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Cervera de Pisuerga und sein Parador



Vom Vergessen und Erinnern vergangener Zeiten


Parador Cervera Pisuerga

Der Reisende, der hierher gelangt, hat Glück, denn er befindet sich in einem der ungewöhnlichsten Landstriche der iberischen Halbinsel.Die Gegend um die Berge Palencias liegt im Schutz einer der höchsten Berggipfel der kantabrischen Gebirgskette, die mitunter 2.500 Meter erreicht. Ebenso findet man hier liebliche und geschützte Täler...Gletscherseen, tiefe Erdspalten, geheimnisvolle Höhlen, unzählige Quellen und Bäche, die den verschiedensten Lebensformen Nahrung und Zuflucht bieten.


Genügend Spuren gibt es – der Reisende wird sie finden – die davon zeugen, dass die Umgebung schon in prähistorischen Zeiten besiedelt war. Aber nur kurz vor Beginn unseres Zeitalters - anderthalb Jahrhunderte zuvor – begann die Geschichte des Menschen von “Pallantia“: mit mehr Hast als Wirksamkeit landeten in dieser Gegend die römischen Legionen. Der trotzige Widerstand der damaligen Bewohner (Vacceos im Süden und Kantabrier im Norden) verzögerte die vollständige Besetzung um ein gutes halbes Jahrhundert. Die heftigsten Schlachten wurden direkt in der Nähe dieses Paradors ausgetragen: in Herrera de Pisuerga, auf dem Berg Bernorio (in der Nähe von Aguilar de Campoo), auf dem Berg Cida (der heute Olleros del Pisuerga heißt)... Die Überreste von einigen dieser Truppenlagern sind in der Umgebung noch zu sehen. Auch lassen sich noch Spuren des langen Besuches der Westgoten ab dem 5.Jahrhundert finden.


Bald darauf bekamen diese Stämme die zivilisatorische Wut der untreuen Truppen von Tarik und Muza zu spüren. Der Süden war relativ unbewohnt (heute Tierra de Campos), der Norden hingegen verwandelte sich, mit Hilfe der geflüchteten Mozaraber, in eine Bastion und einen zentralen Punkt der Wiedereroberung und des Handels. So entstanden zu jener Zeit die ersten Belege der vorromanischen Tempel, deren Überreste wir heute noch bewundern können. Mit dem Imperium der Kirche erreicht die Romanik ihren Höhepunkt. Unter der Schirmherrschaft der nachfolgenden Monarchien ließen Macht und Reichtum der Klostergründungen auf diesen Feldern und Bergen die besten Beispiele romanischer Architektur in ganz Europa entstehen, was niemand bezweifeln wird.


Parador Cervera Pisuerga und seine Eigenschaften Diese Landschaften waren also nicht nur geeignete Orte für die Jagd, Zuflucht und Vergnügung für Adlige und Monarchen, sondern auch Schauplatz unerbittlicher Schlachten: die Schlacht von Tamarón (heute Támara, in der Nähe dieses Paradors), nach der sich Kastilien und León unter König Ferdinand I. zusammenschlossen. Oder auch ganz einfach als bevorzugte Landschaft des Zufalls: in dieser Gegend wurde beispielsweise der Marqués de Santillana geboren (gleich hier in der Nähe, in Carrión de los Condes). Oder Jorge Manrique und Alonso Berruguete (beide wurden in Paredes de la Nava geboren). Nach dem Volksaufstand in Kastilien (1522) wurde Palencia zum Gerichtshof der Rechtspflege des Reichs gegen die Rebellen. Während der drei Monate, die Kaiser Karl V. in der Stadt weilte, wurden mehr als 100 Todesstrafen verhängt...


Es gibt schließlich so viele Palencias, wie es dem Reisenden beliebt, man stelle sich vor: Dieser Parador befindet sich in einer wilden, überquellenden, atemberaubenden und großzügigen Natur. Und gleich in der Nähe, von den Bergen abgewandt, das bescheidene, friedliche und stille Land der Felder), das Karl V. schon bei seinem ersten Besuch auf der Halbinsel erstaunte und das Azorín mit folgenden Worten bedachte:


“ Wir befinden uns schon in der Nähe des Dorfes. Ihr könnt schon den quadratischen, stattlichen gelben Kirchturm sehen und die schwarzen Häuserdächer. Eine tiefe Stille liegt über der Ebene... Am Horizont liegt eine Einsiedelei in Ruinen, schwarz, zwischen verwahrlosten dunklen Bäumen, die zwischen den zerfallenen langen Lehmmauern hervorragen...”


“Ya estamos cerca del pueblo. Ya podéis ver la torre cuadrada, recia, amarilla de la iglesia y las techumbres negras de las casas. Un silencio profundo reina en el llano... En lo hondo se distingue una ermita ruinosa, negra, entre árboles escuálidos, negros, que salen por encima de largos tapiales caídos”.


Die Beobachtungsstation für Natur, Kunst und Geschichte


Die Meinungen der Reisenden, die in diesem Parador absteigen, lassen sich nicht auf einen Nenner bringen: für die einen ist dies ein Ort der Zuflucht und der Ruhe, für die anderen ein Ausgangspunkt für Ausflüge, Überraschungen und Beobachtung der Natur. Einige Besucher kommen von weit her auf der Suche nach einem überraschenden Abenteuer der Höhlenkunde in nächster Nähe. Oder auf der Suche nach wertvollen und zahlreichen Fossilien. Andere Reisende bevorzugen es, aus den reinen Quellen der zahlreichen romanischen Brunnen zu trinken, von denen es hier die meisten und reichsten in ganz Europa gibt. Wieder andere kommen zum Essen und Spazierengehen, ohne Plan und ganz entspannt, was auch eine schöne Variante ist.


Sehenswürdigkeiten des Paradors Für die weniger Wanderbegeisterten – was nicht heißen soll Sesshaften – hält dieser Parador eine ganze Palette von Angeboten bereit: Spiele und Sportarten wie Basketball, Hallenfußball, Bocciaspiel, regionale Kegelspiele, Reiten, Wandern, Jagen, Fischen und viele andere Sportmöglichkeiten unter Anleitung von Trainern und Spezialisten: Höhlenkunde, Besuch eines Bergwerkes ...Und nur mit einer einfachen Landkarte ausgestattet, sollte der Reisende sich einmal in der unmittelbaren Umgebung verlieren. Jeder Ausflug wird zu einem schönen Erlebnis:


“La Cueva de la Ermita” (Die Höhle der Einsiedelei) befindet sich gleich in der Nähe von Cervera. In den lebenden Fels gearbeitet und mit interessanten Grabstätten. Ruesga: ein kleines Dorf, das an gleichnamigen Stausee liegt. Ein künstlicher Strand mit Sportangeboten und Möglichkeiten, Typisches dieser Region zu probieren.


Von Arbejal aus können ruhige Ausflüge zu Pferd unternommen werden, auf Wegen, die zum „Embalse de Requejada“ (Stausee von Requejada) führen.


Noch mehr Kapellen wie die von Rebanal und noch mehr Wälder wie der von Monte Hueco. Oder Quellen wie die von Vallejera mit heilenden Kräften - wie man sich erzählt. Oder der Aufstieg - über ungefähr zwei Stunden lang - zum Gipfel Almonga. Buchen- und Eibenwälder und ein wunderschöner Ausblick.


Von Talsperren und Legenden


ieser Ausflug ist so entspannt oder aktiv, wie der Wanderer will oder es sich erlauben kann. Der Ausflug kann zunächst per Auto unternommen werden, aber es wird nicht an Gelegenheiten fehlen, das Fahrzeug stehen zu lassen und zu Fuß einen dieser Berggipfel zu erklimmen, immer mit Vorsicht und mit entsprechender Ausstattung.Gleich in der Nähe des Paradors befindet sich der „Embalse de Ruesga“ (Stausee von Ruesga), der kleinste und älteste Stausee, der 1923 gebaut wurde und sehr geeignet für sportliche Aktivitäten ist. Am Ufer des Sees befindet sich Ventanilla, ein kleines und altes Dorf, das ursprünglich eine Verkaufsstätte für Fuhrmänner und Viehzüchter war, die Tauschhandel mit Wein und anderen Produkten betrieben mit anderen Dörfern der Tierra de Campos. Seit damals ist die Region bis heute Zuflucht und Schutzgebiet für verschiedenste und zum Teil zahlreich vertretene Tierarten: Rehe, Hirsche, spanische Pferde, Eichhörnchen, Bergkatzen. Viele Wildschweine und einige Wölfe wagen sich manchmal direkt bis an die Dörfer heran.


Nach Ventanilla gibt es eine Abzweigung nach links, die nach San Martín de los Herreros und Rebanal führt, wo der Fluss Rivera aus der „Fuente Deshondonada“ (Ausgehöhlte Quelle) entspringt. Wieder auf dem Weg, gelangt man nach Santibáñez, unter dem „Peña Escrita“ (Beschriebener Felsen) hindurch und sodann nach La Lastra, an den beeindruckenden Bergabhang des Espiguete und an der riesigen „Embalse de Camporredondo“ (Talsperre von Camporredondo). Bis hierhin gelangten die aus der Estremadura kommenden Viehherden der „Meseta“ (Kastilische Hochebene) auf der Suche nach frischem Weidegras.


Ganz in der Nähe liegt Vidrieros. Hier endet der Asphalt und kurz darauf kommen wir zum „Valle Pineda” (Tal Pineda), in dem der Fluss Carrión entspringt. Und hoch oben, eine atemberaubende Bergkette mit Gipfeln wie dem Lezna (2.200 Meter), dem Horca de Lores (2.000 Meter ) oder dem höchsten, dem Rey Curavacas (2.520 Meter). Der viel besuchte „Lago de Curavacas” (See vom Curavacas) sammelt das Schneewasser auf 1.800 Meter Höhe. Hier befinden sich auch die „Lagunas de Fuentes Carrionas” (Lagunen der Quellen Carrionas), Ursprung und Heiligtum dieses Flusses.


Man muss zurückkehren, um den “Embalse de Camporredondo” (Stausee von Camporredondo) zu umgehen und danach die Talsperre „Pantano Puente Agudín” bei Cardaño de Arriba zu erreichen: zwei Wegstunden führen zu dem „Lago de las Agujas“ (See der Agujas). Der Weg endet gewöhnlich in Velilla, wo die außergewöhnliche “Fuente de la Reana” (Quelle der Reana) unbedingt besucht werden sollte. Über das Unheil ihres Wassers hinterließ der römische Geschichtsschreiber Plinius die folgenden Zeilen:


“La intermitencia irregular del brote de las aguas
de estas fuentes, tiene el don de profetizar la pronta
muerte de todo aquel que al visitar la fuente por primera
vez la encuentre en su fase seca..."


(Die Unregelmäßigkeit, mit der das Wasser der Quelle
entspringt, sagt den unmittelbaren Tod
derjenigen voraus, die die Quelle bei ihrem ersten
Besuch trocken vorfinden...)


Die Karte der Umgebung Ist der Besucher im Dörfchen Velilla angelangt, kann er umkehren und direkt zum Parador zurückkehren, um sich eine wohlverdiente Erfrischung zu gönnen. In diesem Moment befindet sich der Besucher knapp 40 Kilometer von Cervera. Ganz in der Nähe von Velilla befindet sich aber auch Guardo, Modell der Vergangenheit und Beleg der entscheidenden Bergbausoziologie, die hier entsteht und sich bereits in León, spätestens aber an der Grenze zum südlichen Galicien verliert. Will der Besucher seine Sammlung der gezähmten, von Natur aus wilden Gewässer vervollständigen, kann er weiter im Norden, in der Nähe von Cervera, Arbejal und den „Embalse de Requejada“ (Stausee von Requejada) besuchen, der direkt von dem Fluss Pisuerga gespeist wird. Seltene Wasservögel begleiten ihn höchstwahrscheinlich auf seinem Weg.


Am Ende wird der letzte Stausee auch der erste sein. In Aguilar de Campoo (in der Nähe des Paradors) befindet sich der See mit fast 50 Millionen Kubikmetern Wasser. Der See dient der Energiegewinnung und bietet darüber hinaus die verschiedensten Wassersportmöglichkeiten im Urlaub.


Auf den Wegen der Romanik


Vielleicht kam es durch die vom „Milenarismo“ geschürte Angst, demzufolge im Jahr 1000 der Weltuntergang bevorstand, zum Wiederaufleben und zur Kanalisation von religiösem Eifer. Man sah die politische Notwendigkeit des Morgenlandes, einen Grund zu finden, um gemeinsam gegen die Bedrohung durch die Sarazenen kämpfen zu können... Aufgrund verschiedener Umstände entsteht zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert, fast schon im 13.Jahrhundert ein Phänomen, das Kunst, Religion und Politik umfasst: die Romanik. Vielleicht waren es der Zufall, der Ausbau der bereits offenen Viehhüterwege oder die wagemutigen Kriegslegionen... Sicher ist, dass sich hier die wichtigsten Kirchen, Spitäler und Raststätten befanden. Diese Landschaften beherbergen heute die meisten und best erhaltenen romanischen Gotteshäuser ganz Spaniens und vermutlich ganz Europas. Der Pilger kann einen drei romanischen Landstriche Palencias wählen: den Cerrato, die Tierra de Campos oder den dichtesten und natürlichsten von allen, den so genannten “Románico Norte” (Romanischer Norden), wo sich zwischen Aguilar de Campoo und Cervera mehr als 50 Gotteshäuser, Kapellen und Klöster befinden. Auch wenn fast nicht nötig, soll im Folgenden ein Basisweg vorgeschlagen werden, der so erweitert werden kann, wie es die Zeit und die Vorlieben des Besuchers zulassen:


San Andrés del Arroyo.


Gebilde des Paradors Zisterzienserkloster der Bernhardinernonnen, das im Jahre 1190 gegründet wurde. Erhalten sind die Kirche, ein Kirchenschiff und drei Chorhäupter. Vor allem sehenswert sind der Kreuzgang und ein Bogensaal mit einzigartigen Kapitellen. Moarves de Ojeda. Einer der hervorragendsten Belege der romanischen Kunst Palencias. Pfarrkirche mit einem Portal, das von einem “Pantócrator” (Christus als Weltherrscher) dominiert wird, sowie mit detailliert gemeißelten Kapitellen. Santa Eufemia de Cozuelos. Ein Kloster mit noch erhaltener Kirche aus dem frühen 12.Jahrhundert, mit einem Zisterziensergewölbe mit Kreuzverzierung.


“Barrio de Santa María” (Das Viertel der Heiligen Maria). Monumentengruppe. “Iglesia de la Asunción” (Himmelfahrtskirche) mit Apsis aus dem 12.Jahrhundert und Renaissanceportal sowie mit Wandmalereien im Innern (15.Jahrhundert). „Ermita de Santa Eulalia“ (Kapelle der Heiligen Eulalia), ein Juwel reinster romanischer Architektur.


Vallespinoso de Aguilar: Kapelle aus dem 12.Jahrhundert mit militärischem Charakter, befindet sich auf einem Felsen. Das Portal und der zylindrische Wehrturm stammen aus dem 11.Jahrhundert.


Aguilar de Campoo. Paläste und Adelshäuser im Schatten einer Burg, die Zeuge der „Reconquista“ (Wiedereroberung) war. Unter der Burg die “Iglesia de Santa Cecilia” (Kirche der Heiligen Cäcilia) mit einem Turm aus dem 12.Jahrhundert. Das Zisterzienserkloster von Santa María la Real aus dem 9.Jahrhundert, von dem noch Überreste der Kirche, des Kreuzganges und des Kapitelsaales stehen. Die spitzbogige “Iglesia de San Miguel” (Kirche des Heiligen Michael) mit einem Turm, der von dem spanischen Baumeister Juan de Herrera entworfen wurde, sowie das Museum sind einen Besuch wert.


Olleros de Pisuerga. Karte des Paradors und der Umgebung Eine außergewöhnliche Kirche, die im 10.Jahrhundert in den Fels gehauen und später erweitert wurde. „Monasterio de Santa María de Nave” (Kloster der Heiligen Maria der Schiffe) aus den Anfängen des 12.Jahrhunderts. Erhalten ist die romanische spitzbogige Kirche. Becerril del Carpio. Eine interessante Baugruppe mit romanischen Belegen, einem gotischen Pfeiler und barocken Palästen.Ein zweiter Ausflug kann in Aguilar begonnen werden mit folgenden Zielen: Matalbaniega, wo sich eine hoch aufragende Kirche aus dem 12.Jahrhundert befindet mit zwei Portalen und außergewöhnlichem Gebälk, das ein Fenster trägt. Cillamayor und Valderzoso, zwei weitere Kleinode der romanischen Architektur Palencias. Brañosera. Ein wunderschönes Dorf der Sierra, das eine der ältesten Gemeinden der Halbinsel ist. Das Portal der “Iglesia de Santa Eulalia” (Kirche der Heiligen Eulalia) stammt aus dem 12.Jahrhundert.


Villanueva de la Torre. Ein mittelalterliches Dorf, das noch von einem stolzen Turm aus dem 14.Jahrhundert überragt wird und mit einem romanischen Tempel. San Cebrián de Muda, in einem Bergbautal. Die Kirche stammt aus dem 12.Jahrhundert und beherbergt eine außergewöhnliche Sammlung von Wandmalereien aus dem 16.Jahrhundert. Es bietet sich an, sich noch etwas Zeit für den Besuch von Perazancas und San Salvador de Cantamuda aufzusparen. Perazancas de Ojeda. Von der Pfarrkirche ist noch das wunderschöne romanische Portal erhalten. Und vor allem die "Ermita de San Pelayo” (Kapelle des Heiligen Pelagius): das Schmuckstück der lombardischen romanischen Kunst mit Wandmalereien aus dem 12.Jahrhundert ist Nationalmonument.


San Salvador de Cantamuda. Beherbergt eine Kirche aus dem späten 12.Jahrhundert mit drei Chorhäuptern und einem Gewölbe mit Kreuzverzierung. Besonders interessant sind der Altar und der spitze Glockenturm.Auf dem Rückweg zum Parador – oder zu einem anderen Zeitpunkt - sollte der Besucher in Cervera de Pisuerga Halt machen und in die Geschichte eintauchen, die noch heute präsent ist: romanischer Weg nach Kantabrien und ein umkämpfter Platz während der „Reconquista“ (Wiedereroberung). Santa María del Castillo ist eine gotische Kirche aus dem 16.Jahrhundert, die sehr schön restauriert wurde.Und wenn dem Reisenden noch Zeit bleibt, sollte er einige Ausflüge in die nahe Umgebung unternehmen: Am „Camino de Santiago“ (Jakobsweg), der durch Palencia führt, liegen wunderschöne Schätze wie San Martín de Frómista, Nuestra Señora de la Blanca in Villalcázar de Sirga, Carrión de los Condes...


Gourmetküche


Die Küche Palencias hat hervorragende Paten: dankbare Tochter dieser Täler und Berge; Enkelin von Kriegern, Eroberern, Hirten; von heiligen Pilgern und ungläubigen Sarazenen.


Die Bewohner der Region sagen meist nur: „es esta tierra de potajes; de verduras, de embutidos y algún dulce. Y un poco de caza cuando la hay. O alguna trucha... “ (Das Land der Eintöpfe, des Gemüses, der Wurstwaren und etwas Süßem. Und etwas Wild – wenn Jagdsaison ist. Oder einige Forellen…) Dies wird der Besucher schnell feststellen können. Auch wird er damit einverstanden sein, dass die Gerichte so vielseitig wie auch reichlich sind. Eine alte Chronik versuchte, die Eigenheiten der Küche Palencias zusammenzufassen:


“Como pompa y majestad, tras de la sopa, una olla podrida va viniendo, que deben descubrirse confundidos a gallina, el chorizo y el carnero, el jamón y la vaca entre el garbanzo, acompañado de tocino fresco. De cerdo una cabeza bien rellena; se deberá poner al lado opuesto una gallina en salsa simplemente, y, estofado, un buen trozo de cordero”


Das Restaurant des Paradors Der Tischgast kann beruhigt sein, denn die Zeit hat die vergangenen Schlemmereien etwas verfeinert. So hat sich ein gewisses Maß zu Gunsten eines weniger anspruchsvollen Magens durchgesetzt, unbeschadet des guten Geschmacks.


Der Pilger sollte sich über das Ausmaß seines Tellers bewusst sein. Er sitzt am Tisch eines vielfältigen und intensiven gastronomischen Territoriums, das ihm eine Auswahl von zahlreichen Produkten dieses Landes mit den unterschiedlichsten Zubereitungsformen bietet.


In dieser Gegend des Paradors werden so natürliche und wilde Produkte – je nach Jahreszeit – serviert wie Pilze (Echte Reizker, Weiße Pilze, Nelkenschwindling)... Und wild wachsende Früchte: Heidelbeeren, Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kresse, Honig...


Oder noch wildere Produkte wie Wildschweine, Rehe, Rebhühner und Wachteln. Forellen - wenn es sie gibt. Und natürlich die zahlreichen angebauten Produkte aus der Region: Gemüse und Grünkraut; Schwein, Lamm oder Kalb mit Qualitätssiegel.


Auf dem Tisch ist das Ergebnis offensichtlich unumgänglich: Wo auch der Pilger hinkommt – und natürlich auch in diesem Parador- wird er immer positiv überrascht werden (ohne dass genau gesagt werden könnte, auf welche Weise, wie oder wo) mit Gerichten wie dem Gemüseeintopf in all seinen Varianten, Eintöpfen und Bohnengeschmortem oder mit Linsen; und reichlich Wursttellern (bemerkenswert das Rauchfleisch, die Paprikawurst und die Blutwurst). Oder einfach nur Zicklein mit Kräutern oder Stockfischstückchen.


Aber auch Geschmortes: vom Schwein, vom Ochsen, vom Kalb. Oder vom Hoch- und Niederwild (Hirschnierenbraten oder Wildschweinlende). Diese Gerichte und viele mehr werden in diesem Parador, der seine Küche folgendermaßen definiert, serviert: “einfach, traditionell und hausgemacht“. An den folgenden Gerichten sollte es niemals mangeln:


Regionale Wurstwaren: bemerkenswert das Rauchfleisch und die etwas scharfe Paprikawurst. Der typische Käseteller sollte ebenfalls probiert werden. Einige Käsesorten aus Tierra de Campos; andere aus Puente Perdiz. Und für zwischendurch ein Kuchen aus Blutwurst, Hackfleisch und Speckscheiben.


Oder eher vollständige Gerichte wie die gefüllte Paprika mit Produkten aus Kantabrien, Kichererbseneintopf mit Tintenfisch, Kalbskotelett (Qualitätsfleisch aus Cervera), Leberpastete, Rebhühner und Wachteln in vielen Varianten oder Forellenfilets – umwickelt oder an einer Sauce aus Rosinen und Pinienkernen.


Oder einige besondere Desserts: „Leche Frita“ (Gebratene Milch), „Tontos y Listos“ (Dumme und Kluge), „Crema Pico Almonga” (Pudding Pico Almonga), “Glorias de Coco y Yema” (Köstlichkeiten von Kokosnuss und Eigelb).


Nebenbei oder als letzter Nachtisch werden immer die Käsesorten der Gegend Tierra de Campos und ein Weine aus dem Ribera de Duero gereicht. Und natürlich zum Abschluss einen Weintrester „Orujo de Lantadilla”.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar