kommt, wird der Aufenthalt immer zu kurz erscheinen. Er wird auf jeden Fall überrascht und sehr wahrscheinlich gefangen sein von dieser fesselnden Umgebung. In diesen Breiten herrschen 3000 Sonnenstunden im Jahr und frühlingshafte Mitteltemperaturen (mit Schwankungen zwischen 10° C und 25° C).


Das Land um Mazagón ist zudem ein Bergland, das in Kunst, Kunsthandwerk und Bräuchen hervorsticht, die kaum ihresgleichen finden und sich von anderen deutlich unterscheiden. Die Küste und das Gebirge, obgleich so verschieden, liegen hier in Andévalo und Condado nahe beieinander. Ebenes Land, jedoch mit eigenen und eigentümlichen Bräuchen. Gleichwohl bedenke der Fremde, dass er hier ein tausendjähriges Klima, Bräuche, Traditionen und Landschaften sowie fremdartige Menschen und Landschaften mit beneidenswertem Verhalten und Charakter vorfindet.


Zur näheren Erläuterung gibt es Informationen und Dokumente, die für eine reiche Vorgeschichte bürgen: Sichere Zeugnisse von äußerst ertragreichen Zivilisationen und Kulturen. Es gibt auch schöne Legenden: „An diesem ehemaligen Grenzort erhob sich ein bedeutender Aussichtsturm, der in der Lage war, den Winden und den gewaltigsten Stürmen zu widerstehen...“. Noch heute erhebt er sich stolz, der Feigenbaumturm („Torre de la Higuera“), als ewiger und unzerstörbarer Wachtturm.


Um die Erinnerung des glücklichen Besuchers aufzufrischen, der beschlossen hat, bis zu diesen atlantischen Weiten zu reisen, sei erwähnt, dass diese Winkel und Verstecke von Huelva zwar andalusisch, aber auch portugiesisch sind. Alle sind unumgänglich atlantisch; entscheidende und sehr bereichernde Kreuzwege mit ihren Landschaften und Bräuchen, die Meeren, Menschen und Kontinenten gemeinsam waren, die vor einigen Jahrhunderten die gleichen Gebiete, die gleichen oder ähnlichen Kulturen usw. miteinander teilten. Und bis heute haben sie Anteil an den gleichen linguistischen Wurzeln, die niemand leugnen kann.


Sie haben gemeinsame Riten und Gebräuche, sowie eine entzweite, aber auch gemeinsame und zum Teilen fähige monotheistische Religion mit eindeutig vergleichbaren Göttern, Riten und Gebeten... Der christliche Gott und Allah, Christus und Mohamed sind nichts als ewige Verkörperungen, die von den gleichen Gottheiten abgeleitet wurden, sowie auch die Propheten oder Geistlichen.


Der Parador aus der Luft aufgenommen Es gab nie ein wirkliches Schisma – nicht einmal durch die so genannte Invasion der Sarazenen – weder hinsichtlich des Glaubens, noch der Gebräuche und viel weniger noch bezüglich des nachbarschaftlichen Zusammenlebens. (Es gab jedoch sehr wohl kriegerische Grausamkeiten, die fast immer auf wirtschaftliche Interessen oder politische Ambitione zurückzuführen waren).


Zum Ende dieser ursprünglichen Zeiten kam es durch die einen oder anderen Völker, die in diesem Gebiet eine weise Symbiose der Kulturen, Sprachen und Bräuche bildeten, und ihre geografische Nähe dazu, dass man die Gegend allgemein als mediterran bezeichnete. Heutzutage nennt man sie auch interkulturellen Treffpunkt. Genau zwischen der einen und der anderen Küste ließen sich die Tartesser, die Kolonien der Phönizier und die der kaiserlichen und mächtigen Römer nieder...


Aber auch arabische Invasoren, die wichtige Kulturen und bedeutende Technologien nach Iberien mitbrachten: Bewässerung, Hygiene... kultivierte Bräuche, so fein wie die öffentlichen Bäder, Bibliotheken oder die Musik, sowie die Notwendigkeit der Lektüre, um die Gesetze des Korans lesen zu können, die unbedingt befolgt werden mussten... Auch die Gastfreundschaft ist und bleibt ein weiteres Gebot unserer gemeinsamen Kulturen, die durch die nahe gelegene Meerenge kaum voneinander getrennt sind. Sicherlich wurden deshalb die Küsten von Mazagón von den Historikern als der „Schmelztiegel“ der arabisch-andalusischen Interkulturen bezeichnet...


Zeitzeuge


Dieser Parador kann, soll und will sich nicht damit rühmen, ein historisches oder edles Gebäude zu sein; jedoch erfreut und rühmt er sich der Lage an einem einzigartigen Ort und eines beneidenswerten und beneideten Klimas unter allen Küsten der Halbinsel.


Die Umgebung der Anlage kann sehr wohl auf bedeutende archäologische Fundstätten stolz sein: So die paläolithischen Fundstellen von „Dehesa”, „La Antilla” oder „Monturrio”. Kaum hatte die Jungsteinzeit mit der Kupferzeit begonnen, als bereits die ersten Siedler in dieses Gebiet kamen. Dies geschah, als man die ersten frühen Techniken der Metallverarbeitung beherrschte und Metalle in den Erzgruben der Gebirge von Huelva fand und abbaute. Dies waren Lagerstätten wie die von „Cueva de la Mora”, mitten im Gebiet von Jabugo, oder bei „Papas Uvas“ weiter im Süden. Auch findet man Bergwerke, Gewerbe, Kunst und Kunsthandwerk aus der Zeit und der Kultur der Kupfersteinzeit, so zum Beispiel in „El Cabezo de los Vientos“ oder in der Ausgrabungsstätte von „Zufre“.


Von Märchen, Geschichten und Legenden


Fast überall in diesen felsigen, aber strapazierfähigen Gebieten findet man reichlich geschichtliche Deutungen, viele von ihnen legendär oder gar mythisch oder märchenhaft. Es gibt sogar biblische Referenzen, wie etwa die von „Tharsis”. Bis in unsere Zeit gelangen sie hierher, etwa im Buch der Könige: Dort wird erklärt, wie die Tartesser den ersten Kontakt mit den Griechen aufnahmen, und zwar Mitte des 7. Jahrhundert vor Christus. Das waren Zeiten der Magie und der Mystik, mit nicht wenig Aberglauben aufgeputzt. Selbst der unvergängliche Strabon beschrieb die Turdetaner als Nachkommen der Leute aus Tartessos... Diese und viele andere mehr oder weniger unsinnige Gründe führten dazu, dass in den Flüssen Guadiana und Guadalquivir unermessliche Schätze gesucht wurden. An Vorwänden dafür mangelte es nicht...


Märchen, Geschichten und Legenden Man muss anerkennen, dass die Fantasien und Legenden auf nachgewiesenen Tatsachen begründet waren: Vor kurzem haben die archäologischen Forschungen zur Entdeckung von Siedlungen geführt, die sich dem Abbau wertvoller Metalle widmeten, reichlich Gold und Silber, sowie Bronze. Es waren Bergbausiedlungen mit Häusern von rundem oder ovalem Grundriss, in der Nähe von waldreichen Ebenen und Bächen, die notwendig waren, um die unentbehrlichen Schmelzöfen zu schüren.


Daneben bezeugen griechische Traditionen und Legenden, dass König Habis, der Weise, der Verfasser der ersten Gesetzgebung war; aber auch Argantonius war der wirkliche und erste Entdecker der landwirtschaftlichen Techniken und Technologien. Und sogar Geryon, Sohn der atlantischen Götter...


Reiche Vergangenheit mit viel versprechender Zukunft


Diese Menschen und Küsten sind ungerechter Weise in Vergessenheit geraten, vielleicht durch die Ferne, vielleicht durch die Vernachlässigung durch die zentralistischen Hauptstädte... Aufgrund dieser geographischen Gegebenheiten kann der geschickte Reisenden aber eine bessere Aufmerksamkeit, sorgsame Dienstleistungen und ein behutsam differenziertes Touristikangebot nutzen...


Entlang dieser Küsten, aber auch im nahe gelegenen Hinterland, genießt der treue oder sporadische Besucher zweifellos ein vielseitiges und überraschendes Alternativangebot: Er erfreut sich ruhiger oder belebter Strände, ganz nach seinem Wunsch, und in deren Nähe einer Gastronomie, die sowohl angemessen für seinen Gaumen als auch für seinen Geldbeutel ist.


Das alles und mehr in der Nähe von Landschaften, Dörfern und historischen Bauwerken, die reichlich über dieses Gebiet verteilt sind. Man kann auch kaum bekannte Feste kennen lernen und genießen.


Erinnern wir uns daran, dass die Strände von Mazagón sich inmitten zahlreicher Naturschutzgebiete befinden. Der Nationalpark „Coto de Doñana”, der Naturpark des Küstensumpfgebietes der „Marismas del Río Odiel”, die Lagunen „Lagunas de Las Madres”), die Marsch „Estero Domingo Rubio”... sowie ein kleines Wunder, an dem sich ausnahmsweise dieser Parador erfreut: Ebenfalls eine natürliche Enklave einzigartiger Schönheit, die zu Recht stolz darauf ist, einen der jungfräulichsten und größten Strände Europas aufzuweisen. Es gibt Wassersport und reichlich Möglichkeiten, die unterschiedlichsten Muscheln, Schnecken und unzählige Schalen von kleinen Meerestieren zu sammeln.


Der Besucher tut gut daran, sich nur von seinem persönlichen – künstlerischen, gastronomischen, naturalistischen - Verlangen leiten zu lassen; sein Geschmack und die zur Verfügung stehende Zeit sind die besten Reiseführer. Er sollte jedoch wissen, dass er in dieser Umgebung zahlreiche, nahe gelegene und überraschende Alternativen hat. So etwa „Moguer“, so entscheidend für Juan Ramón Jiménez, dass es ein Anziehungspunkt in dieser Gegend war und ist, die derartig viele neolithische, phönizische und römische Spuren zu bieten hat.


Moguer: Zahllose Sonnenaufgänge


Der Kirchturm

Ich hatte dich vergessen,
Himmel, der du nicht mehr warst
als eine undeutliche Existenz des Lichts,
gesehen - ohne Namen -
mit meinen müden, trägen Augen...
...Heute habe ich dich langsam angesehen,
und du hast dich bis zu deinem Namen erhoben.“
Juan Ramón Jiménez

Es gibt (dunkle) archäologische Zeugnisse: Dieser kleine Ort entstand vor dem Christentum selbst. Er erlebte die Jungsteinzeit und die Phönizier, die bereits Berufe, Handel, Eroberungen und Seeräuberei ausübten. Wenn auch spät, so doch so früh wie möglich, empfing der Ort den wohltuenden Besuch der römischen Truppen, die neben ihren Waffen und Technologien (Viadukten, Aquädukten, Straßen...) ein völlig neues und revolutionäres Gepäck auf diese Halbinsel mitbrachten: Kultur, Gebräuche, Agrartechnik und Verhaltensnormen und Gesetze, die noch heute dort existieren.


Jene geordneten Heere, die nicht nur militärisch waren, errichteten und lehrten in dieser Umgebung den Bau von Betrieben zum Einsalzen, insbesondere von Fisch, die die höchste Wertschätzung auf den feinen imperialen Tafeln erreichten. Zu dieser Zeit gab es hier bereits eine römische Siedlung, die von einem Turm gekrönt war, der sich später in ein Landgut der ebenfalls hier lebenden muselmanischen Eroberer verwandeln sollte. Zu Zeiten der Wiedereroberung, Mitte des 13. Jahrhunderts, regierte hier der Orden von Santiago, der wiederum die nahe gelegene, damals kastilische, Algarve beherrschte.


Es dauerte nicht lange, bis diese Hafenstadt aufstieg und schließlich zu einem der bemerkenswertesten Orte Andalusiens wurde. Um das 15. Jahrhundert erlebte er eine frühe Blüte. Es entstand ein Stadtkern mit einer Hauptkirche, der Burg, dem Kloster von Santa Clara und dem Konvent von San Francisco. Das war damals bereits viel.


Eben zu jener Zeit erlebte die Hafenindustrie ihren größten Glanz. Das ging so weit, dass die Katholischen Könige es gerecht und angebracht fanden, „... für jedes Schiff, das in diesem Hafen festmachte und aus Europa, Amerika und Afrika kam...“, einen königlichen Schutzbrief zu gewähren.


Recht bald ergab sich das nahezu unvermeidliche Wunder: Moguer und sein Hafen wurden unumgängliche Protagonisten bei der Entdeckung Amerikas. Mit einer derart privilegierten Bürgschaft, wie die der Katholischen Herrscher, die einen königlichen Schutzbrief gewährten, durch den „... angeordnet wurde, dem Admiral drei bewaffnete und ausgerüstete Karavellen mit Leuten aus Moguer zu übergeben...“. Obgleich die Bewaffneten der Stadt am Ende nur eines der drei Schiffe stellten: Das mit Namen „La Niña“.


In der Zwischenzeit boomten die Migrationsströme im Rausch auf der Suche nach Gold und Flitter und mit anderen, weniger ehrbaren Bestrebungen. Mit all dem und mehr erlebte die Stadt eine überraschende Blüte. Weitere Wegbereiter des Gedeihens waren andere betriebliche Aktivitäten, wie etwa der allgemein geschätzte Weinbau, dessen Ansehen bis heute gestiegen ist. So schossen Fassbindereien und Weinkeller wie Pilze aus dem Boden... Moguer wurde zu einem ergötzlichen und gefragten Zentrum mit ertragreichen Betrieben. Das Lebensniveau der Bewohner wurde im weiten Umkreis beneidet.


Es kamen gewisse, den Umständen entsprechende, schwierigere Zeiten; heutzutage jedoch hat es die starke Stadt geschafft, sich wieder zu verwandeln und zu erneuern. Gerade jetzt stützt Moguer seine wirtschaftliche Basis geschickt auf den Erdbeeranbau und ist vielleicht einer der Hauptlieferanten der Halbinsel und ein geschätzter Konkurrent auf anderen zahlreichen europäischen Märkten.


Moguer ist sein, fühlen und sehen


Moguer ist nicht alles, aber vieles: Eine von Pinienwäldern umgrenzte Stadt. Es liegt am Ufer des Flusses „Tinto“ und erfreut sich der Nähe der Erzvorkommen, die britische Kapitalisten und Arbeitern aus Huelva ausbeuteten bzw. abbauten. Die Stadt wollte und konnte ihre historische Altstadt bewahren, die stolz auf ihre andalusischen Spuren ist. Es herrschen gotische und neoklassische Bauten vor. Hier wurde der unsterbliche Nobelpreisträger Juan Ramón Jiménez geboren, dessen Haus noch heute als Museum erhalten ist. Und es gibt sicherlich noch mehr, so viel, wie der Besucher auch nur erforschen will. Das Folgende ist nichts weiter als eine einfache und einseitige Aufzählung an Orten und anderen zwingenden Sehenswürdigkeiten.


*KLOSTER „CONVENTO DE SANTA CLARA”:


Ein Wappen Entstanden um das 14. Jahrhundert. Es ist, wie so häufig, aus einer Mischung aus Gotik und Mudejarstil errichtet; es bewahrt und zeigt schöne Alabastergrüfte. Es weist auch einen bemerkenswerten Chor mit Chorgestühl und Kacheln mit eigentümlicher Ausführung auf. Das Kloster ist auch ein außergewöhnlicher Zeuge des Dankfestes, als Admiral Kolumbus hierher kam, um Buße zu tun, ein Versprechen zu erfüllen, und möglicherweise die eine oder andere Sünde seiner atlantischen Abenteuer zu beichten.


*CAPILLA DEL HOSPITAL DEL CORPUS (Kapelle des Fronleichnamshospitals):


Eindrucksvoller, gut erhaltener Bestandteil des früheren Franziskanerklosters aus dem 14. Jahrhundert. Oder die Kirche „Nuestra Señora de la Granada” oder die Einsiedelei von „Montemayor“... Die legendäre Burg wird derzeit restauriert; sie ist eine einfache, von Türmen umgebene Festung. Das Rathaus stammt aus dem 18. Jahrhundert. Schöner Bau mit einigen, für die Epoche typischen, wertvollen Materialien. Die Feste und Traditionen sind hier häufig und reichlich, die nun einmal unumgänglich sind für diese Breiten. Die Wallfahrt von Montemayor findet immer am zweiten Sonntag im Mai statt... und es gibt etliche weitere Wallfahrten und Volksfeste...


Aber vielleicht will sich der Besucher seinen eigenen Plan machen. Mit diesen Menschen und in der gesamten Umgebung kann man eigentlich nur einer Strategie folgen: Zusammenleben, fragen, sich beraten lassen und, wenn nötig, korrigieren. Natürlich gibt es genaue und wertvolle Informationen: Diese erhält man direkt im Parador.


Hier erfanden die Römer die Technik des Einsalzens, genau hier an den Ufern des Río Tinto. Lange Zeit hindurch wurde diese einflussreiche und blühende Küstenstadt von einer mächtigen Burg geschützt und vom Konvent von San Francisco und dem Kloster von Santa Clara andächtig behütet. Seine Hafenanlagen genossen Mitte des 15. Jahrhunderts ein gerechtfertigtes Ansehen, fast genau zu der Zeit, als die Katholischen Könige den in diesem Hafen anlegenden Schiffen ihren Schutz gewährten... Aus all diesen Umständen wurde Moguer zu einem entscheidenden Ort und Hafen für die Abenteuer der Entdeckung Amerikas.


Donana: Geduldiger und leidender Park


Der Park liegt genau hier, an diesen portugiesischen und beinahe atlantischen Grenzen. Er besteht aus etwa hunderttausend Hektar Feuchtland. Ein ausgedehntes, privilegiertes Gebiet. Notwendiges Reservat für Tausende von Zugvögeln, die hier Zwischenstation machen, nisten und rasten. Landschaften unendlicher Kontroversen und übereifriger Bestrebungen gegen eine mehr oder weniger angemessene Besiedelung uralter Gebiete. Wie auch immer, Doña Ana, die Herzogin von Medina Sidonia, war die Seele dieses Gebietes, das man heute als das herausragendste Naturreservat des europäischen Kontinents kennt.


Seit uralten Zeiten bildet die Mündung des Flusses Guadalquivir einen erstaunlichen Trichter. Dieser große Fluss ließ eine wundersame Symbiose zwischen Süßwasser und salzigem Meerwasser entstehen, Gewässer, die in angemessener Weise befahrbar sind. So war es und so ist es noch immer.


So sagt man wohl wissend in dieser Gegend von Huelva: Es ist ein Schutzgebiet mit geringem Schutz; es ist verboten für den einfallenden Tourismus, jedoch durchlässig für benachbarte Wilderer. Es konnte sich nicht vor klar vorhersehbaren Unfällen schützen, wie etwa vor den schädlichen Ablagerungen eines nahe gelegenen Wehres mit Abfällen, die eine nahezu einzigartige Fauna des europäischen Kontinents zu vergiften drohten.


Donana geduldig und leidend Trotz allem hat der Doñana-Park erneut ausgeschlagen. Und bereits heute ist er wieder auferstanden und erneuert seine prächtige Vergangenheit. Über die Autobahn Huelva – Sevilla gelangt man zum Naturpark. Die Informationszentren heißen „Acebrón”, „La Rocina” und „Acebuche”. Man sollte den Besuch vorher anmelden. Der Reisende bedenke, dass dieser Park ein Weltkulturerbe und ein Biosphärenreservat ist. Bedenken Sie auch, dass sich diese Flussmündung des Guadalquivir aus einem weiten Ästuar gebildet hat. Die vom Fluss mitgerissenen Sedimente wurden zu einer Art Grenzbarriere zum Atlantischen Ozean hin aufgeschüttet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden sie zu einer Art Halbinsel. So entstanden diese Flächen, getrennt von Dünen, die von den Winden, die von jeher aus dem Westen kommen, bewegt und aufgereiht wurden. Durch diese und viele andere erstaunliche, andauernde und eindrucksvolle Ereignisse teilte sich der große Fluss in tausend Arme... Es entstanden unzählige Lagunen, Bäche, es bildeten sich kleine Inseln, auf denen Vögel und Säugetiere von unschätzbarem ökologischem Wert Zuflucht fanden. Diese außergewöhnlichen Feuchtgebiete bilden jeden Sommer eine weite Ebene, die pünktlich mit den ersten Sommerregenfällen zu grünen beginnt.


Jeden Winter ruhen und rasten hier unzählige Flamingos und Gänse, die aus dem kalten, kontinentalen Norden hierher kommen, um milderes Klima zu suchen. Im Frühling brechen diese vielfarbigen, perfekt abgestimmten und unabänderlichen Orchester los. Aber es gibt auch einen maritimeren Doñana, der von Korkeichen besetzt ist, die einen bequemen häuslichen Schutz für Fischreiher und Störche oder aber Löffelreiher und Kuhreiher bieten. Das Gebiet ist bekannt als das so genannte Vogelhaus... In genau dieser Gegend taucht, wenn er will und kann, der seltene und scheue Luchs auf; häufiger sind Wildschweine, die an Zistrosen und Rosmarin herumschnüffeln, immer auf der Suche nach Wurzeln oder nach Pilzen kurz vor ihrem Hervorbrechen aus dem Boden. Außerdem Dachse und Hirsche; Königsadler und Wächter über diese Feuchtgebiete.


Wenn der Reisende genügend Zeit hat – sehr viel ist auch nicht notwendig – ist es lohnenswert, die Umgebung von Mazagón kennen zu lernen, zu besichtigen oder einfach hier zu bummeln. Mazagón ist zu Recht stolz auf seinen beneidenswerten Sporthafen. Ganz in der Nähe erhebt sich die Düne „El Asperillo”, die in einen erstaunlichen versteinerten Sandhügel verwandelt wurde, deren Aufschüttung eine Höhe von Hundert Metern erreicht und einzigartig auf dem europäischen Kontinent ist. Es ist eine Landschaft mit beeindruckenden Ausblicken und spektakulären Eindrücken.


Mit einem Arm umarmt vom Doñana liegt Matalascañas, das sich an einer nahezu jungfräulichen natürlichen Reinheit erfreut. Direkt daneben, die letzten Ausläufer des Parks. Und daneben wiederum die letzten Ausläufer des Feuchtgebietes der „Marismas del Odiel“, die in der Lage sind, einige kleine Inseln in der Flussmündung auszubilden. „Bacuta”, „Saltés” und „En Medio”, Namen und Orte, die von Geschichten, Legenden und Gedichten voll und berauscht sind, immer begleitet von freien, jedoch auch treuen Königsreihern, Löffelreihern oder Dachsen.


Orte mit etwas Beigeschmack von Kolumbus


Die Folgenden sind zweifellos lohnenswerte Orte voll von überraschenden Landschaften und Gebieten; mit ebenso reizvoller wie wechselhafter Natur. Mit deutlich differenziertem Geschmack, Bräuchen und Gewohnheiten, Landschaften und Landsleuten... Das alles liegt in der Nähe der dazugehörigen, aber keineswegs dicht gedrängten Gegend um die Provinzhauptstadt Huelva, die einen kurzen Blick wert ist.


Der eine oder andere Streifzug sollte in der Nähe von Palos, La Rábida und Moguer vorbei führen: Den drei Masten der Seeabenteuer von Kolumbus.


Der Fremde findet überall hier in der Umgebung deutliche Spuren der nicht so weit zurückliegenden Eroberung. Er entdeckt hier die Lagunen von Las Madres und Palos, sowie die Marsch von Domingo Rubio: Zusammen haben sie eine Ausdehnung von mehr als 1.000 Hektar. Und im Hintergrund, aber nicht fern auf der anderen Seite des roten Flusses („Río Tinto“), dort wo dieser sich in den Odiel ergießt, taucht erneut die Provinzhauptstadt Huelva auf...


Es gibt jedoch auch Alternativen: Wenn man seine Schritte auf der anderen Seite der Flussmündung von Huelva aus nach Westen lenkt, taucht man in das Naturschutzgebiet der „Marismas de Odiel“ ein, das als Biosphärenreservat anerkannt ist. Es handelt sich dabei um das zweite Feuchtgebiet der Provinz Huelva mit etwas mehr als 7.000 Hektar Land, zu denen die Naturschutzgebiete der Sümpfe von „El Burro“ und der Inseln „Islas de En medio“ gehören. Es sei daran erinnert, dass auch diese Sumpfgebiete geschützte Zugvögel zur Überwinterung einladen.


Hier ungefähr beginnt Punta Umbría, mit seinen einsamen Stränden und uraltem Ursprung. Nicht einmal der Lauf der Zeit hat es geschafft, seine Gebräuche zu verwässern: Beinahe entstand es bereits als Trockensalzfabrik, als die mächtigen römischen Invasoren hierher kamen. Es sei daran erinnert, dass in dieser Umgebung das so genannte „Garum“ entstand, eine überraschende Mischung, hergestellt durch die Pressung von Fischresten. Eine Art Fischpastete also, die bei den römischen Siedlern sehr geschätzt war.


Viele Jahrhunderte später, bereits im 19. Jh., wurde dieser idyllische Ort von emsigen englischen Industriellen entdeckt und besetzt, angelockt durch die sehr guten und damals noch reichen Erträge des Bergbaus in den Minen des Río Tinto“ und anderen nahe gelegenen Lagerstätten. So wurde Punta Umbría auf angenehme Weise heimgesucht, durch mächtige, gelehrte Siedler; sie richteten sich in sommerlichen Kolonien im Kolonialstil ein. Noch heute gibt es ausreichend Zeugnisse hiervon.


Es gibt auch eine weniger bekannte Möglichkeit, was Ausflüge betrifft: Es gibt einen Bootsverkehr, die so genannten „Canoas“, die auf diesen Gewässern viele dieser Gebiete von Huelva ansteuern. Wenn der Durchgangsreisende Lust hat, denke er daran, dass er in der Umgebung der „Marismas de Odiel“ im Fischerhafen günstig einkaufen kann. In der Fischbörse hat er die Gewissheit, dass er täglich frisch gefangenen Fisch und Meeresfrüchte kaufen kann.


Hier in der Näher wartet „El Portil“, ebenfalls ein Naturschutzgebiet mit wertvoller Natur. In Richtung Westen erreicht man leicht „El Rompido“; ein hübsches weißes Dorf, das auf sein bezauberndes Grün stolz ist, jedoch von Fischern bewohnt wird.


Bereits gleich hier hinter dem Fluss Piedras taucht der Strand von La Antilla auf, der zur Isla Cristina gehört. Lediglich getrennt durch die dazugehörigen Pinienwälder.


El Rocio_ Ritual, Fest und Kirmesfreude


Die stattliche Kathedrale

“... Der Regenbogen hat sieben,
sieben verschiedene Farben.
Aber ihm fehlt das Braun,
diese so schöne Farbe,
die wir Zigeuner haben...”
Antonio Gala

So ist dieses Fest mehr oder weniger, je nach dem Verhalten und dem Charakter des Fremden. Im Prinzip handelt es sich um eine religiöse Feier, die sich mit der Zeit in ein Fest verwandelt hat, mit wenn auch spärlichen, so doch auch feurig religiösen Bräuchen, Erscheinungen und Riten. Der Anlass ist religiös – die Anrufung der Madonna des Rocío („La Virgen del Rocío“) – das Verhalten der Teilnehmer nicht ganz so. Zum Wetteifern treffen sich übermäßig geschmückte Wagenkolonnen aus nicht nur nächster Nähe: Huelva, Sevilla und andere aus weiterer Ferne, wie etwa dem Zentrum der Halbinsel.


Es ist so etwas wie ein Volksfest. Jedes Festzelt gehört einem Verein bzw. wird von ihm oder einem Sponsoren gefördert. Aber es ist ein herrliches, meist entkrampftes, spontanes Fest: Man trinkt, singt, tanzt und manchmal redet man sogar...


Aracena: Freundliche Gebirgsrücken


So sind diese ungewöhnlichen Gegenden: Von den nahezu ruhigen, immer einladenden Stränden bis hin zu den hoch ragenden, aber nahe gelegenen Höhen der Berge der „Serranía de Aracena“ im Norden, die in die tiefer gelegene Estremadura übergehen. In diesen Gebieten wachsen Korkeichen, Kastanien und Steineichen. Es gibt reichlich Flüsse und Bächlein. Kunst und Kunsthandwerk. Hier sind noch prähistorische Höhlen erhalten... Man bewahrt die Landschaft, ebenso wie man alte, mittelalterliche (jüdische, arabische und christliche) Bauten schont und pflegt. Von alledem und mehr bewahrt man eifrig Belege.


Der Wanderer vergesse nicht, dass diese Berglandschaften auch Reste seiner eigenen Geschichte zeigen: Hünengräber, Spuren der Tempelritter oder der Ritter von Santiago. Auch hier gab es Neid und Streit, meist blutig und geheiligt von der jeweils vorherrschenden Religion.


Der Genuss des Naschens und Essens von Meeresfrüchten und schwarzen Schweinen


“Den Ausländern erkläre ich meist, dass Tapas
vor allem die Seele Andalusiens sind.
Hier ist das Rezept einer netten Tapa:
Man nehme eine mittlere Kartoffel und schneide sie in feine
Scheiben, so als wolle man eine Tortilla machen,
und man lege sie übereinander.
Man spieße sie auf einen kleinen Spieß und
frittiere sie in Olivenöl, mit ein paar Knoblauchzehen, Thymian
und Rosmarin, so lange, bis sie außen knusprig und innen
saftig sind. Mit Salz abschmecken und genießen”.
Ferrán Adriá

Kenner schwören, dass diese Umgebung stolz darauf ist, eine weise Kombination anzubieten: Wurstwaren aus Jabugo, die immer von bester Qualität sind, oder wie man hier zu sagen pflegt: „de pata negra“ (d.h. schwarzfüßig oder von der mit Eicheln gemästeten Schweinerasse stammend, die die beste Wurst- und Schinkenqualität erzeugt); diese ergeben eine magische Mischung zusammen mit den Meeresfrüchten und dem Fisch von den nahe gelegenen Küsten, die täglich über die nahen Häfen von Isla Cristina, El Rompido, Ayamonte, Lepe oder Punta Umbría bis hierher kommen.


Man sagt zu Recht, dass zum Beispiel die Riesengarnelen („Langostinos“), die direkt am Strand gesammelt werden, anders sind als anderswo... Oder die mehr als berühmte weiße Garnele („Gamba blanca”) dieser Küsten. Oder Hummer („Bogavantes”), Langusten („Langostas”), Kronenhummer („Cigalas”) oder die erstklassigen Sägezähne („Coquinas”). Und, und, und...


In diesen grenznahen Gebieten will und kann man nicht auf die portugiesischen Nachbarn verzichten. So findet man auf diesen gemeinsamen Tafeln Speisen und Gerichte, die auf beiden Seiten des so genannten Grenzstreifens von Portugal („Raya de Portugal“) vorkommen. Dies sind ein paar von ihnen:


  • Stockfisch mit Tomate („Bacalao con tomate”).
  • Kleine Tintenfische („Choco con habas“), die am besten klein und frisch sein sollten.
  • Gemüsesuppe mit Koriander („Gazpacho con cilantro”). Frischer Fisch, frittiert und gebacken.

Aber es gibt noch viel mehr: So etwa den so genannten „Gurumelo”, eine Art überraschenden Kompromiss, den es fast ausschließlich in dieser Gegend gibt. Man sagt, er komme nur im Bereich der spanisch-portugiesischen Grenze vor. Aber dem Reisenden steht noch mehr zur Auswahl.


DAS GEHEIMREZEPT


„Arroz Choquero”


Das schöne Reustaurant des Parador Mazagon Es handelt sich dabei um ein mehr oder weniger meisterhaftes Rezept, mit dem unter Verwendung der üblichen Produkte ein leicht saftiger Reis zubereitet wird. Die Zubereitung erfolgt etwa so:


  • Man bereitet einen saftigen Reis zu, den man mit Tintenfischstücken anrichtet und kocht.
  • Man dünstet die gesalzenen Zutaten, zu denen man die zur Verfügung Muscheln und Meeresfrüchte nach Belieben zugibt.
  • Wenn man will, kann man in der Saison auch frische Saubohnen dazugeben.

Es handelt sich um ein sinnbildliches, wenn auch nicht immer gesichertes Gericht, hier an den Küsten von Huelva...


Aber in den Küstenorten nahe des Paradors gibt es noch weitere Angebote: Der Reisende findet leicht vorzügliche Gerichte, die aus Thunfisch, Sackbrasse, Adlerfisch ... zubereitet werden.


Und noch mehr: Es wäre eine gute Idee, den Andévalo hinauf zu gehen, um in den nahe gelegenen Bergen ganz andere Geschmäcker und Düfte kennen zu lernen, die in den nördlichen Grenzgebieten zu Portugal und um Badajoz herum entstanden und noch immer bestehen. Hier werden so bescheidene wie auch würzige Gerichte angeboten, die auf die Wanderungen der Viehzüchtervereinigungen zurückgehen. So z.B. die „Calderetas“, nahrhafte Eintöpfe mit Fleisch und Gemüse, das die Hirten auf ihrem Wege fanden.


Das Rezept ist so einfach, wie die Notwendigkeit es auferlegte: In einem Topf, Kessel oder irgendeinem anderen Gefäß fügt man dem kochenden Wasser die zur Verfügung stehenden Zutaten bei und schmeckt es mit den greifbaren Gewürzen (Knoblauch, Kräutern...) ab.


Vor nicht allzu langer Zeit wurde diese Gastronomie um das Notwendige verfeinert, vielleicht sogar mehr als nötig. Aber alles in allem kann Mazagón und seine gesamte Umgebung heute zu Recht erfreut darüber und stolz darauf sein, an einem privilegierten Ort für die Erholung der Reisenden zu sorgen sowie zahlreiche künstlerische, kulturelle und gastronomische Genüsse anbieten zu können...





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar